RE: Seit gestern bin ich Nafri - cui bono, cui malo ?

#1 von Spitze Feder , 02.01.2017 11:21


Karim Dabbouz: Seit gestern bin ich Nafri


Es gibt reihenweise Gruppen, denen die künstlich geschaffenen Probleme in unserer Gesellschaft nützen - das wird ausgiebig an anderer Stelle diskutiert.

Mir (als einem, der in den letzten Jahren oft genug als Scharfmacher und Schlimmeres verschrien wurde) ist es hier wichtig, auf die andere Seite hinzuweisen, die von den Protagonisten dieser Politik gerne verschwiegen, mindestens vergessen wird:

Zu den Leidtragenden gehören heute schon in vielen Fällen die Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, weil sie in einem freiheitlichen und friedlichen Land leben wollten. Viele dieser Menschen, unter anderem die, die auch nach deutschem Recht einen echten Anspruch auf Asyl haben, werden jetzt mit denen in einen Topf geworfen, die unter 'Freiheit' rechtsfreie Räume verstehen, und denen 'Frieden und Sicherheit' nur für ihre eigene Sippe wichtig sind, allen anderen aber gerne vorenthalten werden können.

Deutschland war seit Jahrzehnten ein multikulturelles Land in dem Sinne, dass Menschen verschiedenster Kulturen unter dem Schutz des Grundgesetzes und der weiteren Gesetze dieses Landes hier zusammenleben konnten. Das Ausleben so vieler verschiedener Kulturen in der Öffentlichkeit muss natürlich Grenzen haben, aber auch darüber gab es einen weitgehenden Konsens.

Deutschland war ein Land, in dem es neben relativ ähnlichen kulturellen Farbtönen der Mehrheit bunte Sprenkel geben konnte, die sich meist harmonisch in das Gesamtbild eingefügt haben, gerade weil jede Gruppe bereit war, auf Absolutheitsansprüche (nicht auf Regeln) zu verzichten.

Heute werden wir mit einer Doktrin konfrontiert, die das Ausleben von 'Kultur' (und anderem) in der Öffentlichkeit um fast jeden Preis fordert (und das 'fast' würden viele Befürworter dieser Zustände gerne noch streichen). Auf den Strassen dieses Landes herrscht inzwischen ein Kulturdarwinismus: Auf dass die stärkste Kultur sich durchsetze. 'Darwinismus' natürlich in einem völlig falsch verstandenen Sinne, denn Darwinismus bezeichnet ja nicht das Überleben der Stärksten und Brutalsten - und wie man das dann noch mit dem Begriff 'Toleranz' in Verbindung bringen kann ist mir komplett schleierhaft. Darwinismus bedeutet das Überleben der Anpassungsfähigsten, bedeutet Interaktion und Symbiose mit der Umgebung, nicht pure Dominanz. Sonst wären die Dinosaurier heute noch die bestimmenden Spezies auf Erden ...

Das Ziel ist angeblich (wieder) ein buntes Land, das Mittel der Wahl die totale Durchmengung aller Bevölkerungsgruppen, unter der faktischen Kontrolle der dominanten Kulturen (das sind aber um Himmels Willen keine Leitkulturen !). Das Ergebnis in all seiner bunten Pracht kann man an zunehmend zahlreicher werdenden Orten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beobachten.

Das Ergebnis ist nicht bunt.

Und die Leidtragenden sind in zunehmendem Masse diejenigen, die Deutschland seit Jahrzehnten bunt gemacht haben. Oft auch, weil ihre Heimat ihre Buntheit nicht ertragen konnte.

Diese 'Heimaten' kommen jetzt zu uns. Was wird nun aus bereits erfolgreich Integrierten ? Was wird nun aus den echten Asylanten ?

Oder um es mit einer Protagonistin dieser Doktrin zu sagen: Fragen!!!!

 
Spitze Feder
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