Der Südsudan, einer der jüngsten Staaten der Erde, Ergebnis eines langwierigen und noch immer schwelenden Bürgerkriegs. Gerade bei solchen Ländern sollte man aber manche Nachrichten wirklich nicht am 1. April veröffentlichen:
Bitterarmer Südsudan verlangt 5.000 Dollar von jedem ausländischen Helfer
Zitat
Der von einer Hungersnot geplagte Südsudan will die Gebühren für den Einsatz internationaler Helfer nach heftiger Kritik nun auf 5.000 US-Dollar (rund 4.680 Euro) halbieren ... Eine Überprüfung habe nun ergeben, dass Nachbarländer ebenfalls 5.000 US-Dollar verlangten
Muss doch ein Scherz sein, oder ? Humanitäre Hilfskräfte müssen über ihr Material hinaus vierstellige Summen zahlen, um helfen zu dürfen ?
Leider ist es kein Scherz, eine kurze Recherche gibt auch ältere Meldungen, und bei den Meldungen aus China und Afrika dürfte unsere Apriltradition auch eher keine Rolle spielen:
S. Sudan suspends hiked work permit fees amid outcry
South Sudan to review hiked work permit fees
Morde an Entwicklungshelfern sind im Südsudan Kriegstaktik
Zitat
auch profane Maßnahmen. Die Behörden verlangen für jede Arbeitsgenehmigung für ausländische humanitäre Helfer 10.000 Dollar. Vor dem Konflikt waren es 100
Gegen solche Regierungen gehört dringend etwas unternommen, die ihre eigene Bevölkerung in Geiselhaft nehmen und sogar für humanitäre Hilfe horrende 'Gebühren' verlangen. Da wird es mit tödlicher Sicherheit keine Fortschritte für die Masse der Einwohner geben, solange die derzeitigen Machthaber am Ruder sind. Der Zweck dieser 'Gebühren' ist ja auch sonnenklar: Die Regierung möchte die Gelder für den Erwerb von Hilfsgütern in die eigenen schmierigen Hände bekommen, und dann nach eigenem Gutdünken umverteilen. Sollte das tatsächlich auch in anderen Staaten so üblich sein, gehört auch dort dringend etwas unternommen. Weder mit Geld noch mit sonstiger konventioneller Hilfe wird man in diesen Ländern vorher jemals etwas erreichen.
Und dafür, dass die Hilfsorganisationen für 'Arbeitserlaubnisse' zahlen, werden die Mitarbeiter vor Ort dann auch noch umgebracht:
Six aid workers ambushed in South Sudan
Zitat
The UN has condemned the killing of six aid workers in South Sudan who were ambushed on government-controlled territory on Saturday
Dass nur ein Teil der Opfer aus dem Ausland kam macht die Sache auch nicht besser. Im deutschsprachigen Bereich der 'Deutschen Welle' finde ich den Artikel übrigens nicht.