RE: Links und Rechts

#1 von Spitze Feder , 30.12.2016 01:26

Da erlaube ich mir mal, aus einem interessanten Thread des vergehenden Forums ein paar Sachen einzustellen.

Eines vorweg: 'Links' und 'rechts' und ihre 'klassischen' Zuordnungen sind nur sehr bedingt brauchbar, wenn es darum geht, irgendeine Form vernünftiger Politik zu machen. Oft führen sie unnötigerweise zu Spaltungen. Und auf der anderen Seite gilt auch hier: Die Extreme berühren sich.

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Da gibt es einen schönen Spruch dazu:

Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz, wer mit 30 (40 ?) noch links ist, hat keinen Verstand.

Sobald mir jemand schlüssig erklären kann, wie die üblichen (oder auch ganz neue) linken Utopien in der Praxis funktionieren könnten, bin ich sofort mit Freuden dabei. Da man weltweit aber nur beobachten kann, dass angeblich 'linke' Regime in kürzester Zeit statt Wohlstand für alle nur Armut für alle (und insgesamt ein weit niedrigeres Niveau als in jeder noch so wenig perfekten 'Marktwirtschaft') durchsetzen, und dass sich das auch nicht mehr ändert, selbst wenn sie Jahrzehnte Zeit haben, muss ich mit Mitte 40 auch mal an meine persönlichen Interessen und die meiner Familie denken (dürfen).

Da klärt sich das scheinbare Paradox: Der Wunsch nach umfassender sozialer Gerechtigkeit muss sich nicht unbedingt ändern, aber es kommt im Laufe der Jahrzehnte etwas Realismus dazu.

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In amerikanischen Foren liest man zuweilen: 'Das Gegenteil von links ist nicht rechts, sondern frei'. Auch nicht ganz unproblematisch, aber wenn man die Freiheit meint, die automatisch an berechtigten Interessen der Mitmenschen endet, sicher auch ein sehr brauchbares Prinzip. Keine Anarchie, aber nicht mehr Regeln als nötig (werden in unserer Welt trotzdem ziemlich viele sein), und jeder (zumindest jeder, der körperlich und geistig gesund ist) ist seines Glückes Schmied.

Noch ein Spruch, diesmal von meinem alten Biolehrer: 'Das Leben ist eines der schwersten, und zum Ausgleich ist es ungerecht'. Genau so ist es, völlig unabhängig vom herrschenden System. Es wird immer Leute geben, die Pech haben, und es wird immer wieder passieren, dass manche Leute anderen Steine in den Weg legen - ich habe beides ausgiebig auch selbst erlebt. Kein gutes Gefühl, aber 'that's life' !

Wenn man zur Wirtschaft noch die 'nationale Komponente' dazunimmt wird es ja noch komplizierter. Besonders schön immer wieder, wenn gut integrierte Migranten auf der Seite der Kritiker der schlecht integrierten Migranten stehen. Diese Kritiker werden gerne in die ganz rechte Ecke gestellt, 'Nazi' und 'Rassist' ist man u.U. schon, wenn man auf (bisher) allgemein übliche Regeln des hiesigen Zusammenlebens hinweist. Wird aber leider schwierig, wenn man im Sinne der alten Hellenen 'multikulturell' aufgestellt ist. Also verhält man sich dann 'links' zu den 'Guten', 'rechts' zu den 'Schlechten' ?

Im Extrem sind links und rechts heute beide genauso gefährlich für die Freiheit und das Wohlergehen der meisten Menschen. Insofern interessiert es mich eigentlich auch nicht wirklich, ob eine Gruppe 'links' oder 'rechts' ist. Die Geschichte zeigt, dass man mit diesen Zuordnungen nicht einmal Bündnisse zuverlässig vorhersagen oder ausschliessen kann. Wichtig ist, dass nicht zuviel unkontrollierte Macht in wenigen Händen konzentriert wird. Dann wird es ziemlich bald in das eine oder andere Extrem abgleiten. Mal sehen, ob wir das mit dem jetzigen System verhindern können.

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Diese Kriege müssen aufhören - soweit gebe ich dir Recht. Je nachdem, wo man hinschaut, geht es aber durchaus in beide Richtungen. Als Entschuldigung soll es meist nur in einer Richtung gelten.

Wenn man das derzeitige und in Deutschland schon recht langfristig zu beobachtende Verhalten (u.a. das Ignorieren bzw. den Bruch offizieller Regeln bis hin zu Bedrohung und Angriffen auf friedliche Mitmenschen, die Verweigerung von Bildungsangeboten) grosser Migrantengruppen als Protest gegen ungerechte Kriege interpretiert, muss man sich allerdings fragen, ob diese Leute ihr Verhalten ändern werden, wenn dieser Vorwand wegfällt, oder ob dieses Verhalten mglw. sogar schon älter ist. Schlechte Angewohnheiten legt man leider schwer wieder ab, das wissen wir vermutlich alle aus eigener Erfahrung.

Die absolute Spitzenleistung bringt dann noch der Herr MP Erdogan mit seiner Sorge, dass die Integration ev. zu erfolgreich sein könnte. Was über Jahrtausende ein ganz normaler Prozess war, dass sich ursprüngliche Bevölkerung und Zuwanderer in einer Region im Laufe der Zeit weitestgehend angeglichen und miteinander vermischt haben, definiert er gegenüber seinen Landsleuten in Deutschland auf einmal als 'Verbrechen'.

Auch das lässt sich aber mit 'rechts' und 'links' schlecht einordnen. Denn gerade die, die uns (i.d.R. von 'linker' Seite) als extrem diskriminiert und schutzbedürftig dargestellt werden, weswegen sie sich ja selbst gar nicht integrieren können, sind in ihrem eigenen Verhalten häufig extrem rechts (auf die eigene 'Nation' oder Gruppe bezogen, andere ausschliessend, andere grundsätzlich als minderwertig einstufend) - und damit m.E. selbst mindestens genauso verantwortlich für ihre Situation wie der Rest der Welt.

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Das ist also gar nicht so einfach mit 'links' und 'rechts', wie die Antifa das gerne glauben möchte.

Weitermachen !

 
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RE: Links und Rechts

#2 von Spitze Feder , 04.01.2017 14:37

Auf Geolitico eine schöne Abhandlung zum Thema 'deutscher Nationalismus', und das wird ja klassisch als 'rechts' eingestuft:

Der Deutsche ist kein Nationalist

Der Artikel beleuchtet das Thema von so vielen Seiten, dass man da nicht mehr viel dazu sagen muss.

Wäre schön, wenn man als Deutscher auch mal wieder ohne Kritik dafür an seiner Heimat hängen dürfte. Ist weltweit eigentlich selbstverständlich.

Ich bin Deutscher. Ich bin Europäer (weniger EUropäer ). Und natürlich bin ich Mensch.

Einer von 80 Mio., einer von 740 Mio., und einer von 7,4 Mrd..

Und das völlig problemlos alles auf einmal.

 
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RE: Links und Rechts

#3 von Spitze Feder , 12.01.2017 23:23

EDIT: Vorsicht, Falle ! Der Artikel ist nicht echt ...


Stadt Koblenz verhindert rechten Kongress durch Verkauf der Stadthalle


gelöscht ... blöde Fake-News ...


Noch ein kleines Kuriosum: Genosse Gysis Rezepte gegen rechts

Die Rezepte hätten mich interessiert, auch, weil Gysi sich bei denen einreiht, die Wagenknecht wegen ihres Realismus schelten. Alleine, die NZZ belässt es bei einzelnen, wenig aussagekräftigen Stichworten - schade.

 
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RE: Links und Rechts

#4 von Spitze Feder , 14.01.2017 01:09


Sprechchöre und Böller: Linke Studenten attackieren AfD-Landeschef – CDU-Politiker kritisiert Demonstranten


Zitat
"Wer der AfD vorwerfen will, sie sei antidemokratisch, darf ihr nicht dadurch begegnen, dass er selbst antidemokratisch ist".


Ja, das gilt auch für andere.

Bundesregierung erfasst mehr linksextreme Gefährder als Rechtsextremisten

Dass diese Statistik immer noch nicht korrigiert ist - Schlamperei !

Man muss doch nur beispielsweise alle Reichsbürger in die 'rechte' Statistik einordnen, und schon 'stimmen' die Zahlen. Dass die allermeisten Reichsbürger alles andere als Nazis sind - würde der Mehrheit heute doch kaum auffallen.

 
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RE: Links und Rechts

#5 von Spitze Feder , 20.01.2017 10:07


AfD und Nazis: Deutsche Schande


Zitat
Die NPD wurde nicht verboten, denn sie ist zu unbedeutend. Bedeutend gefährlicher ist die AfD. Sie beschwört alte Dämonen - und gibt neuen Nazis eine Heimat ...


Tja, mein lieber Herr Augstein Junior, das ist aber zu einem guten Teil die Schuld der CDU. Nicht nur, dass die CDU inzwischen da steht, wo früher die SPD politisch Schwerpunkte hatte. Merkels Partei will ihren alten 'rechten' Flügel nicht mehr wirklich mitnehmen und hat (berechtigte) Sorge, dass die AfD ihr diesen Teil der Stimmherde wegnehmen könnte. Darum stimmt auch sie in den Chor ein, der auch alte CDU/CSU-Positionen wild verteufelt (versucht inzwischen aber sogar, diese Positionen in echt populistischer Manier für Wahlkampf zu nutzen).

Ein 'ordentlicher' Mensch und Demokrat soll die AfD nicht wählen können - dann bleiben eben in der Mehrzahl die 'Extremen', die sich um solche Urteile nicht scheren oder nicht (mehr) scheren müssen, weil sie in unserer Gesellschaft ganz unten angekommen sind (wobei aus dieser Gruppe sowohl rechte als auch linke Extremisten hervorgehen). Mit einer CDU-Politik, die sich an der Idee einer Volkspartei orientiert hätte (darf man das Wort noch verwenden ?), hätte es die AfD nie geben müssen. Die Chance ist verpasst.

Der AfD ist zu wünschen, dass es ihr gelingt, der CDU tatsächlich mindestens ihren alten 'rechten' Flügel abzujagen. Leute wie Höcke sind dabei eher hinderlich, aber selbst von Populisten kann man etwas lernen: Man muss den Menschen nämlich erstmal 'aufs Maul schauen', wenn man wissen will, wo der Schuh drückt. Das haben die etablierten Parteien zu lange versäumt.

Und dann muss man über den anderen hässlichen Zwilling reden, die Demagogie. Da sind viele heutige POlitiker gar nicht schlecht dabei. Wie man den Menschen etwas einredet, das am Ende für sie gar nicht gut ist, das ist heute eine der Kernkompetenzen für 'erfolgreiche' Politik. Aber auch diese Überzeugungsfähigkeit braucht ein richtiger Demokrat, allerdings sollte sie natürlich etwas anders eingesetzt werden.

Zuerst muss man erfahren, was die Menschen wollen bzw. was ihnen Sorgen macht. Dann muss man sich überlegen, welche Massnahmen möglich und/oder sinnvoll sind, um die Menschen zufrieden zu stellen. Nicht immer gilt: Vox populi, vox Rindvieh. Da wo es gilt, da sollte auch ein guter Demokrat natürlich nicht blind auf die Menschen hören, sondern sie zu besseren Lösungen zu führen versuchen, allerdings anders als ein Demagoge nicht mit Überredungskunst, sondern indem er die Menschen von dem besseren Weg überzeugt.

Echte Überzeugung setzt voraus, dass man weiss, worauf man sich einlässt. Die Fakten müssen auf den Tisch und in gemeinsamer Diskussion bewertet werden. Trotzdem werden am Ende meistens nicht alle genau der gleichen Meinung sein, aber die Chance auf dauerhaft tragfähige Kompromisse steigt dadurch doch deutlich. Und die Gefahr, dass man ganz peinlich zurück rudern muss, weil die Öffentlichkeit vielleicht doch einmal wieder etwas schlauer geworden ist, sinkt erheblich.

Dann sollte auch niemand ein Problem damit haben, sich zu der Verantwortung (nicht einer Schuld !) zu bekennen, die jedem gebildeten Menschen aus der Kenntnis der Geschichte erwächst. Mahnmale sind unbequem, aber es gibt eher zu wenige als zu viele auf der Welt. Gerade im Umgang mit unbequemen Tatsachen zeigt sich die Reife einer Gesellschaft.

Populisten und Demagogen, die letztendlich v.a. an sich selbst denken, haben wir heute mehr als genug (nicht nur in Deutschland). Demokraten, die die entsprechenden Fähigkeiten zum Wohle ihrer Mitmenschen einsetzen, sind eher Mangelware. Da müsste die Politik schnellstens lernen, wenn das offensichtlich alles andere als perfekte Modell der repräsentativen Demokratie eine sinnvolle Zukunft haben sollte. Die Zeit dafür läuft ab. Was danach kommen könnte, lässt sich kaum absehen.

 
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RE: Links und Rechts

#6 von Spitze Feder , 24.01.2017 08:21


AfD in Bitterfeld: Hier herrscht Klassenkampf

Zitat
In der Arbeiterstadt Bitterfeld ist die AfD stärkste Partei. Ihre Wähler haben nicht nur mit Flüchtlingen ein Problem, sondern auch mit dem Kapitalismus


Ja, oft trennen 'rechts' und 'links' weniger, als die meisten Menschen annehmen. Wer sich mit sozialer Ungleichheit auseinandersetzt muss sich ja (auch als 'Rechter') quasi zwangsläufig mit den extremen auf beiden Seiten beschäftigen. Dabei übersehen beide Lager gerne, dass für die meisten Menschen Reichtum anderer Menschen nicht unbedingt ein Problem sein sollte. Wichtiger ist die reelle Möglichkeit für jeden, selbst für seine Grundbedürfnisse zu sorgen. Das erreicht man nicht einfach, indem man den Reichen ihren Besitz nimmt und umverteilt, das ist weit komplizierter.

Und noch ein faszinierendes Statement heute Morgen:

Gysi: Union muss wieder konservativ werden – „Partei entzieht sich ihrer historischen Verantwortung“

Zitat
„Im Kern ist es so, dass die Union wieder eine konservative Partei werden muss, um konservative Wähler, die inzwischen Wähler der AfD sind, wieder zu integrieren“, sagte Gysi der „Welt“.

Es sei „das gute Recht der Union, Schritt für Schritt neue Erkenntnisse zu gewinnen, aber unter der Bedingung, dass der größte Teil der Wähler mitgenommen“


Schade, dass Gysi es für nötig hält, das mit der AfD zu begründen. Ihm selbst ist vermutlich durchaus klar, dass ein weites Spektrum an Meinungen in der politischen Diskussion eher zu sinnvollen Lösungen führt als der derzeitige Einheitsmeinungsbrei in unserer Gesellschaft, wo bestimmte Positionen zwar alibimässig in den Medien auftauchen, für Bürger aber definitiv unerwünscht sind und sanktioniert werden. Auch die Linke braucht Gegenpositionen, ihren advocatus diaboli, sonst verirrt sie sich wie andere auch in Ideologien.

 
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RE: Links und Rechts

#7 von Spitze Feder , 25.01.2017 10:29


Heute
morgen springt mich bei meiner kleinen Recherche eine Schlagzeile an, bei der ich denke: 'Hoppala, da könnte man etwas lernen'. Vielleicht nicht unbedingt etwas Konstruktives, aber zumindest, wie man die neuesten Gedankengebäude der Neuen Linken zu verstehen hat:

Nazis weglabern

Zitat
Das Problem an den Rechten ist, dass sie eben nicht dumm sind. Sie sind eloquent und sagen dabei doch nie genau das, was sie wirklich meinen. Umso wichtiger ist es, sie richtig zu verstehen


Gut. Wie versteht man jetzt so einen verkappten Rechtsradikalen (der vielleicht selbst nicht einmal weiss, dass er ein Rechtsradikaler ist) ?

Leider sagt der Artikel dazu ziemlich wenig. Nichts in der Art 'Wenn du xyz hörst, dann ist abc gemeint' oder so. Der schönste Spruch ist wohl:

Zitat
Ein Laberfach studiert zu haben, bedeutet auch, das Gelaber von anderen zu erkennen.


Das ist kein schlechter Anfang. Wichtig wäre aber auch zu erkennen, wann man selbst nur labert. Diese Erkenntnis wird weder vermittelt, noch ist sie erwünscht.

Und obwohl die Autorin sehr richtig schreibt, dass die Welt kompliziert ist, geht sie mit keinem Wort darauf ein, wie man mit Labern die komplexen Probleme der Welt einer Lösung näher bringt. Radikale sind nämlich fast immer entweder ein Symptom für tieferliegende Probleme, oder das Produkt von Leuten, die zwar überzeugend labern können, aber sonst von nichts einen Plan haben (ausser vielleicht ihrem eigenen Machtstreben). Radikale 'weglabern' wäre zwar eine schöne Fähigkeit, aber letztlich doch nur Herumdoktern an Symptomen.

Etwas besser kann man Laberlogik jetzt im zweiten Artikel verstehen:

Transparency International: Korruption befeuert Aufstieg der Populisten

Zitat
"Die Menschen sind die zu vielen leeren Versprechungen der Politiker, etwas gegen die Korruption zu tun, leid und wenden sich populistischen Politikern zu, die einen Systemwandel versprechen", schreibt die Organisation in ihrem Jahresbericht.


Das Geschickte an der Formulierung ist, dass da gleich ein Systemwechsel mit hinein genommen wird. Dabei fängt Populismus doch viel früher an. Man verspricht dem Volk, was es angeblich oder sogar tatsächlich möchte. Lösungen für drängende Probleme. Weniger Korruption ? Klar, gebongt.

Wenn man erstmal im Wahlkampf auf Korruption zu sprechen kommen muss ist das Problem ja schon derart unübersehbar, dass es quasi tägliche Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen hat. Und die etablierten Parteien egal welchen Landes haben die Akteure offensichtlich gewähren lassen (meist sogar kräftig mitgemischt). Wen wundert es da, wenn sich die Menschen nach einer 'einfachen Lösung' sehnen: Weniger Korruption, klare Gesetze, die für alle gelten und für alle gleichermassen durchgesetzt werden ?

In dem Stadium ist das allerdings i.d.R. schon lange keine einfache Lösung mehr.

Wenn die Menschen ihrer Regierung nicht mehr vertrauen dürfen (und damit verbunden oft auch einem guten Teil der Medien), dann ist es kein Wunder, wenn sie anfällig werden für Bauernfängerei, während es gleichzeitig mit manipulierten Medien immer schwieriger wird, Bauernfänger glaubhaft zu entlarven.

Diese Zusammenhänge findet man leider nicht nur in der Zweiten und Dritten Welt, auch in der Ersten Welt suchen etablierte POlitiker nach 'einfachen Lösungen' für sich selbst und ihre Spezln, und mit der Zeit werden aus diesen einfachen Lösungen sehr komplexe handfeste Probleme für alle.

 
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RE: Links und Rechts

#8 von Spitze Feder , 28.03.2017 23:27


Nazi oder Faschist – Wie hätten Sie es gern?

Zitat
Begriffe wie Nazi oder Faschist werden heute schon fast inflationär benutzt, um "Andersdenkende zu verunglimpfen und denen, die sich auf sie einlassen wollen, den Appetit auf eine vorurteilsfreie intellektuelle Auseinandersetzung zu verderben"


NahZieh ist heute jeder, der z.B. Wert darauf legt, dass im öffentlichen Leben Regelungen eingehalten werden, die der Sicherheit aller dienen.

Natürlich nur, wenn die Verstösse von Linken oder ihren Freunden begangen werden. Andersrum ist die Toleranzschwelle deutlich höher:

Dresden: Auto von Pegida-Forscher Patzelt angezündet – Totalschaden

Wer besorgte Bürger nicht in Bausch und Bogen verdammt ist nämlich ganz schnell auch NahZieh. Da darf es dann auch ziemlich heiss her gehen.

Zitat
Die Ermittler schließen eine politisch motivierte Tat nicht aus


Ja, nichts ist eben unmöööglich.

Oh tempora oh mores !

 
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RE: Links und Rechts

#9 von Spitze Feder , 10.04.2017 23:17


Jörg Baberowski: „Linksextremisten wollen nichts verstehen, sondern denunzieren“

Zitat
Der Berliner Historiker Jörg Baberowski gilt als bester Kenner des Stalinismus in Deutschland. Das macht ihn zum Feindbild linker Gruppierungen. Ein Gespräch über deren Strategie der Ausgrenzung


Von seiner Forschungsrichtung her ist es klar, wozu er sich so überzeugt äussert, allerdings bin ich auch überzeugt: Das gilt für Extremisten aller Couleur, in Spanien sind es gerade mehr die Rechten, im arabischen Raum und seinen Exklaven hier eben Islamisten. Wer gerade die Oberhand hat versucht das zu nutzen, und meistens nicht im Gedenken an Fairness, oft auch nicht gewaltfrei.

Da hier in Deutschland z.Z. Linksextreme weitgehend die gesellschaftliche Bühne dominieren ist es allerdings hier auch durchaus angebracht, sie in den Vordergrund der Betrachtung zu rücken.

AfD-Fraktion setzt sich mit Antrag zur „Ver.di-Mobbingfibel“ durch

Ein Problem bei der beantragten Diskussion war das Copyright, das Ver.di auf seine Anleitungen zur Diskriminierung politisch Andersdenkender hat. Das Problem wurde (wenn ich es richtig verstanden habe) jetzt gelöst, indem die Texte im Antrag und seinen Anhängen nicht mehr zitiert werden, sondern nur noch auf sie verwiesen wird. Ob man auf dieser Grundlage sinnvoll diskutieren kann wird man sehen müssen. Wichtiger ist eigentlich das Prinzip, und das scheint ja doch allen Beteiligten recht klar zu sein.

 
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RE: Links und Rechts

#10 von Spitze Feder , 20.04.2017 20:49


AfD-Parteitag: „Feuer statt Konfetti – Willkommen in der Hölle von Köln“


Ein breites öffentliches Bündnis, von Mitte-Links-Fraktionen bis hin zu Antifa und Schwarzem Block, wendet sich gegen den AfD-Parteitag. Die Polizei rät den friedlichen Demonstranten, sich von Krawallmachern fernzuhalten - ein guter Witz, denn die Chaoten infiltrieren die Demos, nicht andersrum. Immerhin sprechen sich auch Teile der Organisatoren gegen die propagierten Störungen des Parteitags aus.
Die Kirchen beten um Stärkung in der Nächstenliebe und Erleuchtung für die schwarzen Schafe (aber weniger die im Schwarzen Block), und sogar der Karneval wird ausserplanmässig bemüht:

Zitat
Die Kölner Karnevalsvereine planen zur gleichen Zeit etwas abseits im Grüngürtel eine Art „Kölsches Woodstock“ mit Kundgebung und Konzerten. Es ist die erste politische Kundgebung überhaupt für das Festkomitee des Kölner Karnevals


Jetzt weiss ich nicht genau, wie alt das 'Festkomitee' ist, der Kölner Karneval hat durchaus auch seine Geschichte:

Kölner Karneval im Nationalsozialismus

Zitat
Nachdem der Rosenmontagszug in den Jahren 1931 und 1932 wegen der Weltwirtschaftskrise abgesagt worden war, ging am 27.02.1933 erstmals wieder ein Rosenmontagszug durch die Stadt. Es war der erste nach Hitlers Machtergreifung. Und dieser zeigte offen nationalsozialistische Elemente
...
„Der Karneval war wieder ein echter Volkskarneval und keine Massenfabrikation aus dem jüdischen Warenhaus.“

Zwei Jahre später schunkelten die Kölner zu einem Karnevalslied mit dem Refrain:

„Hurra, mer wäde die Jüdde los, die janze koschere Band trick nohm jelobte Land, mir laachen uns for Freud kapott, der Itzig und die Sara trecken fott!"
(Hurra, wir werden die Juden los, die ganze koschere Bande zieht ins gelobte Land, wir lachen uns vor Freude kaputt, der Itzig und die Sara ziehen weg!)


Die Karnevalisten hängen ihre Jäckchen doch regelmässig passend in den Wind, genau wie die lokalen Bands. Oder leiden die trotz Bütt' und allem auch noch an Schuldkomplexen ?

Traurig genug das Ganze, aber wenn dann noch behauptet wird, man sei ja eigentlich völlig unpolitisch ...

Und die nächsten Tage wird man sich wieder einmal nicht nur bei den Karnevalisten fragen dürfen:

Wo ham se die nur widder nausg'losse ?

 
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RE: Links und Rechts

#11 von Spitze Feder , 21.04.2017 10:45


Die
Tage kamen mal wieder ein paar Infos zur Lage auf dem Wohnungsmarkt und Immobilienspekulationen hier in der Gegend, und ich kann nur sagen:

Es ist zum Kotzen !

Dabei bin ich schon lange nicht mehr verdächtig, 'links' zu sein. 'Rechts' verortet zu werden ist natürlich heute auch nichts besonderes mehr, wenn sogar Leute wie Sahra Wagenknecht zu 'Menschenfeinden' erklärt werden.

So ganz konkret möchte ich nicht werden, aber so weit: Auch, wenn Menschen ihren Wohlstand mit 'ehrlicher' Arbeit erworben haben sehe ich gewisse Grenzen, diesen Wohlstand zum Schaden der Allgemeinheit und speziell sozial Benachteiligter auszuleben. Gier darf durchaus Grenzen haben, und 'helfen' darf ruhig darüber hinaus gehen, Kritiker von Mutti als Nazis zu diffamieren und mehr Ausgaben vom Staat zu fordern.

Hochinteressant ist aber eines:

In dieser linksgrünen Hochburg, in der es problemlos möglich ist, trotz eines Bruchteils der Einwohnerzahl genauso viel Demonstranten für Bessermenschliches auf die Strasse zu bringen wie in der weit grösseren nahen Universitätsstadt, wird dieses Thema in keiner Weise thematisiert.

Die 'Linken' hier scheinen, incl. Antifa-Ableger, so gut gestellt zu sein, dass das Thema 'angemessener Wohnraum' für sie nur noch theoretisch existiert (zugegeben, als Ausnahme gibt es eine winzige Bürgerinitiative). Wahrscheinlich sind etliche selbst an der Blockierung von Wohnungen beteiligt, und die eigenen 'Rechte' beschneidet man eben nicht so gerne. Die Begriffe 'links' und 'sozial' haben hier endgültig nichts mehr miteinander zu tun. Deswegen brauchen die auch alle so dringend die 'braune Gefahr', und wo sie nicht ist, muss sie um jeden Preis erzeugt werden ...

 
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RE: Links und Rechts

#12 von Spitze Feder , 10.05.2017 22:49


MAD-Zahlen zeigen: Es gibt immer weniger „rechtsradikale“ Verdachtsfälle in der Bundeswehr – nicht mehr


Seit die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt wurde gibt es einen deutlichen Rückgang der vom MAD untersuchten Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus bei der Bundeswehr. Daraus kann man schliessen: Die Bundeswehr ist inzwischen weniger rechtsradikal als der Rest von Neo-Nazi-Deutschland.

Interessant finde ich, dass die Zahl der "Verdachtspersonen mit Erkenntnissen", die nicht dem rechten Milieu zugeordnet werden, ein Mehr- bis Vielfaches der Rechtsextremismusfälle beträgt. Leider wird da nicht weiter aufgeschlüsselt, es gibt ja neben Rechtsextremismus noch einige weitere Motivationslagen, um eine Ausbildung an Kriegsgerät anzustreben.

Gehen mglw. sogar Antifanten freiwillig zum Bund ?

In einem normalen Schützenverein dürften sie mit ihrer Ideologie ja eher negativ auffallen, und wenn man sich schon tarnen muss, kann es sich auch lohnen ...

 
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RE: Links und Rechts

#13 von Spitze Feder , 17.06.2017 23:59


Schwere Ausschreitungen in Rigaer Straße – Barrikaden in Flammen

Zitat
Dutzende Randalierer zündeten alles an, was sie finden konnten, und attackierten Polizisten
...
Die Täter flüchteten nach Angaben der Polizei. Die Randalierer waren vermummt ... Ein Hubschrauber der Polizei kreiste in der Nacht über dem Wohnviertel und suchte die Gegend mit Scheinwerfern ab
...
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, um die Lage zu beruhigen. Mehrere Einsatzkräfte sicherten die Straße auch auf den Dächern umliegender Gebäude ab


Bürgerkriegsähnliche Zustände gehören im Bundeshauptslum mehr und mehr zur täglichen Realität. Das ist so angekündigt, das wird so toleriert, das ist anscheinend von ganz oben so gewollt:

Linke Gewalt in Berlin: „Wir werden gesetzlose Gebiete schaffen“

Erlaubt ist das aber nur 'von links', Gewaltdrohungen gegen Linke sieht man dagegen gar nicht gerne:

Zitat
Landesregierung gegenüber linksradikaler Gewalt ... Im 250 Seiten starken Koalitionsvertrag taucht das Wort Linksextremismus nicht ein einziges Mal auf. Dafür wird dem Antifaschistischen Pressearchiv? und anderen Einrichtungen, die Gewaltandrohungen der ultrarechten Szene gegen die politische Linke dokumentieren, versprochen, sie „dauerhaft institutionell“ abzusichern


War das nicht eigentlich Aufgabe des Verfassungsschutzes, sich mit der Dokumentation und der Bekämpfung politischer Gewalt zu beschäftigen ? Zumindest bei 'linker' Gewalt darf man darüber hinaus auf keinerlei Zuwendungen hoffen, denn wer das als 'NGO' dokumentieren will ist dadurch ja per definitionem 'rechts'. Dabei scheinen die Linken nicht nur auf den Strassen Berlins und mit regelmässigen 'konventionellen' Anschlägen gegen Büros und Mitglieder der AfD neue Masssstäbe (oder Maasstäbe ?) zu setzen:

AfD erhält Drohbrief von „linksextremen Terroristen“ – Linke bedrohen „Andersdenke mit todbringender Substanz Anthrax“

Zitat
Es werde Anthrax-Anschläge auf AfD-Mitglieder geben – so die Warnung.


Allerdings ist nicht nur die AfD betroffen, wobei wir ja seit der Tortung Wagenknechts wissen, dass man manchen wirklich gar nicht links genug sein kann:
Bürgerschaftsparteien wird mit Anthrax-Anschlag gedroht

Zitat
Bei allen sechs Fraktionen in der Bürgerschaft – SPD, CDU, Grüne, FDP, Linke und AfD – ist Anfang der Woche ein anonymer Brief eingegangen. Er enthielt Mehl und dazu die Drohung: "Beutelinhalt heute: Mehl. Am 7. und 8. Juli: Anthrax."


Das macht die Sache aber nicht wirklich besser, sondern ist mehr ein Zeichen dafür, dass Linksextreme vor wirklich nichts zurückschrecken, um ihre verqueren Theorien durchzusetzen.

Milzbrand ist eine heimtückische Infektionskrankheit, deren Auslöser in Sporenform lange Zeit überdauern kann. Je nach Ausprägung der Krankheit rechnet man mit mindestens 5% Todesfällen ("Hautmilzbrand ... harmloseste Form"). Auch in Europa gibt es immer wieder einzelne Fälle in Nutztierbeständen, bei denen sich Menschen mit hoher krimineller Energie theoretisch bedienen könnten. Für reinen Terror reicht allerdings schon die Ähnlichkeit der gereinigten Sporen mit Nahrungsmitteln.

Zu der Erweiterung der politischen Diskussion mittels Kopfabschneiden u. ä. kommt also von linker Seite jetzt die offene Drohung mit bakteriologischen Waffen. Man will sich ja nicht der Gefahr aussetzen, bei der Wahl der Methoden als Ewiggestriger dazustehen ...

 
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RE: Links und Rechts

#14 von Spitze Feder , 08.07.2017 10:02


Rechts und Links
geben sich bekannterweise nichts nach, was Gewaltbereitschaft und Menschenverachtung angeht. Mal sehen, wie lange der neue Trend anhält, linke Gewalt tatsächlich offen zu kritisieren:

Die Nacht, in der im Schanzenviertel die Anarchie ausbrach

Zitat
Die Polizei musste ein Sondereinsatzkommando einsetzen um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Warum das wichtig ist:

Die Randalierer hinterließen eine Spur der Verwüstung. Es roch nach verbranntem Plastik. Steine, Trümmer, zerstörte Fahrräder und Mülltonnen lagen auf der Straße.


Nein, das ist nicht der wesentliche Grund, warum das wichtig ist. Der steht etwas weiter unten:

Zitat
So versuchte eine dreiköpfige, schwarz vermummte Gruppe in das Geschäft eines Apple-Vertragshändlers in der Schanzenstraße einzudringen, in dem es die Verbundglasscheiben attackierte. Ein Passant, der das Treiben sah und die Täter im Vorbeigehen kurz kritisierte, wurde von den Angreifern umgehend zusammengeschlagen


Wer 'am System' konstruktive Kritik übt muss damit rechnen, zum Paria zu werden und seine Lebensgrundlage zu verlieren.

Wer die 'Systemgegner' kritisiert muss damit rechnen, sofort auch sein Leben zu verlieren. Von diesen Charakteren ist keine bessere Gesellschaft zu erwarten, so nötig sie wäre.

"Wir haben noch nie so ein Ausmaß an Hass und Gewalt erlebt"

Einmal ist immer das erste Mal. Die Eskalation war gewollt. Und sie hat nichts damit zu tun, dass die Polizei am Donnerstag vergeblich versucht hat, das Vermummungsverbot durchzusetzen.

 
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RE: Links und Rechts

#15 von Spitze Feder , 18.07.2017 20:08


Nach G-20-Gipfel: Linkes Bündnis kündigt neue Demo in Hamburg an


Aha. Und etwas näher:

„Absurde Hetzjagd“: Hamburger Linke demonstrieren gegen Linken-Feindlichkeit nach G20

Absurd ist, was sich linke Gruppen derzeit in Deutschland erlauben dürfen. Nicht einmal den sonst total gehätschelten Muslimen ist es bisher erlaubt, in diesem konzentrierten Ausmass Gewalt anzuwenden. Bei anderen politischen Gruppen würde wahrscheinlich sofort der Notstand ausgerufen und internationale militärische Hilfe angefordert.

 
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RE: Links und Rechts

#16 von Spitze Feder , 25.07.2017 08:59


Israelischer Buchladen in Neukölln wegen Einflussnahme Linksextremer geschlossen: Talk über Faschismus nicht möglich

Zitat
Ein Berliner Buchladen musste nach Anfeindungen in sozialen Netzwerken schießen: Die Betreiber, zwei junge Israelis, wollten eigentlich nur über den „Suprafaschisten“ Julius Evola reden, um vor den „intellektuellen Wurzeln des Faschismus“ zu warnen


Was haben die Linksextremen wohl dagegen, dass über jemanden wie Julius Evola diskutiert wird ? Zweifelhafte Ansätze hatte der Mensch zweifellos genug, aber er war eben kein ganz einfacher Faschist, sondern deutlich komplexer. Und er hat sich auch detailliert und nicht nur mit dem Vorschlaghammer mit linken Ideen befasst:

Zitat
Als Hauptwerk Evolas gilt das 1934 erschienene, stark von mythischem Denken geprägte Buch Rivolta contro il Mondo Moderno (deutsch Erhebung wider die moderne Welt bzw. Revolte gegen die moderne Welt) – ein Äquivalent zu Oswald Spenglers Der Untergang des Abendlandes. Er beschreibt darin aus seiner Sicht Nachteile aktueller politischer und gesellschaftlicher Strukturen, insbesondere von demokratischen Gesellschaften, des Kommunismus, des Nationalsozialismus und italienischen Faschismus. Evola hat sich nie völlig von der Politik einnehmen lassen und vertrat ohne Rücksicht auf die wechselnden Vorlieben Mussolinis seine eigenen Positionen. Trotz anfänglicher Sympathien und nach einem kurzen Vortrags-Intermezzo bei der SS lehnte er später den Nationalsozialismus Deutschlands als Irrweg ab: Dieser war ihm zu modernistisch; die biologistische Ausrichtung war ihm zuwider


Das ist den Denkfaulen dann wahrscheinlich doch zu schwierig, obwohl gerade sie ein Interesse daran haben müssten, solche etwas komplexeren Muster zu entlarven. Aber vielleicht finden sich in dem Werk ja zu viele Offenlegungen von Parallelen zwischen altem und neuem Faschismus, und den realen Ausprägungen ihres kommunistischen Ideals.

 
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RE: Links und Rechts

#17 von Spitze Feder , 08.08.2017 23:54


Jusos warnen vor einer Gleichsetzung von links- und rechtsextremer Gewalt

Zitat
In einer Pressemitteilung erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Jusos Leipzig, Alexej Stephan: „Indem Gewalt von Akteur*innen aus dem politisch linken und rechten Spektrum immer wieder in einem Atemzug genannt wird, wird das Gefühl suggeriert, von beiden Seiten ginge eine ähnliche Gefahr für unsere Gesellschaft aus. Das ist auf mehreren Ebenen falsch. Zum Einen ist die Anzahl der Straftaten aus dem rechten Spektrum immer noch ungleich höher und zum Anderen sind die Straftaten ganz andere.“


Was die Anzahl angeht besteht ja die Masse der rechten Straftaten im 'Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole', also z.B. Schmierereien an Hauswänden, aber auch Parolen mit gestrecktem Arm. Alles nicht schön und zu Recht strafbar, aber wenn ähnliche Aktionen aus dem linken Milieu erfasst würden kämen sicher auch beachtliche Zahlen zusammen.

Und in wie fern sollen die Straftaten ansonsten andere sein:

Zitat
Rechtsextreme Straftaten richteten sich häufig gegen Menschen, linksextreme gegen Sachen


Ist das so ? Von der Art der Taten her würde ich es verneinen. Einen Unterschied gibt es wohl: Die Linken suchen sich kollektiv einzelne Gegner, an denen sie sich dann gezielt abreagieren. Bei rechten Chaoten ist es üblicher, dass sie sich dezentral einfach mal einen Mitmenschen mit ungewöhnlichem Aussehen greifen, ohne sonst irgend etwas über ihn zu wissen. Die folgende Gewalt ist im einen Fall so verwerflich wie im anderen.

Und Gewalt gegen Personen in verschiedenster Weise hat im linken Milieu in Deutschland mindestens ebenso Tradition wie im rechten, wie auch das Beispiel von Bassam Tibi zeigt:

Ich weigere mich, zu schweigen

Zitat
Der Höhepunkt dieser Angriffe war eine Aktion aller Parteien der Stadt Göttingen mit dem grünen Politiker Jürgen Trittin an der Spitze. Das Göttinger Tageblatt hat diese am 7. Juli veröffentlicht.

Trittin beleidigt mich und exkommuniziert mich «aus der Wertegemeinschaft des Grundgesetzes».


Ja, dass die Grünen Kritik nicht abkönnen ist nicht neu, aber dieser Kampf währt schon Jahrzehnte:

Zitat
Diese K-Gruppen haben meinen kritischen Marxismus als «ketzerischen Salon-Marxismus» verfemt und mich damals aus dem Marxismus exkommuniziert; ich wurde zur Zielscheibe ihrer Angriffe. Daraus folgte ein Psychoterror bis zur körperlichen Bedrohung. Der Psychoterror nahm ein solches Ausmass an, dass ich 1977 seelisch und körperlich zusammenbrach und mich in eine mehrmonatige klinische Behandlung begeben musste. 1977/1978 war ich nicht mehr arbeitsfähig. Das sind meine Erinnerungen an die K-Gruppen, zu denen Trittin gehörte


Worum es bei diesem alten Streit im Detail ging muss mich nicht unbedingt interessieren, die Themen heute sind anders gelagert (obwohl die Sache mit der ungeregelten Zuwanderung durchaus etwas kommunistisches an sich hat). Aber irgendwelche Behauptungen, dass Gewalt gegen Personen untypisch für 'links' sei, kann man nicht nur global historisch, sondern auch für Deutschland speziell ganz klar widerlegen. Nur sehr wenige schaffen es, diesem Druck langfristig standzuhalten.

Und daher muss es erlaubt sein, über die Ursprünge auch dieser Gewalt zu sprechen, und es muss erlaubt sein, auch auf der 'linken' Seite nach den ideologischen Brandstiftern zu fahnden. Die Ausführenden auf beiden Seiten sind ja oft genug Gutgläubige, die sich überzeugen lassen, dass ihre Gewalt etwas Gutes sein könnte. So mancher Ideengeber der linken Szene sitzt aber auf einem sehr bequemen öffentlich finanzierten Sessel und freut sich, wie die Puppen tanzen.

 
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RE: Links und Rechts

#18 von Spitze Feder , 14.08.2017 00:13


Bündnis mit Spitzenpolitikern von SPD und Grünen wird vom Verfassungsschutz beobachtet

Zitat
arbeiten sie mit gewaltbereiten linksextremistischen Gruppierungen, wie zum Beispiel die „Interventionistische Linke“ (IL) zusammen
...
Zu den Unterstützern der Gruppe gehören auch namhafte Politiker von SPD, Linken und Grünen. Als Beispiel aufgeführt seien hier die Grünen-Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir und die SPD-Politiker Ralf Stegner und Manuela Schwesig.


In der anderen Richtung werden 'Verbindungen' ganz anders bewertet. Aber diese Erkenntnisse des Verfassungsschutzes dürfen ruhig weitere Verbreitung finden.

 
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RE: Links und Rechts

#19 von Spitze Feder , 26.08.2017 14:12


https://linksunten.indymedia.org/
(die Seite wurde ja inzwischen auch im Mainstream beworben) kündigt die baldige Rückkehr an:

Zitat
Wir sind bald wieder zurück...

Regierungen der Industriellen Welt, ihr müden Riesen aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, dem neuen Zuhause des Geistes. Als Vertreter der Zukunft bitte ich euch aus der Vergangenheit, uns in Ruhe zu lassen. Ihr seid nicht willkommen unter uns. Ihr habt keine Souveränität, wo wir uns versammeln
...
In China, Deutschland, Frankreich, Rußland, Singapur, Italien und den USA versucht Ihr, den Virus der Freiheit abzuwehren, indem Ihr Wachposten an den Grenzen des Cyberspace postiert. Sie werden die Seuche für eine Weile eindämmen können, aber sie werden ohnmächtig sein in einer Welt, die schon bald von digitalen Medien umspannt sein wird


Was die Legitimität der heutigen Regierungen angeht liegen sie ja nicht ganz falsch, mit der Bezeichnung von sich selbst als 'Seuche' auch nicht.

Unter einem Link auf eine 'Crimethink'-Seite (die ich jetzt nicht mit einem Link bewerben möchte, sie ist vermutlich zu googeln) stellen sich die Antifas als arme unschuldige Opfer dar:

Zitat
German Government Shuts Down Indymedia

What It Means and What to Do
...
harass those they accuse of maintaining the site, absurdly justifying this on the grounds that the alleged administrators constitute an illegal organization for the sake of destroying the German Constitution
...
suggesting an equivalence between those who seek to build communities beyond the reach of state violence and Neo-Nazis organizing to carry out attacks and murders


So, so, linksunten stand auf dem Boden des deutschen Grundgesetzes ? Und alles, was sie wollten, war der Aufbau von Gemeinschaften jenseits staatlicher Autorität ?

Zugegeben, das komplette Ausklinken aus staatlichen Strukturen ist z.Z. kaum möglich - aber die Methoden, ob das nun bei G20 oder generell bei ihrem Kampf gegen jegliche Andersdenkende ist, haben absolut nichts Konstruktives.

Zitat
Before the 2017 G20 summit took place in Hamburg, the corporate media was already focusing on linksunten, declaring it to be the coordination page of militant anti-G20 protestors


Und ? War die Seite nicht zentral an der Organisation der Hamburger Krawalle beteiligt ?

Zitat
All this built up to the current situation in which the Minister of Internal Affairs Thomas de Maizière banned the site on August 25, immediately before the election. The state raided three places, including a social center, in Freiburg, making the whole city into a police state for this day


Ganz Freiburg war gestern Polizeistaat ? Wie sehen das wohl die Freiburger ?

Zitat
In fact, Thomas de Maizière is carrying out the agenda of the German far right and fascists, as well as the repressive goals of AfD


Ohne Worte.

Ja, Leute, das ist wirklich ein schönes Beispiel für Propaganda. Nicht zuletzt deswegen, weil immer wieder Versatzstücke eingebaut werden, denen eigentlich jeder zustimmen kann. Und die negativen Aspekte werden einfach unter den Tisch fallen gelassen. Wäre es 'Presse', dann wäre es zweifelsfrei 'Lücken-Presse'.

 
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RE: Links und Rechts

#20 von Spitze Feder , 01.09.2017 21:25


Ob
die Washington Post das überleben wird ?

Yes, antifa is the moral equivalent of neo-Nazis

Zitat
antifa movement ... their definition of “fascist” includes not just neo-Nazis but also anyone who opposes their totalitarian worldview.

And let’s be clear: Totalitarian is precisely what they are ... “Its adherents are predominantly communists, socialists and anarchists” who believe that physical violence “is both ethically justifiable and strategically effective.” In other words, they are no different from neo-Nazis. Neo-Nazis are the violent advocates of a murderous ideology that killed 25 million people last century. Antifa members are the violent advocates of a murderous ideology that ... ”killed between 85 million and 100 million people last century. Both practice violence and preach hate. They are morally indistinguishable. There is no difference between those who beat innocent people in the name of the ideology that gave us Hitler and Himmler and those who beat innocent people in the name of the ideology that gave us Stalin and Dzerzhinsky


Wow.

Die deutsche Antifa würde sich das nicht gefallen lassen, ohne zumindest den Versuch zu unternehmen, das Verlagsgebäude in Schutt und Asche zu legen (Präzedenzfälle gab es bereits). Denn das ihre Gewalt genau so zu verurteilen ist wie die Gewalt rechter Gruppen stellen diese moralischen Übermenschen ja immer vehement in Abrede.

In den USA haben sie allerdings den Nachteil, dass die gegenwärtige Regierung sie nicht decken will, nicht einmal mit Scheinaktionen.

 
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