RE: Krank sein in Deutschland

#21 von Spitze Feder , 12.12.2019 15:10


"Sprachlos und entsetzt": Schlägerei legt Notaufnahme in Schweriner Krankenhaus lahm


Früher oder später wird jetzt so ziemlich jeder entsprechende Erfahrungen machen müssen - zumindest, solange nicht wirksame Massnahmen gegen gewisse Zustände ergriffen werden.

Zitat
Entsetzen in den Helios-Kliniken Schwerin: Drei betrunkene Patienten randalieren und verletzen einen Wachmann im Gesicht. Die Angreifer hatte es offenbar gestört, warten zu müssen
...
verschaffte sich das Trio gewaltsam Zutritt in den Behandlungsbereich der Notaufnahme, deren Türen nur vom medizinischen Personal zu öffnen sind. Patienten und Krankenhauspersonal wurden in Sicherheit gebracht ...


Ja, die Warterei in der Notaufnahme ist lästig. Als Dfutscher mit nicht lebensgefährlichen Knochenbrüchen kann man auch mal vergessen werden (eigene Erfahrung). Trotzdem sollte man den Ärzten die Triage überlassen.

Worum ging es eigentlich ?

Zitat
... Einer wollte sich wegen seiner Drogensucht behandeln lassen, ein weiterer sein Geschlechtsteil wegen angeblich zu viel Verkehrs untersuchen lassen ...


Ja, das sind dringende Angelegenheiten, und deuten schon an, was man auch erst ziemlich spät im Text findet:

Zitat
... drei Asylbewerber ... Das Angreifer-Trio war laut dem Polizeisprecher mit einem Taxi aus der Asylbewerber-Erstaufnahmeeinrichtung im Schweriner Stadtteil Stern-Buchholz zu den Helios Kliniken am anderen Ende der Stadt gefahren ...


Und wer nicht glauben will, dass unsere Kliniken längst nicht mehr jeden nehmen:

ÄRZTE SCHLAGEN ALARM: KRANKE KINDER WERDEN IMMER ÖFTER AN KLINIKEN ABGEWIESEN

Und auch das habe ich mit unserem Nachwuchs schon live erlebt. Woher die Rettungssanitäter bei den damaligen Symptomen die Nerven genommen haben, uns statt in das wenige Autominuten entfernte örtliche Krankenhaus eine halbe Autobahnstunde in die nächste Kreisstadt zu fahren ist mir heute noch ein Rätsel. Ja, am Ende war es weniger schlimm als es aussah - aber solange mir niemand sagen kann, was es ist, und mein Kind sich vor Schmerzen weder rühren noch irgend etwas erklären möchte, erwarte ich schnellstmögliche Behandlung.

Als Kafir erwartet man da aber leider zu viel ...



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

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RE: Krank sein in Deutschland

#22 von Spitze Feder , 14.12.2019 21:56


Fürth: IT-Attacke auf Klinikum hat massive Auswirkungen

Zitat
Das Klinikum Fürth ist Opfer eines kriminellen IT-Angriffs geworden: Es musste sich vom Krankenhausbetrieb abmelden und hat die Patientenaufnahme gestoppt. Das heißt: Rettungsdienste steuern das Haus derzeit nicht mehr an. Die Notaufnahme aber ist arbeitsfähig ...


Die Notaufnahme ist arbeitsfähig, bekommt aber beim Rettungsdienst keine Patienten mehr zugewiesen. Das kann Leben kosten.

Zitat
... Die Internetverbindung der Krankenhaus-IT wurde bis auf Weiteres getrennt, um eine Verbreitung der Schadsoftware zu verhindern ...


Klasse: Das KH gilt jetzt selbst als Virenschleuder.

Zitat
... Nach aktuellen Erkenntnissen soll das Virus per E-Mail verbreitet worden sein. Dies soll mithilfe von augenscheinlich vertrauenswürdigen Mails bekannter Absender, so zum Beispiel von Mitarbeitern, geschehen sein. Nur an der tatsächlichen Absender-Adresse könne man die kriminellen Nachrichten erkennen ...


Hat die Heuristik mal wieder versagt. Noch schlägt KI nicht den wachen menschlichen Verstand - den eingeschläferten natürlich schon.

Zitat
... Zurzeit arbeiten die IT-Experten des Klinikums gemeinsam mit externen Spezialisten an der Aufklärung des Sachverhalts. Auch das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik , der Landesdatenschutzbeauftragte und das Landeskriminalamt sind informiert ...


Wenn man solche Sachen wirklich ernst nimmt, sollte sich so etwas verhindern lassen. Aber einen gewissen Aufwand erfordert es schon, auch von der Performance der Hardware.

Billig, schnell und sicher passt nicht zusammen. Niemals.



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RE: Krank sein in Deutschland

#23 von Spitze Feder , 19.12.2019 14:11


BfArM-Präsident: „Völlig inakzeptabel“ eine Krebstherapie wegen fehlender Medikamente abzubrechen

Zitat
... Broich begrüßte es, dass die Hersteller nach dem Willen der Großen Koalition in Berlin demnächst verpflichtet werden sollen, bevorstehende oder akute Engpässe zu melden ...


Bisher geht es also nach dem Vogel-Strauss-Prinzip: Wo keine Meldung und keine Statistik, da kein Problem.

Das wäre nun wirklich mal eine Aufgabe für die EU, darauf hinzuwirken, dass zumindest EUropa medikamententechnisch nicht komplett von China oder Indien abhängt - auch wenn dort die Produktion pro Pille noch einen Cent billiger möglich ist. Es muss ja nicht jedes Land alles selbst produzieren, aber es sollte auch nicht zu viel von ganz weit weg kommen.



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RE: Krank sein in Deutschland

#24 von Spitze Feder , 19.12.2019 23:16


I
st die Pflege am Ende (zumindest finanziell) abgesichert ?

Krankenkassen erzielen mit Pflegevorsorgefonds Rekord-Rendite

Zitat
... Der Jahresertrag des bei der Bundesbank angelegten Sondervermögens habe sich Ende Oktober auf 10,2 Prozent belaufen ...


Wahnsinn.

Aber etwas würde mich schon interessieren: Woher kommt bei 'bei der Bundesbank' angelegten Geldern eine derartige Rendie ?

Hohe Rendite bedeutet normalerweise einen grossen Haken ...



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RE: Krank sein in Deutschland

#25 von Spitze Feder , 01.01.2020 22:02


D
ie Folgen betreffen nicht nur Deutschland, aber Deutschland ist ganz vorne bei der Informationsverweigerung:

Medizinische Forschung: Unis verheimlichen Studienergebnisse

Zitat
... Demnach haben die 35 deutschen medizinischen Hochschulen nur sieben Prozent der Studienergebnisse in der EU-Datenbank EudraCT veröffentlicht. Das ist weit weniger als in anderen Ländern. Universitäten in Europa haben im Schnitt 63 Prozent der Studienergebnisse in der EU-Datenbank veröffentlicht, in den USA 69 Prozent ...


Grund dafür ist der hohe Aufwand für das Eintragen der Ergebnisse in die Datenbanken. Ausrede ist die Vorstellung der Ergebnisse auf Kongressen - wo leider nur eine kleine Minderheit Gelegenheit hat, sie zur Kenntnis zu nehmen.

Aber wie auch immer: Die Pharmafirmen finanzieren zwar einen guten Teil der Studien, aber sie nutzen öffentlich finanzierte Infrastruktur. Von daher:

Zitat
... das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ... betont auf Anfrage, dass "alle relevanten ergebnisbezogenen Informationen […] in der EU-Datenbank […] öffentlich zugänglich sein müssen" ...


So sollte es sein. Der gegenwärtige Zustand ist ein Skandal.



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RE: Krank sein in Deutschland

#26 von Spitze Feder , 10.01.2020 14:26


Wegwerfinstrumente in Kliniken: Jährlich landen tausende Tonnen Edelstahl auf dem Müll

Zitat
... Mehrere Tausend Tonnen Wegwerf-Edelstahl landen Expertenschätzungen zufolge jedes Jahr im Müll ...


Warum wird so etwas gemacht ? Die Sterilisation mit überhitztem Dampf ('Autoklavieren') ist zuverlässig und gerade mit Edelstahl völlig problemlos.

Entweder will mal wieder niemand mehr die Verantwortung tragen: Neu kommt das Zeug vermutlich steril verpackt an, klassische Abfolge: Aufreissen - verwenden - wegschmeissen. Selbst sterilisierte Instrumente müssen ja auch noch bis zur Verwendung steril gehalten werden ...

Oder es ist inzwischen zu gefährlich. So ein Autoklav braucht ja einen gewissen Überdruck, damit der Dampf überhitzen kann - bei Fehlbedienung kann das in der direkten Umgebung schon mal unangenehm werden.

Beides ist mit entsprechend ausgebildetem und verantwortungsbewusstem Personal kein Problem. Man muss nicht einmal viel wissen oder verstehen dazu - allerdings muss man den Job ernst nehmen. Und gerade bei der Arbeitsmotivation haben wir wirklich 'Fachkräftemangel' ...

Für den Patienten ist es unter diesen Umständen vielleicht wirklich besser, die angeblich zum Teil in Kinderarbeit hergestellten Einmal-Edelstähle zu benutzen. Die Grünlinken sollten aus mehreren Gründen dagegen Sturm laufen.



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RE: Krank sein in Deutschland

#27 von Spitze Feder , 13.01.2020 23:07


Spahn hintertreibt Sterbehilfe-Anträge

Zitat
... Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf persönliche Weisung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mehr als 100 Anträge auf Sterbehilfe pauschal abgelehnt, obwohl Gerichte eine Einzelfallprüfung vorschreiben. Wie das BfArM der Zeitung mitteilte, sei in insgesamt 102 Fällen der Zugang schwerstkranker Patienten zu tödlichen Medikamenten versagt worden. In 31 weiteren Fällen stehe die Entscheidung noch aus ...


Wofür so ein Minister Zeit hat ...



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