Religiös motivierte Anschläge sind ja schon lange nichts Neues mehr. Es wird nicht nur von ein paar Rechten gegen Ausländer gehetzt, in vielen Teilen Deutschlands kann man 'Scheixx-Christ' wesentlich häufiger hören oder lesen als die deutsch-nationalen Gegenstücke. Gelegentlich wird der Hass dann auch mit ein paar Messerstichen untermauert.
Anschläge auf Weihnachtsmärkte (auch geplante) sind auch nicht einfach nur 'Terrorismus'. Ansonsten wäre es viel einfacher, wenn die Täter sich die allgegenwärtigen Wochenmärkte vornehmen würden. Da fehlt aber die religiöse Komponente der Opfer.
Und was auch immer häufiger zu werden scheint (nicht leicht zu sagen, denn es wird nicht gerne berichtet), das sind Anschläge auf Kirchen. Brandanschläge gab es die letzten Jahre etliche, wobei die Ursachen und Täter in vielen Fällen nicht aufgeklärt werden, und man wenn irgend möglich nach einer 'Erklärung' sucht, warum die Tat eigentlich gar nicht so gemeint war.
Jetzt haben wir einen Fall, der sich wohl nicht beschönigen lässt:
21.10.2017: Explosion in Mannheimer Kirchturm – Staatsschutz ermittelt
Zitat
aus einer mitgebrachten Gasflasche Gas in den Turm geleitet. Dieses Gas wurde dann zur Explosion gebracht. Davon zersprangen mehrere Glasscheiben
Hat wohl nicht wie geplant funktioniert. Wenn man sich überlegt, dass mit derselben Methode schwer gesicherte Geldautomaten ausgeraubt werden (wobei häufig die komplette Bankfiliale danach in Trümmern liegt), hatte/n sich der/die Täter vermutlich mehr erhofft.
Und sofort begann die Relativierung (in grössere Medien hat es der Vorfall damals anscheinend überhaupt nicht geschafft):
Zitat
Die Polizei wolle nach Angaben des „Mannheimer Morgen“ nicht von einem Anschlag sprechen, da das Wort nur genutzt werde, wenn es zu Personenschaden gekommen sei
Das habe ich von anderen Vorfällen allerdings anders in Erinnerung. Da ging es aber nicht um christliche Einrichtungen. Vermutlich ist das so ähnlich wie in der Köterdiskussion, wo wir uns ja auch kollektiv beleidigen lassen müssen, weil die derzeitige Mehrheit angeblich gar nicht beleidigt werden kann.
Aber 'Anschlag' oder nur 'Sachbeschädigung', das Einleiten von Gas aus einer Gasflasche in ein verschlossenes Gebäude zur Herstellung eines explosiven Gemisches ist nun wirklich nicht zufällig möglich. Und dass der Kirchturm gewählt wurde statt der Kirche liegt vielleicht daran, dass den Tätern irgendwo schon klar war, dass ihr Gas für das Volumen einer Kirche sicher nicht ausreichen würde. Da wollte jemand ein mehr als deutliches Zeichen setzen. Eigentlich schade, dass der Turm nicht mehr abbekommen hat - hätte vielleicht mal wieder ein paar Tiefschläfer aufgeweckt.
Und jetzt ist der Polizei etwas Dummes passiert (nichts gegen die ermittelnden Beamten vor Ort, weiter oben sieht man diesen 'Erfolg' vermutlich weniger gern): Sie haben einen möglichen Täter geschnappt und damit die bereits weitgehend totgeschwiegene Sache wieder in die Medien gebracht:
Mannheim: Nach Brandanschlag auf Kirchturm – Pakistani verhaftet
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der Mann bereits seit Jahren in Deutschland lebe, nicht erst seit 2015. Ob es sich bei dem Verdächtigen um einen Flüchtling handelt, wurde nicht mitgeteilt
Spielt das eine Rolle, ob er erst 2015 oder später kam, oder davor ? Je länger er schon hier ist, desto mehr wird er zu einem echten Musterbeispiel für gelungene Integration.
Auch, ob er ursprünglich als Flüchtling kam, ist doch eigentlich egal. Wobei von einer relevanten Ausbildung oder Berufstätigkeit nichts erwähnt wird, wozu also ist er hier ?
Keine wesentlichen Zweifel kann es an den Absichten und den Hintergründen dieser Tat geben. Und wäre es statt dem Kirchturm eine Synagoge oder Moschee gewesen (oder auch nur das Minarett der Moschee), dann würde das auch sehr offen und tagelang diskutiert werden.