RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#1 von Spitze Feder , 30.12.2016 00:21


Arbeitslosigkeit in Deutschland ist reine Ansichtssache


Ja, wenn das soo ist. Der Autor meint natürlich die verschiedenen Definitionen von Beschäftigung (bzw. nicht-arbeitsloser nicht-Beschäftigung), mit denen unsere Statistiken verschönert werden.

Aber es passt doch auch hervorragend zum folgenden Link:

Staatsanwaltschaft Leipzig: CSU darf Hartz-IV-Bezieher als Schmarotzer beleidigen

Es gibt tatsächlich Ratschläge in der Richtung, man solle doch gefälligst sein Selbstbild ändern, dann habe man auf dem Arbeitsmarkt keine Probleme mehr. Selbst erlebt. Und dann ist man doch selbst schuld, gelle ? Es wird aber noch schöner:

Zitat
Die Urheber des Spots haben lediglich einen aus ihrer Sicht bestehenden Unwert eines nicht individuell aufgeschlüsselten Kollektivs und seiner sozialen Funktion bekundet
...
Je größer das Kollektiv ist, desto schwächer kann die persönliche Betroffenheit des einzelnen Mitglieds werden


Da könnte man jetzt sowohl historische als auch aktuelle Parallelen ziehen. Sollte man aber besser nicht. Denn auch wenn diese Begründung aus Leipzig kommt: Vorerst gilt sie mit Sicherheit nur für das heute noch grösste 'Kollektiv' in diesem Land, und noch lange nicht für jeden. Wäre ja noch schöner, wenn sich jeder über die Klassifizierung 'unwert' aufregen dürfte.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#2 von Spitze Feder , 07.01.2017 02:44


11/2014: 345.000 Menschen wurde der Strom abgestellt

Zitat
344.798 Kunden wurde 2013 zeitweise der Strom abgeklemmt ... gut 23.000 Sperrungen mehr als 2012 und rund 33.000 mehr als 2011. Fast sieben Millionen Mahnverfahren seien 2013 so weit gegangen, dass die Lieferanten ankündigten, den Strom zu kappen. 2011 hatte es rund sechs Millionen solcher Drohungen gegeben.


12/2016: 359.319 Haushalte waren 2015 von Stromsperren betroffen

Zitat
359.319 Haushalte wurden vom Strom abgeklemmt, der Gashahn bei 43.626 Haushalten abgedreht. Seit 2011 ist die Zahl der Stromsperren um 12,7 Prozent angestiegen. Gassperrungen haben von 2011 bis 2014 um 38,4 Prozent zugelegt. 2015 gab es eine leichte Entspannung (6,2 Prozent).


Sind solche Zahlen eigentlich leichter zu verdauen, wenn noch ein Jahr dazwischen liegt ? Und auch wenn bei den Millionen Mahnverfahren sicher einiges an Schusseligkeit dabei ist, auch da steckt enormes Potential für weitere kaum vermeidbare Sperren. So viel zu Wirtschaftsboom und 'jeder hat ständig mehr Geld in der Tasche'.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#3 von Spitze Feder , 11.01.2017 18:48


Sozialstatistik: Immer mehr Obdachlose in Deutschland

Zitat
Nach Auskunft der Bundesregierung ist die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland auf rund 335.000 gestiegen - ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. Unter ihnen sind 29.000 Kinder


Dabei geht es Deutschland doch angeblich so gut wie nie. Schäuble hat Geld ohne Ende. 'Masse' ist aber auch nicht das Problem:

Zitat
Die Bundesregierung erklärte, an Wohnraum mangele es nicht


Ja, geht's noch ? Und an anderer Stelle heisst es dann, man solle Randgruppen oder Opfer nicht verhöhnen.

Demnächst kommt noch der Pendragon und meint, er hat viel gegen Armut getan, Geld gibt es ja schliesslich auch genug.

Und das Leben auf der Strasse ist gefährlich:

Wohnungslosenhilfe: 2016 mindestens 17 Obdachlose in Deutschland getötet

Natürlich müsste man diese Todesfälle jetzt auseinanderdröseln, Streit 'im Milieu' hat sicher seinen Anteil. Aber sowohl bei Fällen, in denen die gemeinsame soziale Situation der Täter eine zentrale Rolle spielt, als auch bei Taten aus Menschenverachtung (und die Todesfälle sind ja nur die Spitze des Eisbergs) muss man sich doch fragen, warum dieser an sich relativ überschaubaren Menschengruppe nicht effektiver geholfen wird. Stattdessen wird ein Anstieg um 35% in (für Deutschland angeblich) wirtschaftlich guten Zeiten fast kommentarlos hingenommen.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#4 von Spitze Feder , 13.01.2017 11:38


Im Müllcontainer nach Essen gesucht

Zitat
Rund 300 Euro bleiben dem 78-Jährigen im Monat zum Leben
...
verurteilte den Angeklagten zu einer geringen Geldstrafe – 20 Tagessätze á zehn Euro.


Gering ? Die Sache mit den Tagessätzen schafft eine Scheingerechtigkeit. Wer einen Hunni am Tag zur Verfügung hat muss sich für 20 Tagessätze einige Monate lang etwas einschränken, bei 10 Euro am Tag ist das schon deutlich schwieriger.

Die Verteidigung meint, dass

Zitat
das Gelände leicht zugänglich sei.

Diese Ansicht teilte Richter Florian Greifenstein nicht: „Sträucher und Büsche begrenzen das Gelände, außerdem gibt es einen Zaun.“


Nun gibt es zwar auch fitte 78-Jährige, aber so schwierig kann der Zugang dann wohl nicht gewesen sein. Das Argument, dass er gewusst haben muss, dass er das Gelände nicht betreten durfte, lässt sich leider nicht entkräften.

Wenn man Geldstrafen nicht zahlt muss man doch normalerweise 'ersatzweise' ein paar Tage einsitzen. Vielleicht wäre das in dem Fall gar keine schlechte Option. Wenn er nicht ein echter Streithammel ist sollte ihm in seinem Alter nicht viel passieren, und Geld würde er auch noch sparen.

Allerdings traurig, wenn man in einem angeblich so reichen Land auf solche Gedanken kommen muss ...

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#5 von Spitze Feder , 16.01.2017 00:08


Ein Volk von Almosenempfängern:
91 Milliarden Euro mehr Sozialleistungen im Vergleich zu 2012


Die offizielle Propaganda habe ich so in Erinnerung, dass so ziemlich alle Deutschen ständig mehr Geld in der Tasche haben. Aber wahrscheinlich habe ich mich verhört, gemeint war der Durchschnitt incl. der Millionen-Bonus-für-Skandale-Empfänger, und vielleicht noch die angeblich 240 Mrd. Überschüsse der öffentlichen Kassen eingerechnet. Im Alter lässt das Hörvermögen eben nach.

Mein Gedächtnis funktioniert noch so leidlich, daher konnte ich mich noch an diesen passenden Artikel erinnern:

Neuer Rekordwert: Steuerliche Belastung steigt unter Merkel erheblich an

Zitat
Wenn die Steuerquote heute so wäre wie im Jahr 2004, könnten Bürger und Betriebe etwa 90 Milliarden Euro mehr von dem behalten, was sie erwirtschaften



Und da fällt mir plötzlich etwas auf: 90 Mrd. mehr Abzüge, und 91 Mrd. mehr Sozialleistungen.

Nein, das werden nicht ganz die gleichen Taschen sein, aus denen das eine genommen und in die das andere gegeben wird. Und es ist ja auch ein anderer Zeitraum. Aber Zufälle gibt es, das glaubt man gar nicht ...

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#6 von Spitze Feder , 16.01.2017 13:38


Wenn
man dann mal etwas braucht, mglw. noch, weil man der Gesellschaft einen Dienst geleistet hat und dabei selbst zu Schaden gekommen ist, dann wird man möglichst effektiv vom Sozialstaat ausgeschlossen:

Der Held von München und der Fluch der guten Tat

Zitat
Sechs Monate nach dem Amoklauf ist Lebensretter Wahid Hakimi am Ende - seelisch und finanziell. Und er findet keine Hilfe


Dafür wird in die Resozialisierung von Schwerverbrechern immer gerne Geld 'investiert'.

Und jetzt könnte man als 'böser Mensch' sagen: Das ist ja erstaunlich, bei Menschen ausländischer Abstammung sind unsere Behörden doch sonst gerne kooperativ.

Wahrscheinlich zählt der arme Kerl nicht mehr wirklich als Mensch mit Migrationshintergrund:

Zitat
Ich war Subunternehmer bei einer Sicherheitsfirma, und die verlor den Auftrag bei Saturn. Obwohl ich zwölf Jahre dabei war und mindestens 30 jugendlichen Diebesbanden und circa 70 bis 80 Einzeltätern das Handwerk legte, wollte der Chef mich nicht mehr
...
stamme ja aus Afghanistan, lebe seit 1995 hier und bin längst deutscher Staatsbürger


Er hat sich integriert und alles getan, um niemandem zur Last zu fallen - zum Dank muss er sich genau so schlecht behandeln lassen wie ein Autochthoner.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#7 von Spitze Feder , 25.01.2017 23:19


Hunderte Kältetote seit 1991 - Linke: „Skandal”

Zitat
Seit 1991 seien in Deutschland mindestens 289 wohnungslose Menschen gestorben


Jetzt kann man zynisch sein und sagen, das sind ja nicht einmal 10 pro Jahr.

Wenn man sich jetzt vorstellt, diesen Winter würden in Deutschland 10 ... nein, man stellt es sich besser nicht vor.

Mit den Kerzen der Lichterketten könnte man vermutlich sämtliche Behelfsunterkünfte heizen.

Wobei das sicher nicht erlaubt ist.

Wegen Brandschutz.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#8 von Spitze Feder , 27.01.2017 09:54


Ältere am Arbeitsmarkt: Die Rückkehr der Grauhaarigen


Hört sich vielversprechend an, ist aber falsch. Sagt sogar der Artikel selbst:

Zitat
Noch vor zehn Jahren war mit 55 oft Schluss mit Arbeit. Das hat sich drastisch geändert: Auch Ältere sitzen fest im Job. Doch wer sich neu bewerben muss, hat nach wie vor Probleme - und ist von Armut bedroht.


D.h., wer seinen Job bis ins Alter behält ist wegen seiner Erfahrung gerne gesehen. Das war im Prinzip auch früher so.

Wer aus welchen Gründen auch immer vor der Rente schon mal aussortiert wurde (und seien weltweite Krisen der Grund, für die der Einzelne nun wirklich absolut nichts kann), der wird heftigst diskriminiert. Da ist kaum eine Chance auf 'Rückkehr'.

Das fängt heute auch nicht in den Fünfzigern an, sondern bereits weit in den Vierzigern. Die paar Monate Schulung, die ein Ex-Fachmann nach einer 'Auszeit' braucht, um fachlich wieder vorne mitzuspielen, dürfen nur Newcomer erwarten. Bei denen fängt man dann dafür auch gerne mit dem Stand Ende Grundschule an.

Ist das jetzt Fake-News oder nicht ? Die meisten lesen ja nur die Überschrift ...

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#9 von Spitze Feder , 31.01.2017 23:47


Und
mal wieder ein anderer Einzelfall:

Berliner Polizei erschießt jungen Mann - "akute Bedrohung"

Zitat
Ein verwirrt wirkender Mann habe gedroht, anderen Menschen Gewalt anzutun und sich umzubringen. Er habe Feuerwehrmännern gedroht, durch seine Wohnungstür zu schießen.
Die Polizei versuchte nach eigener Darstellung zunächst, im ersten Obergeschoss durch die geschlossene Tür Kontakt zu dem Mann aufzunehmen. Bereits zu diesem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass er ein Messer in der Hand hatte. Da der 25-Jährige nicht reagierte, brachen die Beamten die Tür auf


Und dann ging es weiter, wie es zu erwarten war.

Klar, der Typ war zu dem Zeitpunkt nicht ungefährlich. Aber man muss schon fragen, wie sinnvoll es ist, die Situation so zielgerichtet zu eskalieren, wenn man im weiteren Verlauf keine Optionen sieht ausser Schusswaffengebrauch.

Hätte er selbst eine Schusswaffe gehabt, wäre schon das Risiko, die Tür aufzubrechen, unkalkulierbar gewesen.

Hätte die Polizei tatsächlich weitere Menschen hinter der Tür in Gefahr vermutet, wäre wohl auch eher Deeskalation angesagt gewesen.

Die Lage hinter der Tür war vielleicht nicht einzuschätzen, die Lage vor der Tür aber weitgehend unter Kontrolle. Maximal hätte man einige Zeit den Hausgang sperren müssen. Wozu also die Eskalation ?

Und es sollte sich niemand zu sicher sein, dass er nicht selbst einmal einen Nervenzusammenbruch hat und sich seltsam (incl. aggressiv) benimmt. Das kann jedem passieren, und das kann auch provoziert werden ...

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#10 von Spitze Feder , 06.02.2017 22:47


Jeder dritte Deutsche verdient unter 2400 Euro: So ungleich sind die Einkommen verteilt


Das war mal richtig Geld. Für eine Familie reicht das heute aber nur noch da, wo die Mehrheit nicht einmal das verdienen kann. Und wieder diese Formulierungen:

Zitat
Das heißt nach Steuern bleiben diesen Arbeitnehmern 2100 Euro pro Monat zum Leben - vorausgesetzt der Arbeitnehmer zahlt keine Kirchensteuer. Nach allen Abzügen bleiben von diesem Gehalt sogar nur noch 1600 Euro übrig


2.100,- bleiben "zum Leben", leider kommen da dann erstmal noch 500,- "Abzüge". Das ist Welterklärung weit unterhalb des Niveaus von Löwenzahn oder Maus und Elefant.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#11 von Spitze Feder , 16.02.2017 15:00


Hartz-4: Sanktionen gegen Kinder


Passiert natürlich auch nur, wenn die Kinder Kinder der sanktionierbaren Mehrheit sind. Hoffentlich erleben wir noch einmal wieder einen deutschen Staat, in dem gleiches Recht für alle gilt.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#12 von Spitze Feder , 20.02.2017 09:05


N
och perfider:

Jobcenter wollte Geld von Zwölfjähriger

Zitat
Das Jobcenter forderte von ihr die Rückzahlung von 20.000 Euro, welche der verstorbene Vater – ein Hartz IV-Empfänger – erhalten hatte


Das alleine wäre ja schon fast unglaublich, aber es kommt noch dicker. Zum einen hätte das 'Amt' viel früher die Umstellung von HIV auf Rente betreiben müssen, zum anderen wäre das Geld sogar da gewesen - aber nicht während des HIV-Bezuges:

Zitat
Ein Anspruch des Jobcenters gegen das Kind scheitere daran, dass der Vater erst nach dem Ende seines Hartz-IV-Bezugs geerbt habe


Aha. Wenn man zu Geld kommt erlischt natürlich der Anspruch auf 'Sozialhilfe', aber solange man nicht getrickst hat muss man normalerweise nicht in grösserem Umfang zurückzahlen. Sonst würde es sich für Langzeitarbeitslose ja überhaupt nicht mehr lohnen, Arbeit zu suchen (und unser Staat sollte sich endlich das 'sozial' aus seiner kompletten Propaganda streichen).

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#13 von Spitze Feder , 20.03.2017 07:40


Immer mehr Obdachlose in Hamburg Der Kampf um die Straße


Das sieht nicht schön aus, darum:

Zitat
In Zukunft sollen die Obdachlosen hier durch einen Weckdienst um 6.30 Uhr verscheucht werden


Weckdienst. Ist ja richtig Service. Und das mitten im angeblichen Wirtschaftsboom:

Zitat
Die Obdachlosen in der Innenstadt sind nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich geht die Sozialbehörde von etwa 2.000 Wohnungslosen in Hamburg aus. Eine Zahl, die sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre verdoppelt hat


Und auch da ist Hilfe nicht bei allen erwünscht - aus unterschiedlichen Gründen:

Zitat
Frank (41), einst Geschäftsführer und jetzt Obdachloser, ist richtig sauer: „Manche schmeißen sogar das Essen weg, das sie an Ausgabestellen erhalten. Keine Ahnung, was in denen vorgeht. Ins Winternotprogramm gehe ich nicht mehr, da gibt es nur Ärger.“


Teile der weiteren Fakten sind mal wieder nicht PC-konform, das Wichtigste aber ist: Deutschlandweit fehlen für Hunderttausende angemessene Unterkünfte. Da es sich bei diesen Menschen um Deutsche oder zumindest um EU-Bürger handelt (und diese Menschen i.d.R. nicht unter begleitender massiver Gewaltandrohung Forderungen stellen), ist die Lage aber für unsere POlitiker offensichtlich akzeptabel. Möchte mal jemand den neuen Mr. 100 Prozent auf solche Sachen ansprechen ?

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#14 von Spitze Feder , 24.03.2017 09:55


Obdachlosenzahlen in der EU steigen auf kritisches Hoch


Wo soll das 'kritische' Hoch denn liegen ? Solange die Wachmannschaften vor Regierungssitz und Parlament keine Angst bekommen ist gar nichts kritisch. Und dann hätte man in den meisten Ländern immer noch das Militär (in Deutschland bisher nicht offiziell, aber auch da wird man sehen).

Zitat
Auch in den USA sind die Obdachlosenzahlen dramatisch. In dem Bericht „The State of Homeless in Amerika“ heißt es, in Amerika sind über eine halbe Million Menschen obdachlos.


In den USA ist das durch das fehlende Einwohnermeldesystem natürlich etwas schwieriger zu verfolgen, aber auch bei uns gibt es schliesslich keine umfassende Statistik über Obdachlosigkeit in Deutschland. Vergleichen wir also mal die Schätzungen: In den USA soll es bei ca. 320 Mio. Einwohnern eine halbe Mio. Obdachlose geben. In Deutschland:

Sozialstatistik: Immer mehr Obdachlose in Deutschland

Zitat
Nach Auskunft der Bundesregierung ist die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland auf rund 335.000 gestiegen - ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. Unter ihnen sind 29.000 Kinder

Und:

Zitat
Die Bundesregierung erklärte, an Wohnraum mangele es nicht.


Allerdings hat Deutschland nur etwa ein Viertel der Bevölkerungszahl der USA, bei amerikanischen Verhältnissen würde es also nur ca. 125.000 Obdachlose geben. Bei griechischen Verhältnissen, wie sie eine NGO ermittelt hat, wären es +/- 150.000:

Bereits 20.000 Obdachlose in Griechenland

Zitat
Rund 20.000 Personen gelten laut der NGO "Klimaka" als obdachlos, 15.000 alleine in der Hauptstadt Athen


Dabei ist die Beschaffung zumindest einfacher Zufluchtsstätten in allen drei Ländern prinzipiell kein Problem, entweder gibt es bereits genug Räumlichkeiten, oder zumindest wären (gemessen an anderen 'Projekten') die Ressourcen verfügbar.

Aber 'kritische' Zustände ? Eher nicht, solange nicht ein Mob erst ein paar Baumärkte plündert und sich mit den gefundenen Äxten und Vorschlaghämmern aufmacht, die Verantwortlichen zu besuchen. Und das sollte wirklich niemand wollen.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#15 von Spitze Feder , 15.04.2017 11:55


R
ausschmiss kurz vor Ostern:

Raus hier, Sie haben 3 Stunden! Wohn-Drama um 180 Münchner

Zitat
Die Leute – viele von ihnen Geringverdiener, die sonst wohnungslos wären – erfuhren am Mittwoch in der Früh, dass sie raus müssen, noch am gleichen Tag!
...
Vermieter am Neubruch ist die 2-Rent Group, die Wohnungen auf Zeit anbietet und mit der Stadt zusammenarbeitet (die wiederum die Miete zahlt). Der Grund für die Zwangsumsiedlung ist bisher nicht ersichtlich
...
ausstehenden Zahlungen seitens der Stadt und einer damit zusammenhängenden Schließung über die Feiertage
...
Im Haus 12 in der Bayernkaserne werden die Menschen von Mitarbeitern des Evangelischen Hilfswerks betreut. Bereichsleiter Anton Auer hat am Mittwochnachmittag den Hilferuf der Stadt bekommen. Kurzerhand räumte man den ganzen Westflügel des Hauses, wo zum Teil Familien untergebracht waren


Und diese Familien müssen ja auch wieder irgendwo untergebracht worden sein.

Ich frage mich nur, warum ich diese Story zu Ostern nur zufällig beim Surfen im Umfeld einer ganz anderen Nachricht finde ?

Irgendwie müssen das trotz der misslichen sozialen Lage auch anderweitig weniger Privilegierte gewesen sein, sonst sollte doch ein Aufschrei durch dieses vorgeblich immer noch christliche Land gehen, wenn vor dem wichtigsten Fest unserer Religion der Nächstenliebe Menschen auf diese Art behandelt werden.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#16 von Spitze Feder , 21.05.2017 07:57


Essensausgabe an Bedürftige: Tafeln unter Beschuss

Zitat
Wenn man den Kommentaren im Netz glauben möchte, geht es bei den Ausgabestellen der gemeinnützigen Tafeln schlimm zu: Geflüchtete Menschen werden bei den Essensausgaben der Tafeln vor den Deutschen bevorzugt, angeblich schubsen und kratzen sie auch, um schneller an die Reihe zu kommen


So eine gewisse 'Grundaggressivität' wird nach meiner Erfahrung leider auch von Tafelhelfern mit Migrationshintergrund durchaus bestätigt.

Zitat
In jüngster Zeit kursiert jedoch ein haltloser Vorwurf im Netz: Geflüchtete würden bevorzugt.


Jetzt dachte ich schon, ich müsste die Sache mit Nidda selbst heraussuchen, aber unsere MSM werden geschickter:

Zitat
Tafel im hessischen Nidda ... einen Aushang gemacht, nach dem Asylberechtigte vermeintlich bevorzugt behandelt würden. Auf dem Zettel stand tatsächlich, dass "Kunden, deren Asylverfahren mit Anerkennungsstatus abgeschlossen wurden" zwischen 10.25 und 10.45 Uhr, also für 20 Minuten, vorrangig bedient würden.

Doch der Hintergrund war einfach: Da einige Kunden aus "kulturellen und persönlichen Gründen" nicht alle Lebensmittel essen können, sollten diese für die nächsten Kunden aufbewahrt statt weggeworfen werden. "Das hat nichts mit Bevorzugung zu tun, sondern mit Pragmatismus"


So weit, so vernünftig. Allerdings ist es m.W. auch für Muslime 'in Not' erlaubt, Lebensmittel zu verspeisen, die ihnen eigentlich nicht gestattet sind, ohne dass sie damit ihr Seelenheil in Gefahr bringen. Es sind also letztlich wirklich nur 'persönliche Gründe'.

Und warum hat eigentlich nur jemand mit Asylstatus solche Gründe ?

Wie wäre es z.B., wenn man Menschen mit Lebensmittelallergien einschliesst, von denen es bei den hunderttausenden Tafelkunden sicher auch etliche gibt ? Die können manche Sachen nämlich wirklich nicht essen, ohne im Extremfall sogar akut in Lebensgefahr zu geraten.

Schon wäre der ganze Ansatz wesentlich glaubhafter, gelle ?

Aber der Aufwand !

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#17 von Spitze Feder , 22.07.2017 23:05


Das schöne Leben gibt es nur auf Pump: Warum sich die Mittelschicht immer mehr verschuldet


Was für ein Blödsinn. Es gibt jede Menge Dinge im Leben, die sehr schön sein können (wenn man sie zu schätzen weiss) und wenig bis nichts kosten.

Aber:

Zitat
so Sätze wie: "Wenn mein Kumpel das hat, dann will ich das auch". Und schon wird der BMW geleast oder ein Kredit für den neuen Fernseher aufgenommen


Und dabei ist die echte Freude über die grosse Karre oder den grösseren Fernseher (gegenüber einem kleineren Modell) meist sehr kurzlebig. Darum 'braucht' man ja auch so bald den nächsten Schuss Kredit.

Zitat von Der Schuldnerberater
Was allerdings meiner Meinung nach noch viel wichtiger wäre, sind Präventionsmaßnahmen.

Das muss schon in der Schule beginnen
...
Ich sehe aber nicht nur die Schulen in der Verantwortung, sondern auch die Eltern
...
Von der Politik würde ich mir wünschen, dass sie dieses wichtige Thema in die Hand nimmt und in die Lehrpläne integriert, um die nächsten Generationen vor hoher Verschuldung zu schützen.


Von der Politik ?

Und am Ende kommen die Bankster als Experten in die Schulen (teilweise läuft das ja teilweise schon so) ?

Das ist dann doch sehr traurig, wenn der Experte zum Thema 'Schulden' das ganze Thema überhaupt nicht verstanden hat.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#18 von Spitze Feder , 25.07.2017 19:32


Silvana Heißenberg: Berufsverbot im „freiesten Staat, den es je auf deutschem Boden gab“


Da muss man widersprechen, diese Formulierung ist gefährlich:

Es gibt natürlich keine politisch motivierten Berufsverbote in 'schland.

Es kann einem natürlich passieren, dass man keine Arbeitgeber / Auftraggeber mehr findet, wenn man seinen gesunden Menschenverstand mal zu sehr (oder überhaupt einmal) hat durchscheinen lassen. Und das gibt es auch immer häufiger.

Aber das ist doch kein Berufsverbot, nur weil man zum Paria wird. Und man ist ja schliesslich selber schuld, hätte man halt sein Maul gehalten ...

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#19 von Spitze Feder , 10.08.2017 10:55


Mieter zahlen nach Modernisierung bis zu 200 Prozent mehr


Das betrifft sicher keine Luxuswohnungen, sondern eher die untersten Preissegmente. Muss man sich halt was Neues suchen.

Aber vielleicht sollte man angesichts der maroden Substanz vieler Brücken in Deutschland mal höchstrichterlich klären lassen, ob die Fürsorgepflicht unserer POlitiker für ihre Bürgen nicht zumindest eine bundesweite Brückensanierung gebietet. Denn andere Alternativen werden immer seltener.

 
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RE: Menschen auf dem absteigenden Ast

#20 von Spitze Feder , 08.09.2017 21:13


Bilanz der Merkel-Ära: „Unser Staat hat Leute wie uns längst aufgegeben“

Zitat
Die „The Irish Times“ hat in einem aktuellen Bericht die deutsche Ökonomie etwas genauer unter die Lupe genommen. Sie schreiben: „Obwohl Deutschland eins der wohlhabendsten Länder ist, werden 16 Prozent seiner Bevölkerung als relativ arm eingestuft. Das sind immerhin 13 Millionen Menschen, die weniger als 60 Prozent eines durchschnittlichen Einkommens haben. Als Angela Merkel ihr Amt 2005 antrat, waren es nur 14,7 Prozent, und das zur Zeit einer bestehenden Wirtschaftskrise.“


Ja, schaut nur: Deutschland ist die Lokomotiv der EU, und diese Lokomotive wird euch da hin ziehen, wohin Merkel es will. Und das ist kein marktwirtschaftliches Utopia.

 
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