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Warum macht eigentlich nicht jedes Euroland Goldmünzen mit hohem Nennwert, also z.B. 500 Euro oder 1000 Euro und gibt die Münzen dann zum Nennwert ab. Das wäre doch irgendwie glaubwürdiger als 500-Euro-Papierbanknoten oder 100-Euro-Goldmünzen, die man für 650 Euro verkauft...

So wie die Franzmänner das machen: 1000-Euro-Goldmünzen für 1000 Euro... auch wenn da nur für 700 Euro Gold drin ist (noch), aber da stimmt das Verhältnis Nennwert zum Kaufpreis! Werbung: http://www.ebay.de/itm/1000-Euro-Gold-Fr...79%3A6000000153

Hallo Oro

ich versuch's mal mit folgender Erklärung:

Unser Geldsystem beruht auf der Erschaffung des Geldes als Schuld durch eine (private) Zentralbank und dessen Verleihung gegen Zins (an den Staat oder andere Marktteilnehmer).
Der Staat - also jedes Land - kann selbst kein Geld erschaffen, weil es sonst mit den Herrschern über das Geld kollidieren würde.
Eine Ausnahme dabei besteht im sogenannten Münzregal. Die Münzen werden staatlich geschaffen und ihnen stehen, soweit ich weiß, keine Schulden gegenüber. Das "staatliche Münzregal" ist aber in Punkto Geldmenge fast zu vernachlässigen.

Wenn jetzt jedes Lang extrem hohe Münzwerte schaffen würde, (egal ob Goldhaltig oder nicht) würde das Geldmonopol der privaten ZB angekratzt. Und das darf nicht sein.
Der letzte der versucht hat das Geldmonopol der FED anzutasten war JFK. Er hatte parallel zum FED Dollar einen Staatlichen greenback herausbringen wollen, bzw. es sogar getan.
Alle kennen das Ergebnis. Und die erste Amtshandlung seines Nachfolgers (noch im Flugzeug von Dallas nach Washington) war die Aufhebung dieser Präsidialorder.

Das es hier und da aus Prestigegründen einigen Nationen gestattet wird solche Münzen zu prägen, steht auf einem anderen Blatt. - Flächendeckend wird es aber aus oben genannten Gründen nie eintreten (gestattet werden).


Losche

Zitat von Oro

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Warum macht eigentlich nicht jedes Euroland Goldmünzen mit hohem Nennwert, also z.B. 500 Euro oder 1000 Euro und gibt die Münzen dann zum Nennwert ab. Das wäre doch irgendwie glaubwürdiger als 500-Euro-Papierbanknoten oder 100-Euro-Goldmünzen, die man für 650 Euro verkauft...

So wie die Franzmänner das machen: 1000-Euro-Goldmünzen für 1000 Euro... auch wenn da nur für 700 Euro Gold drin ist (noch),

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Auch 700 Euro Materialwert ergeben noch keine 1000 Euro Nennwert.
Es ist so beabsichtigt und wird jetzt geregelt in den "Gründen" unter Punkten (5) und (6) und im Artikel 5 der Verordnung Nr. 651/2012, des EU-Parlamentes und des Rates vom 4. Juli 2012 über die Ausgabe von Euro-Münzen.
Quelle http://eur-lex.europa.eu/legal-content/D...ELEX:32012R0651

Deutschland hatte es bereits durch mit der 10-Euro-Silbermümzenserie. Als der Materialwert dem Nennwert zu nahe kam (überschritten wurde?), mussten bereits geprägte Münzserien vernichtet werden. Dann folgte die Ausgabe kurzzeitig in wertgeminderter Silber-Legierung. Als Kompromiss wurde dann eine Umlaufmünze in unedler Legierung (Ausgabe zum Nennwert) und eine Sammlermünze in wertgeminderter Silber-Legierung (Ausgabe über Nennwert) verausgabt.
Die 20-Euro-Silbermünzen haben jetzt wieder einen großen Abstand zwischen Material- und Nennwert.

Außerdem ist in den Währungsvereinbarungen geregelt, die Anzahl und der Wert der Münzen, der vom jeweiligen Teilnehmerstaat zu Umlaufzwecken, als Gedenkmünzen (2-Euro-Münzen) und als Sammlermünzen verausgabt werden kann. Dazu habe ich die Quelle nicht griffbereit.