RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#1 von Spitze Feder , 22.01.2017 22:17


Für
kleinere Meldungen, die gerade in keinen grösseren Zusammenhang passen, aber trotzdem interessant sind.

Z.B. diese:

Bundesbank: Trotz Abschaffung des 500-Euro-Scheins mehr Bargeld in Umlauf

Zitat
„Der Wert des Bargelds, das die Bundesbank in Umlauf gegeben hat, ist im Jahr 2016 um über sieben Prozent gestiegen“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele
...
„Nach unseren Untersuchungen haben wir als Reaktion auf die Negativzinsen nicht feststellen können, dass die Deutschen mehr Bargeld horten“, sagte der Bundesbank-Vorstand


Tja, dann wird es einen anderen Grund geben. Negativzinsen sind ja nur ein Symptom tiefer liegender Krankheiten.

Und wer noch halbwegs seinen Verstand beisammen hat wird bei einer Umfrage kaum zugeben, dass er grössere Mengen Bargeld zu Hause hat. Ist ja nicht nur der Staat, der bei solchen Infos die Ohren spitzt.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#2 von Spitze Feder , 22.02.2017 08:51


H
aben wir denn noch keinen Thread, in dem behauptet wird, Finanzinstitute müssten sich an Verträge halten ?

Dann muss es erstmal hier rein:

Pressestimmen zu BGH-Urteil über Bausparverträge: "Für dumm verkauft"

Zitat
Die Bausparkassen haben geschätzt 250.000 Kunden die Verträge gekündigt, weil die älteren Zinsvereinbarungen ungünstig für die Institute sind. Der Bundesgerichtshof hat ihnen Recht gegeben. Vermutlich werden jetzt deutlich mehr Vertragskündigungen folgen


So viel zu dem Irrglauben, Banken könnten Verträge nicht ändern oder aufkündigen, wenn sie ihnen unbequem werden.

Die Bausparkassen haben die Verträge ja zunächst alle weiterlaufen lassen, obwohl 'Geldanlage' von Anfang an nicht das Ziel eines Bausparvertrages war.

Jetzt wurden sie ihnen unbequem, und zack, geht es auch ganz anders. Und unsere Gerichte geben ihnen Recht.

Ähnliches darf man auch für Hoch- und Höchstzinsphasen erwarten, wenn jemand meint, seine Schulden dann für einen Appel und ein Ei zu den alten Konditionen begleichen zu können ...

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#3 von Spitze Feder , 03.03.2017 08:38


Flatex führt Strafzinsen für Privatkunden ein


Es geht voran:

Zitat
„Wir führen zum 15. März einen Negativzins von 0,4 Prozent für all unsere Kunden ein“, sagte Frank Niehage, Vorstandschef der Fintech Group, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Das gilt unabhängig davon, wie viel Einlagen sie bei Flatex haben.“


Als 'Alternativen' werden Festgelder oder Fonds angeboten. Zwar muss das Geld auch dann irgendwo gebunkert werden, aber über die Geldderivate verdienen die Banker ja dann auch wieder. Und sie sind für Banken auch weniger gefährlich als 'Cash'.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#4 von Philharmoniker , 04.03.2017 16:42

Flatex als Broker verdient nur z. B. an einem Aktienkauf oder Aktienverkauf Geld. Hier sind die Konditionen extrem günstig und liegen bei etwa 5 Euro + ein paar Euro Börsengebühr. Ein Xetra Kauf kann somit schon für etwa 8 Euro abgewickelt werden und einen Spread kassiert die Börse.

Wenn Du Fondsanteile oder Aktien bei Flatex kauft, verdient Flatex bis auf die Transaktionsgebühr überhaupt kein Geld, gerade bei Aktien bin ich mir da absolut sicher. Bei einem Investmentfonds kann es sein, dass die eine ganz geringe Bestandsprovision kassieren, für die Aufbewahrung, aber auch hier bekommst du ja den Verkaufspreis, der von der KAG geliefert wird.

Philharmoniker  
Philharmoniker
Beiträge: 78
Registriert am: 02.01.2017


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#5 von Spitze Feder , 05.03.2017 15:04

Zitat von Philharmoniker
Flatex als Broker verdient nur z. B. an einem Aktienkauf oder Aktienverkauf Geld. Hier sind die Konditionen extrem günstig und liegen bei etwa 5 Euro + ein paar Euro Börsengebühr. Ein Xetra Kauf kann somit schon für etwa 8 Euro abgewickelt werden und einen Spread kassiert die Börse.

Wenn Du Fondsanteile oder Aktien bei Flatex kauft, verdient Flatex bis auf die Transaktionsgebühr überhaupt kein Geld, gerade bei Aktien bin ich mir da absolut sicher.


Das ist soweit erstmal ganz normal. Den Spread kassiert allerdings m.E. nicht die Börse, sondern der Market Maker, der dafür ja auch selbst ins Risiko gehen muss.

Zitat von Philharmoniker
Bei einem Investmentfonds kann es sein, dass die eine ganz geringe Bestandsprovision kassieren, für die Aufbewahrung, aber auch hier bekommst du ja den Verkaufspreis, der von der KAG geliefert wird.


Bei Fonds gibt es i.d.R. Kick-Back-Zahlungen, die nur ungern aufgeschlüsselt werden (oder hat sich das inzwischen geändert ?). Früher war das in den allgemeinen Kosten versteckt, die eben u.a. die Performance der Fonds unter die Benchmark drücken. Damit habe ich mich die letzten Jahre allerdings nicht mehr beschäftigt.

Aber mit dem Geld der Kunden verdient der Broker sicher auch Geld, und sei es indirekt über die Vermittlung von Guthaben und Krediten. Effekten-Kredite werden von Flatex an eine Bank vermittelt und kosten satte 6,xx% Zinsen z.Z. (reine Überziehungen fast 12%), wovon sicher auch etwas an den Broker zurückfliesst. Die kontoführende Bank für das Depot ist dieselbe (nicht Flatex selbst), so dass sich Kredite und Guthaben der Kunden insgesamt prima ausgleichen lassen. Da i.d.R. ja auch nur ein Teil des Depots beliehen wird ist das Risiko dabei relativ überschaubar.

Sorry, das direkte Durchreichen der Strafzinsen der EZB an die Kunden halte ich vor diesem Hintergrund für leicht fragwürdig. Allerdings betreffen fragwürdige Praktiken gegenüber Kunden praktisch die ganze Branche, der Rest wird sicher nachziehen.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#6 von Spitze Feder , 05.05.2017 18:22


"Die Märkte könnten den Euro in 48 Stunden zerstören"


Wie weit es heute tatsächlich 'Märkte' gibt darf man ruhig in Frage stellen. Aber selbst eine Markt-Simulation könnte bei zu grossen Einwirkungen von aussen in einen instabilen Zustand geraten. Vielleicht sogar schneller als in 48 Stunden. Vor allem, da ja die Simulation nicht zentral über ein Programm erfolgt, sondern mit etlichen Teilnehmern abgestimmt werden soll.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#7 von Spitze Feder , 10.05.2017 15:59


Die
Zentralbankster suchen nach neuen Ausreden, um ihre wahnwitzige Währungspolitik fortzusetzen:

Neue Argumente für den Nullzins? EZB zweifelt Arbeitslosenquote an

Das ist jetzt schon ziemlich heftig, dass die einen Schaumschläger die anderen Schaumschläger durch die Blume der Lüge bezichtigen:

Zitat
kommen die Notenbank-Experten auf eine geschätzte Unterauslastung auf dem Jobmarkt von rund 15 Prozent. Stichtag der Berechnungen ist Ende 2016. Die neuen Daten zeichnen ein sehr viel düsteres Bild von der Lage. Die offizielle Arbeitslosenquote für die Eurozone lag dagegen zuletzt nur bei 9,5 Prozent


Und in den USA liegt die offizielle Arbeitslosenquote inzwischen deutlich unter 5%. Wer's glaubt, wird selig.

Und wer jetzt vielleicht meint, 10% oder 15%, alles nicht so wild, der sollte auch den Unterschied mal prozentual sehen: Die neue Quote wäre über 50% höher als die alte. Da geht es um eine Differenz und die Schicksale von etlichen Millionen Betroffenen, den man zugibt oder eben nicht. Zwar wahrscheinlich immer noch geschönt, aber das ist schon ein ziemlicher Unterschied (und ein heftiger Vorwurf an die verantwortlichen Statistiker).

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#8 von Spitze Feder , 30.05.2017 10:53


EZB informiert Bundesverfassungsgericht: Euro-Rettung könnte Deutschland bis zu 95 Milliarden kosten


Allerdings geht es da nur um einen Teil der Euro-Rettung(en). Hoffentlich ist das dem BVerfG bewusst.

Warten wir mal ab, ob wir noch bis zu 95 Mrd. pro Monat kommen, oder ob die Schafherde schon vorher zwangsgeweckt wird ...

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#9 von Spitze Feder , 22.06.2017 21:45


Mini „Bail In“ bei der Bremer Landesbank? Zinszahlungen für Anleihen fallen aus

Zitat
Der Vorstand der Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg ? Girozentrale ? („BLB“) hat heute für die von der BLB als „EUR 50,200,000 Perpetual Non-cumulative Fixed to Reset Rate Additional Tier 1 Notes of 2015“ begebenen Schuldverschreibungen (ISIN: DE000BRL00A4, WKN: BRL 00A) und als „EUR 100,000,000 Perpetual Non-cumulative Fixed to Reset Rate Additional Tier 1 Notes of 2015“ begebenen Schuldverschreibungen (ISIN: DE000BRL00B2, WKN: BRL 00B) (zusammen die „AT1-Schuldverschrei­bungen“), die den Eigenmitteln der BLB zuzurechnen sind, in Ausübung seines freien Ermessens gemäß § 3 (8) (a) der jeweiligen Anleihebedingungen der AT1-Schuldverschreibungen entschieden, die Zinszahlung auf die AT1-Schuldverschreibungen am nächsten Zinszahlungstag am 29. Juni 2017 für die derzeit laufende Zinsperiode ganz entfallen zu lassen.


Ist das nicht schön, wenn die Zinszahlung im freien Ermessen des Schuldners liegt ? So etwas hätte man selbst auch gerne.

Hat v.a. den Vorteil, dass der Ausfall der Zinszahlungen auch nix, aber auch gar nix triggert, was irgendwelche weiteren Folgen haben könnte. Das Vertrauen war ja vorher schon weg:

Zitat
Die Anleihen, die im Jahr 2015 ausgegeben wurden, hatten eine jährliche Verzinsung von 8,5% und 9,5%


So hohe Zinssätze von einer deutschen Landesbank im ZIRP-Umfeld ?

Wer immer diese Anleihen gezeichnet hat musste sich im Klaren sein, dass es sich wohl mehr um eine Spende handeln wird ...

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#10 von Spitze Feder , 27.06.2017 22:34


BIZ warnt vor „Explosion“ an den Finanzmärkten. Lasst uns tanzen!

Zitat
„The global economy is caught in a permanent trap of boom-bust financial cycles. This deformed structure is becoming ever more corrosive and dangerous as debt ratios rise to vertiginous levels, the world’s top monetary watchdog has warned.“ – bto: Das ist erstens nicht neu von der BIZ und zweitens unverändert dramatisch.


So ist es. Vielleicht sollte der IWF auch mal deutlicher werden ? Aber dort scheinen noch ganz andere Interessen dahinter zu stehen.

Zitat
bto: eine erneute Warnung, die nicht gehört werden wird. Es ist aber ohnehin zu spät. Unsere Titanic kann nicht mehr vor dem Eisberg gestoppt werden. Fragt sich nur, wie lange die Musik noch spielt. Lasst uns tanzen!


Wer nicht gerade akut seinem Lebensende zustrebt sollte eigentlich hoffen, dass die Musik bald aufhört.

Jeder, der noch ein paar gute Jahre investieren könnte in ein vielleicht ehrlicheres neues System kann eigentlich nur gewinnen.

Abgesehen von denen natürlich, die derzeit für Fehl- und Nichtleistungen ausgesprochen auskömmlich bezahlt werden. Und von denen gibt es leider jede Menge, und sie haben immer noch eine Menge Macht.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#11 von Spitze Feder , 25.07.2017 23:38


Bundesbank-Chef räumt ein: „EZB bei Preisstabilität besser als wir zu D-Mark-Zeiten“


Nö, nur die Verschleierungsmethoden sind besser geworden. Statistiken sind heute selten mehr als das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.

Und eines muss sogar Weidmann zugeben:

Zitat
Mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent seit Einführung des Euro schneidet die EZB in puncto Preisstabilität sogar besser ab als die Bundesbank zu D-Mark-Zeiten, auch wenn man solche Vergleiche eigentlich nur im Kontext der jeweiligen Zeit ziehen kann. Schließlich ist der Inflationsdruck derzeit weltweit recht niedrig.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#12 von Moritz , 30.07.2017 15:33

Zitat von Spitze Feder

Bundesbank-Chef räumt ein: „EZB bei Preisstabilität besser als wir zu D-Mark-Zeiten“


Nö, nur die Verschleierungsmethoden sind besser geworden. Statistiken sind heute selten mehr als das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.

Und eines muss sogar Weidmann zugeben:

Zitat
Mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent seit Einführung des Euro schneidet die EZB in puncto Preisstabilität sogar besser ab als die Bundesbank zu D-Mark-Zeiten, auch wenn man solche Vergleiche eigentlich nur im Kontext der jeweiligen Zeit ziehen kann. Schließlich ist der Inflationsdruck derzeit weltweit recht niedrig.




Zu DM-Zeiten waren die Lohnerhöhungen (und Zinsen) meist (deutlich) über der Inflationsrate. Was stören mich 5 Prozent Inflation wenn ich jedes Jahr 7 Prozent mehr Lohn bekomme?

Oder was nützen mir 2 Prozent Inflation wen ich mehre Jahre keine Lohnerhöhung bekomme?

Beste Grüße,
Moritz

Moritz  
Moritz
Beiträge: 4
Registriert am: 30.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#13 von Spitze Feder , 28.08.2017 00:58


Die Notenbanker sind verstört

Zitat
Europäer und Amerikaner verweigerten den Ausblick, wie sie geldpolitisch weitermachen wollen.
Dahinter steckt eine tiefe Verunsicherung: Die Wirtschaft wächst, die Inflation bleibt aber schwach. Gelten die alten Regeln damit nicht mehr?


Ein kleiner Hoffnungsschimmer ? Welche alten Regeln eigentlich:

Zitat
Bisher galt für US-Notenbanker die Faustformel, dass die Inflationsgefahr steigt, sobald sich der Arbeitsmarkt der Vollbeschäftigung nähert. Die Argumentation erschien logisch: Je mehr Probleme Firmen haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, desto höhere Löhne müssen sie Interessenten bieten und die Mehrkosten über höhere Preise wieder reinholen. Als Schwellenwert, bei dem die Vollbeschäftigung in Sicht kommt, galt für die Fed eine Arbeitslosenquote von etwa fünf Prozent.


Und das klappt irgendwie nicht mehr, obwohl die 5% in den USA (und auch in Deutschland) laut Statistik gefallen sind.

Ohne jetzt weiter auf den genauen Begriff der Inflation einzugehen, aber zwei Faktoren haben sich die letzten Jahre und Jahrzehnte geändert:

Zum einen werden andere Statistiken geschrieben. Die reale Arbeitslosenrate ist hüben wie drüben weit höher als 5%.

Zum anderen sind viele Firmen eben nicht bereit, wesentlich in Mitarbeiter zu investieren - weder mit höheren Löhnen und Gehältern, noch mit Einarbeitung und Ausbildung. Stellen bleiben unbesetzt, weil man die 120%-Kandidaten, die man sofort wie einen langjährigen Mitarbeiter einsetzen könnte, nicht findet. Besetzt werden mit Vorliebe Stellen im unteren und untersten Lohnniveau, die dann irgendwie noch die Ausfälle weiter oben kompensieren sollen - das funktioniert nicht.

Die Annahme einer bevorstehenden Preissteigerung, die über einen Mangel an Arbeitskräften angeheizt wird, beruht also auf zwei Voraussetzungen, die derzeit nicht gegeben sind.

Aber das System insgesamt ist ja noch weit komplexer, vielleicht fliegt es ihnen ja demnächst trotzdem um die Ohren.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#14 von Spitze Feder , 29.08.2017 23:41


Und
weil die Eggsberrden der ungehemmten Geldvermehrung da auch so ihre Bedenken haben, soll jetzt nach der Verbürgung von Deutschland für jeden und alles am Ende doch noch der Europäische Währungsfond kommen:

Nach EZB, EFSF und ESM folgt nun das nächste Akronym fürs Auffüllen des schwarzen Finanzloches: EWF

Welche Vorteile hätte das ?

Zitat
den ESM Rettungsfonds für Notkredite in einen EWF umbauen ... hätte zur Folge, dass die eigentlich vom Bundesverfassungsgericht untersagte Hebelung der ESM Einlagen doch noch möglich wäre, da der EWF wie sein Vorbild eine Bank wäre und nicht eine sogenannte „Internationale Finanzinstitution“


Na, das ist doch was. (Und der IWF ist echt keine "Internationale Finanzinstitution" ? )

Was spricht dagegen ?

Zitat
Der ursprünglichen Auftrag des ESM und die juristische Rechtfertigung der dafür freigegebenen gut 190 Millarden Euro alleine aus Deutschland und vom Bundesverfassungsgericht bestätigten würden damit völlig unterlaufen. Eine rechtliche Basis gibt es für einen EWF nicht.


Das lässt sich aber sicher problemlos aushebeln - also nichts.

Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen ...

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#15 von Spitze Feder , 01.09.2017 11:22


„Das Märchen von der bewältigten Finanzkrise“


Wenn es denn mal ein Märchen wäre. Märchen enden doch normalerweise mit '... und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage'. Das darf inzwischen heftig bezweifelt werden. Es sei denn, das 'Ende der Tage' kommt sehr bald.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#16 von Spitze Feder , 08.09.2017 00:37


Geldpoltik an ihren Grenzen: Die EZB kann bald keine Staatsanleihen mehr kaufen


Die Geldpolitik ist natürlich Wahnsinn, aber das ist sie schon lange.

Und was sollte die EZB hindern ?

Gesetze ?

Eigene Beschränkungen ?

Freiwillig hört das nicht auf. Das muss draghisch enden.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#17 von Spitze Feder , 08.09.2017 21:32


Es wird Zeit für die EZB, die Augen endlich zu öffnen


Ja, aber ...

Zitat
Als bei den Immobilienverbriefungen vor 2007 immer mehr Schrott mit immer besseren Ratings geadelt wurde, prägte ein Verantwortlicher in einer Ratingagentur das Bonmot: „Hoffen wir, dass wir alle reich und pensioniert sind, wenn dieses Kartenhaus zusammenbricht“
...
Damals konnten die Banken, Ratingagenturen, Aufsicht und Investmentbanken eine ganze Reihe von Fragen nicht mehr beantworten, z.B.: „Wie kann es sein, dass die Ratings immer besser werden, obwohl die Menge der guten Kreditnehmer abnimmt?“ Doch statt ernst genommen zu werden, wurden die unbequemen Fragensteller abgefertigt als Spinner, Verschwörungstheoretiker oder was der herablassende Wortschatz des Establishments sonst noch so hergab


... dieses System wurde in der Zwischenzeit perfektioniert. Vor zehn Jahren lief es noch weitgehend im Hintergrund ab, v.a. mit der Diskriminierung und wirtschaftlichen Auslöschung kritischer Frager. Heute läuft es ganz offen: Wer hart und sachlich Kritik an der vorherrschenden Währungspolitik mit all ihren Folgen übt, der ist Rechtsradikaler, womöglich Reichsbürger, jedenfalls Feind der demokratischen Grundordnung.

Das ist ganz ähnlich wie bei der Antifa, für die alle anderen Faschisten sind. Wer nicht klatscht wird abgewatscht.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#18 von Spitze Feder , 12.09.2017 22:34


Österreich begibt erstmals Staatsanleihe mit 100 Jahren Laufzeit

Zitat
macht heute erstmals von der seit Februar bestehenden Möglichkeit Gebrauch
...
Bisher war die maximale Laufzeit mit 70 Jahren begrenzt
...
Kurz vor der Schließung der Bücher lag die Nachfrage für den 100-jährigen Bond bei über 11 Mrd. Euro
...
Die angebotene Rendite für die 100-jährige Bundesanleihe lag kurz vor Schließung der Bücher um 50 bis 55 Basispunkte über jener der bereits bestehenden 30-jährigen Bundesanleihe, die aktuell am Sekundärmarkt mit 1,51 Prozent rentiert - ergibt in Summe also etwa eine Rendite von 2,00 bis 2,05 Prozent


Zwei Prozent Rendite, Rückzahlung erst, wenn jeder heutige Käufer nicht mehr am leben ist - wenn das nicht abgefahren ist, dann weiss ich auch nicht mehr ...

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#19 von Spitze Feder , 23.09.2017 00:51


Kreditchef der Deutschen Bank nennt 3 Szenarien für eine bevorstehende Krise – alle sind erschreckend real


Die drei 'Szenarien' sind:

* Der Schuldenstand von Staaten und Privathaushalten (und der Wirtschaft ?)
* Das anhaltend tiefe Zinsniveau
* Das Aufkommen populistischer Kräfte

Schulden und ZIRP / NIRP sind ja nun wirklich alte Hüte. Der letzte Punkt ist relativ neu, und:

Zitat
stellen die Autoren der Studie zumindest die Mutmaßung an, dass politische Ströme Einfluss auf Märkte haben könnten und wirtschaftliche Entwicklungen dadurch schwieriger zu prognostizieren seien. Letzteres, das Unvorhergesehene, ist bekanntlich der Nährstoff von Krisen.


Ja, wenn das so ist ? Wenn man alles vorhersagen kann, gibt es keine Wirtschaftskrisen mehr.

Versuchen wir es doch noch einmal mit Planwirtschaft ?

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


RE: Tagesgespräch zu Euro, Dollar, Pfund & Co.

#20 von Spitze Feder , 26.09.2017 21:52


Banken frisierten Devisenkurse: Der "Klub der Banditen" steht vor Gericht

Zitat
Jahrelang manipulierten Großbanken den Währungshandel und zockten ihre Kunden ab. Nun wird den ersten Tradern der Prozess gemacht. Der Millionenbetrug sei "Standard in der Bankbranche" gewesen, lautet ihre Verteidigung



Irgendwie kam mir das nicht ganz neu vor:

11.04.1014: Wie Banken den Devisenhandel manipulierten: Der "Klub der Banditen"

Zitat
Es wäre der größte Finanzskandal aller Zeiten: Chatprotokolle und E-Mails sollen zeigen, wie Top-Händler aller Großbanken über Jahre die Währungskurse manipuliert und dabei ihre Kunden abgezockt haben


Aber auch das war nichts Neues, Oktober 2013:

Am Devisenmarkt herrscht der Klub der Banditen

Hat also nur vier Jahre gedauert.

 
Spitze Feder
Beiträge: 3.032
Registriert am: 26.12.2016


   

Bankenrettungen

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz