RE: Chef Blog

#41 von Spitze Feder , 01.05.2018 23:26


Heisse
Schlagzeile heute:

Knesset allows Netanyahu, Liberman to declare war in ‘extreme’ situations

Der israelische Premier kann in 'Extremsituationen' in Abstimmung mit seinem Verteidigungsminister eine Kriegserklärung aussprechen, ohne das Parlament zu befragen. Schon heftig, gelle ? Quelle ist eine iranische News-Seite:

Knesset allows Netanyahu, Lieberman to declare war in ‘extreme’ situations

Zitat
The legislation ... transfers responsibility for declaring war from the full Israeli cabinet to the smaller “security” cabinet


Ach so, das Parlament war vorher schon aussen vor ? Immerhin sollte es aber mit der ganzen Regierung durchgesprochen werden. Na ja, und es ist eine iranische Seite, vielleicht gibt es da doch einen gewissen Bias.

Witzig ist aber, was mir über den Weg gelaufen ist, weil ich anfangs ohne zeitliche Beschränkung gesucht habe:

MPs' Lobby: Decisions on war

Zitat
With the Queen's permission the prime minister has the power to take the country into war without consulting Parliament


Die Briten können also von Premierminister und Königin in den Krieg geführt werden. Und die üblicherweise nicht als dubios eingestufte Quelle, die das bereits vor mehr als 13 Jahren gemeldet hat, ist die BBC.

Na, da schau her.

Noch etwas zur Qualität von Schlagzeilen:

Russia Launches World's First Floating Nuclear Power Plant

Zitat
sending the 70-megawatt Academik Lomonosov from St. Petersburg into the Baltic Sea


So, so. Das erste schwimmende Kernkraftwerk also ? 70 MW ? Was ist mit den US-amerikanischen Flugzeugträgern, die sind zwar nicht zur Versorgung anderer Einrichtungen gebaut, haben aber weit mehr Power:

Ford-Klasse ... Für den Antrieb sorgen zwei Reaktoren (Bechtel A1B) mit einer Kapazität von je 300 Megawatt

die Reaktoren des neuen Typs A1B sollen kosteneffizienter sein. Die damit auf dem Schiff produzierte elektrische Leistung soll mindestens das zweieinhalbfache der Nimitz-Klasse erreichen

Das ist also doch ziemlich Definitionssache, wer oder was hier 'Erster' war.

 
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#42 von Spitze Feder , 13.06.2018 10:54


Man
könnte es für eine Art Gaunerkomödie halten, wenn der Hintergrund nicht so ernst wäre, und wenn es nicht den xten Einzelfall ähnlicher Art darstellen würde.

Zunächst das Übliche: Ein junger muslimischer Mann, vor relativ kurzer Zeit der Einladung von Mutti Merkel gefolgt und nach Deutschland gezogen, zwar eigentlich ohne richtiges Aufenthaltsrecht, aber geduldet und staatlich versorgt, freundet sich mit einem hübschen Kuffar-Mädchen an. Passiert derzeit täglich, wird von diversen Vereinen, Verbänden, der grossen Politik gefördert und begrüsst.

Leider gibt es auch in diesen Beziehungen früher oder später mal Streit, und leider ist die Streitkultur in den Ländern vieler unserer Neubürger (v.a. was das Streiten von Frauen mit Männern in einer Beziehung angeht) eine ganz andere, als was wir hier gewohnt sind. Und nur allzu oft bestehen die 'Neuen' auf ihrer Streitkultur, die davon ausgeht, dass der Mann letztendlich immer Recht hat, und dieses Recht gegenüber der Frau mit allen, wirklich allen Mitteln durchsetzen darf. (Von denen, die es akzeptieren und leben, dass in Mitteleuropa das Recht auf Selbstbestimmung schon lange nicht mehr vom biologischen Geschlecht abhängt, rede ich hier nicht - nur vom Rest.)

Und so liegt dann irgendwann immer öfter das Kuffar-Mädchen mit Würgemalen am oder Messerstichen im Hals in der Gegend herum, während sich ihr Ex-Lover auf der Suche nach neuer Beute aus dem Staub macht.

Bis daher war es nur der xte traurige Einzelfall, den man um Himmels Willen nicht instrumentalisieren, und dessen man daher am besten nicht einmal gedenken sollte. Ab hier wird es aber mit jedem Tag skurriler.

Die achtköpfige Flüchtlingsfamilie Bashar, die vor dem irakischen Regime aus welchen Gründen auch immer geflohen ist, bekommt jetzt von der irakischen Botschaft sehr kurzfristig Papiere, um wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Die Papiere sollen auch auf andere Namen gelautet haben als die, die bei den deutschen Behörden erfasst (und damit zumindest im Fall Ali Bashar später zur Fahndung ausgeschrieben) sind. Zudem lauten die Flugtickets wieder auf andere Namen als die Ausweispapiere, was aber (wie ich jetzt weiss) an dfutschen Flughäfen ganz offiziell nicht abgeglichen wird (alleine dazu sollte man in heutigen Zeiten einen weiteren Roman schreiben - mein armer Magen).

Allerdings haben die 'irakischen' Behörden am Zielort (autonome kurdische Region) inzwischen von der Sache Wind bekommen (auf welchem Weg auch immer) und kassieren Ali B. erstmal ein. Er wird dort vernommen und gesteht den Mord an Susanna Maria Feldmann. Jubel darüber sogar bei den deutschen MSM, wie schnell die 'irakischen' Behörden reagiert haben. (Hier am Esstisch sage ich die ganze Zeit schon, das waren nicht die 'irakischen', sondern die kurdischen Behörden - dazu gleich mehr).

Auch die Überführung zurück nach Deutschland funktioniert reibungslos, und damit wird es dann noch surrealer:

Mordfall Susanna F.: Very Big Raushole

Zitat
Auf unkonventionelle Art und Weise schaffte die Bundespolizei den Verdächtigen im Mordfall Susanna zurück nach Deutschland. Die Aktion war ein Erfolg - und trotzdem wollen nur wenige daran beteiligt gewesen sein

Irgendwie war da wohl der kleine Dienstweg mit im Spiel, und das bei einem internationalen Gefangenentransport. Muss man sich bei einem geständigen Mörder darüber so richtig aufregen ? Ja, manche meinen, das muss man:

Festnahme von Ali B.: Rechtsanwalt zeigt Bundespolizeichef Romann an

Zitat
Dem Chef der Bundespolizei droht juristischer Ärger: Der Karlsruher Strafverteidiger Daniel Sprafke hat Dieter Romann und weitere Polizisten angezeigt - wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung im Fall Ali B

Freiheitsberaubung ? Der war doch schon verhaftet. Und sollte er nicht froh sein, wenn er für den Mord nach deutschem Recht verurteilt wird, die härteren Strafen im Ausland sind ja oft genug Hinderungsgründe für eine Abschiebung Schwerstkrimineller ?

Ja, Freiheitsberaubung. Angeblich hätten die Kurden ihn nämlich bald wieder laufen gelassen:

FALL SUSANNA: DROHTEN KURDEN, ALI B. LAUFEN ZU LASSEN?

Und wenn nicht die Kurden, dann die so hoch gelobten irakischen Behörden, die stören sich nämlich massiv daran, dass einer ihrer Leute ohne Auslieferungsabkommen ausgeliefert wurde:

Mordfall Susanna F.: Irak kritisiert Übergabe von Ali B. an Deutschland als Rechtsverstoß

Eigentlich hätte ich ja nichts dagegen, wenn dieser Ali B. im Nahen Osten seine gerechte Strafe absitzen müsste. Wenn man sich den Ablauf ansieht darf man in dem Fall aber durchaus Zweifel haben. Was vielleicht (auch wenn das niemand zugeben wird) auch daran liegen könnte, dass sein Opfer Jüdin war. Und das Lebensrecht von Juden steht im arabischen Raum nun mal nicht hoch im Kurs.

 
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#43 von Spitze Feder , 21.06.2018 08:59


Nach Festnahme in Köln: Generalbundesanwalt warnt vor Anschlägen mit Biowaffen

Zitat
"Wir müssen uns davon verabschieden, dass terroristische Straftaten immer nach dem gleichen Muster erfolgen"


Ach, nee. Und:

Zitat
Terroristen seien bei ihren Angriffsplänen "sehr kreativ"


Bisher hatte ich diesen Eindruck eigentlich nicht.

Sicher, es hat sich einiges verändert. Anschläge werden heute nicht mehr nur mit Bomben und Knarren verübt, sondern z.B. auch mit Kraftfahrzeugen. Wie viel Kreativität gehört dazu ? Und es gibt diverse Szenarien, die im Internet ausführlich diskutiert wurden, wie man mit einfachsten und jederzeit erhältlichen Mitteln beträchtlichen Schaden anrichten kann. Daneben gibt es Szenarien, die m.W. noch nicht diskutiert wurden, für die man aber auch keinen Nobelpreis benötigt. Und zumindest die Hintermänner des internationalen Terrorismus sind nicht dumm, und die Bildung beschränkt sich auch nicht bei allen auf einen auswendig gelernten Koran. Von daher ist es schon eher erstaunlich, dass nicht 'mehr' passiert.

Natürliche Gifte als Waffen einzusetzen ist nun auch keine unbedingt neue Idee, so etwas wurde in einfacher Form schon im Altertum praktiziert. Grösstes Problem für einen Terroristen dürfte sein, eine genügend grosse Menge zur Aufnahme zu bringen. Natürliche Gifte sind i.d.R. nicht gasförmig, das erschwert die Sache etwas. Aber mit dem Rizin sollte es ja anscheinend auf andere Weise laufen.

Woran ist der Möchtegern-Vergifter nun eigentlich gescheitert ? Wahrscheinlich an seiner Ungeduld:

Tunesier bestellte über 3000 Rizinussamen

Wenn man sich so verschiedene Angebote für Privatleute anschaut, dann werden Rizinussamen meist in Mengen von fünf bis zehn Stück angeboten. 3.000 Stück braucht vielleicht eine Gärtnerei, oder eben ein Terrorist. Und ob er jetzt wenige 'grosse' Bestellungen macht oder hunderte kleine, es fällt (zum Glück) auf.

Letztendlich war dieser Möchtegern-Täter wieder mal ein dummer Bauer im Spiel weit schlauerer Strippenzieher, denen es nicht darauf ankommt, wie viele ihrer Bauern zum Zug kommen. Auch, dass diese 'neue' Methode jetzt bekannt ist und vielleicht in Zukunft mehr auf den Vertrieb von Rizinus communis geachtet wird, ist denen egal. Was soll man auch dagegen machen ? Im Prinzip genügt ein Samen, ein grösserer Hinterhof, und - Geduld.

Oder war es eine false flag, ein Ablenkungsmanöver irgendeines Dienstes, auch wenn es natürlich dann 'schöner' gewesen wäre, man hätte einen 'Reichsbürger'oder so dafür begeistern können ? Die relative Erfolglosigkeit der Terroristen angesichts der Vielzahl denkbarer und teilweise nicht nur für ein paar Dutzend Betroffene wirklich unangenehmer Szenarien rückt auch das in den Bereich des Möglichen.

Mit grösserer Wahrscheinlichkeit echt ist der zunehmende tägliche Individualterror. Hat man früher eigentlich auch an allen Ecken und Enden in Deutschland Menschen mit Stichwunden gefunden, noch lebend oder bereits mehr oder weniger lange tot ? Was es auf jeden Fall früher nicht in dem Ausmass gab waren die Samenstauabreaktionen, vor denen sich Frauen und Mädchen jeden Alters in Acht nehmen müssen:

Zitat
Eine 91-jährige Frau ist in der Nacht zum Mittwoch Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden.

Ein Mann habe sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gegen 3.30 Uhr aus ihrer Wohnung in Herborn (Lahn-Dill-Kreis) gelockt und sich dann an ihr vergangen


Und auch Angriffe aus nichtigem Grund von Wildfremden gab es m.E. früher weniger. Noch muss man davor mehr Angst haben als vor 'richtigen' Terroranschlägen.

Aber das kann sich jeden Tag ändern.

Wenn die Terroristen wirklich kreativ werden.

 
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#44 von Spitze Feder , 27.06.2018 08:50


Die Zahl der nicht vollstreckten Haftbefehle stieg um 7,5 Prozent


... und lag Ende März bei 175.395. Witzig:

Zitat
Ende März 2018 waren 175.395 Haftbefehle nicht von der Polizei vollstreckt wurden, rund 12.000 mehr als im Vorjahr. Die Angaben gelten für Straftaten der politisch motivierten Kriminalität.


Hoppala ?

175.000 gesuchte politische 'Straftäter' in 'schland ? Sind wir schon wieder so weit ?

Als Quelle wird die 'Zeit' angegeben, die sich wenn ich mich recht erinnere ja nicht so gerne verlinken lässt, mit Google (Haftbefehle 175.395) ist der Artikel aber zumindest derzeit problemlos zu finden - im Gegensatz zu der zitierbaren Primärquelle, der Antwort auf eine 'Kleine Anfrage' der Grünen. Aber vielleicht wird die ja auch noch irgendwann veröffentlicht.

Und auch bei der Zeit ist die Sache mit der PMK im ersten Teil des Artikels so formuliert, dass man das fehlinterpretieren kann. Denn natürlich gibt es derzeit keine 175.000 offenen Haftbefehle gegen politisch Missliebige, da hat man andere Methoden, mit gezielter Diffamierung und geschickter negativer Diskriminierung kommt man in den meisten Fällen ans Ziel.

Scrollt man weiter herunter, dann erfährt man irgendwann (was weder den Schreibern der 'alternativen' Artikel noch den meisten Kommentatoren aufzufallen scheint), dass die Zahl der offenen PMK-Haftbefehle bei 4.411 lag (gegenüber 1.354 ein Jahr vorher). Gesunken sein soll die Anzahl aufgrund linksmotivierter Straftaten (ein Hinweis auf den allgemeinen Wert von Statistiken), stark gestiegen sind die Haftbefehle wegen rechter PMK (wen wundert's, nachdem die Äquivalente blöldsinniger, aber straffreier linker Sprüche 'rechts' bestraft werden) und, man höre und staune, die Haftbefehle wegen "religiöser Ideologie".

Nochmal Hoppala, wie ist das denn mit der Religionsfreiheit ? Aber keine Sorge, diese Haftbefehle kommen v.a. aus einem EU-Warnsystem und haben mit aktuellen Straftaten meistens gar nichts zu tun, man will nur wissen, wo die diversen Gefährder derzeit abgetaucht sind. Und auch bei der Masse der 175.000 offenen Haftbefehle handelt es sich in der Mehrzahl um Geringfügiges wie Ersatzfreiheitsstrafen für Schwarzfahren u.ä.. Also alles in Butter.

Irgendwo mittendrin erfährt man allerdings noch, dass Bundesbehörden und Zoll noch einmal zusammen ca. 25.000 offene Haftbefehle haben, deren Zahl auch deutlich steigt, und bei denen eher nicht mit Sachen wie '10 Tage für Schwarzfahren' zu rechnen ist. Über die Gründe des dortigen Anstiegs schweigt die Statistik.

In dem Zusammenhang bin ich dann nebenbei noch auf eine Aktion der Berliner Polizei gestossen, die tatsächlich einmal zwei Tage lang richtig kontrollieren durfte - zumindest an einigen Bahnhöfen:

BPOLD-B: Bundespolizeidirektion Berlin zieht positive Bilanz zum Mitführverbot von gefährlichen Werkzeugen im Bahnverkehr

Zitat
insgesamt ... 870 Personenkontrollen ... 17 verbotene Messer, Messerklingen, Reizstoff, Schraubenzieher sowie mögliche Hiebwaffen und stellten sie zum Großteil sicher.

Durch die Kontrollen konnten insgesamt 91 Straftaten registriert werden. Bei der Masse der Delikte handelte es sich um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (67 Fälle), gegen das Waffengesetz (fünf Fälle), um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (sieben Fälle), Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz (sieben Fälle) und um drei Körperverletzungsdelikte. Des Weiteren ergaben die Kontrollen auch 32 sogenannte Fahndungstreffer. Hier griffen die Einsatzkräfte u.a. fünf vermisste Kinder/ Jugendliche auf und vollstreckten neun Haftbefehle.


Jetzt möchten natürlich die wenigsten Menschen so engmaschig kontrolliert werden, wie es diese beiden Tage in Berlin geschah - ich auch nicht. Aber man sieht sehr deutlich, wie schon solche quasi stichprobenartigen Aktionen doch ganz erhebliche Effekte haben.

Und keine Sorge: Für ständige und flächendeckende Kontrolle dieser Art brauchte man eine Vielzahl der derzeit beschäftigten Polizisten:

Zitat
Die Einhaltung des Verbotes wurde in beiden Nächten jeweils von zusätzlich etwa 180 Polizisten überwacht


Und es ist ja auch nicht nötig, denn Köter und Kaffern diszipliniert man wie gesagt auf anderem Wege.

 
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#45 von Spitze Feder , 17.07.2018 13:32


Irgendwie
witzig ist, die 'kleine Anfrage' finde ich online immer noch nicht.

Gar nicht witzig ist dafür das folgende Thema, zu dem es gelegentlich auch schon mal vereinzelte Artikel gab, das aber im Grossen und Ganzen von allen 'Verantwortlichen' ignoriert und von der Presse weitgehend totgeschwiegen wurde (der Titel wurde schon mal wieder entschärft, laut Google stand die Aussage des Ministers vorher ganz oben):

ENTWICKLUNGSMINISTER MÜLLER: Menschen in Afrika „vor Illusionen über Europa warnen“

Zitat
„Es sterben drei Mal mehr Flüchtlinge auf dem Marsch durch die Wüste als im Mittelmeer“, sagte Müller


OK, diese Aussage ist falsch, denn - die Leute marschieren ja nicht, die fahren mit LKWs oder Bussen. Und wenn die mitten in der Sahara liegenbleiben, dann findet sich für den Schlepper sicher noch ein Plätzchen auf einem anderen Wagen, die anderen dürfen dann doch versuchen, die Strecke laufend zu bewältigen, oder sie verlassen sich darauf, dass der Schlepper rechtzeitig Ersatz schickt. Ersteres dürfte ohne Ausrüstung unmöglich sein, letzteres wird selbst bei willigen Schleppern (viele der Reisenden bezahlen ja erst, wenn sie hier Geld bekommen) oft an der Logistik scheitern. Jedenfalls ist es ein offenes Geheimnis, dass die letzten Jahre ungezählte hoffnungsvolle Migranten auf dem Weg elend verdurstet sind.

Was kann man jetzt dagegen tun ? Man könnte ja analog zu den derzeitigen (und wie wir inzwischen wissen, allenfalls halblegal seefahrenden 'Rettungsschiffen') Luftpatrouillen einrichten, die permanent nach liegengebliebenen Schleppomobilen suchen. Allerdings braucht man in dem Fall wirklich die Unterstützung der entsprechenden Länder, von den Kosten mal ganz abgesehen. Ob Trump vielleicht ein oder zwei Trägergruppen ausleiht ? Aber die (bzw. ihre Flugzeuge) sind in Nordafrika nicht unbedingt gerne gesehen.

Und wenn man dann so eine halbe oder ganze Hundertschaft mitten in der Wüste entdeckt hat, müsste man ihnen Hilfe bringen. Da würde vielleicht sogar die Bundeswehr mitmachen (auf Befehl der Mutti-Aspirantin vdL), aber deren Transportkapazitäten sind ja bereits durch die derzeitigen Aulandseinsätze überlastet. Der Rest der Welt wird sich vornehm zurückhalten. Immerhin haben die Todesfälle in der Wüste einen grotesken Vorteil: Die Leichen werden vom Klima mumifiziert, so dass die allermeisten noch nach Jahrzehnten, ev. nach Jahrhunderten gefunden und gezählt werden können. Auf dem Meer verschwindet dagegen so mancher ziemlich bald endgültig.

Dann muss man sich nur noch bewusst machen, dass diese Zustände ja genau von den Leuten täglich angeheizt werden, die Kritikern so gerne die 'Instrumentalisierung' jeglicher Negativmeldungen zur ungeregelten Migration vorwerfen, und es gilt wieder einmal: Man kann gar nicht so viel fressen wie man kotzen möchte.

Aber demnächst wird das alles besser, denn es gibt ja jetzt den globalen Migrationspakt:

Alle Staaten einig über UN-Pakt für weltweite Migration – nur USA steigen aus Verhandlungen aus

Zitat
260 Millionen Migranten: Die Vereinten Nationen einigten sich auf den ersten globalen Migrationspakt, dem die USA als einziger UN-Mitgliedsstaat nicht angehören. Der Pakt formuliert Standards für den Umgang mit Migranten.


Na, also. Da werden sich doch Lösungen finden lassen ? Und wenn nicht: Dann verklagen zusätzlich zu den hier Angekommenen in Zukunft auch noch die Angehörigen der nicht Angekommenen den deutschen Staat, denn der hat doch eine weltweite Fürsorgepflicht (oder nicht ?). Genug willige Linksanwälte werden sie schon auftreiben, Gerichtspersonal könnte allerdings knapp werden. Aber auch das ist kein Problem: Analog zu der unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung, wenn die 'Asylgründe' nicht rechtzeitig ein zweites Mal geprüft werden, wird dann automatisch ein angemessenes Sterbegeld überwiesen.

Gestaltet man diese Überweisung hoch genug, könnte sogar die Zahl der real Einreisenden (und damit auch die Zahl der realen Migrationsopfer ) abnehmen ... denn wer will denn in Afrika nachweisen, dass Vater / Mutter / Bruder / Onkel / Neffe nicht auf dem Weg das Zeitliche gesegnet hat ?

 
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#46 von Spitze Feder , 05.08.2018 08:57

Die Hitze (und andere Lebensumstände) fordern ihren Preis. Konstruktive Arbeit hier im Blog ist mir leider kaum noch möglich - Gratulation an das Regime.

Aber heute muss ich doch mal wieder:

EKD-Chef verurteilt Haßkommentare im Fall Sophia L.

Soweit hat er - wenn er 'echte' Hasskommentare meint - sicher recht. Die kühlen kurzfristig das eigene Mütchen, bringen aber ansonsten wenig bis nichts, und wenn man so etwas in irgendeine Eingabemaske eintippt, sollte man es zumindest nicht abschicken. Oft geben sie ja nicht einmal die wirkliche Grundeinstellung des Schreibenden wieder. Leider kann sich so mancher da nicht beherrschen.

Aber es geht nicht nur um Hasskommentare:

Zitat
Die Studentin habe ganz aus dem Vertrauen gelebt und andere Menschen nicht als potentielle Gefahr, sondern zuerst als Menschen gesehen, die als gute Geschöpfe Gottes Mitmenschlichkeit verdienen. „Vielleicht wäre sie noch am Leben, wenn sie aus dem Mißtrauen heraus gelebt hätte“, gab der EKD-Chef zu bedenken, um dann jedoch zu fragen: „Aber wäre das das bessere Leben gewesen? ...“


Wer zu einer solchen Haltung in der Lage ist, der hat natürlich ein anderes Leben als jemand, der 'aus dem Misstrauen', ich würde eher sagen, aus der Vorsicht heraus lebt. Wobei jeder Mensch sein Leben erst einmal voll Vertrauen beginnt, und das in dieser Weise so lange lebt, bis er richtig bitter enttäuscht wird. Das passiert bei manchen früher, bei manchen später - vielleicht war die Vergewaltigung und anschliessende Ermordung dieser jungen Frau ihre erste richtig schlechte Erfahrung im Leben. Und vielleicht war ihre 'Bilanz', selbst mit diesem schrecklichen Ende, bis dahin sehr positiv.

Eine gute Frage ist: Hätte sie diese Möglichkeit vorher ernsthaft in Erwägung gezogen, hätte sie dann auch auf die weiteren Jahrzehnte ihres Lebens verzichtet, vielleicht eine Familie zu gründen, auf jeden Fall aber noch viele Jahre Dinge tun zu können, die ihr wichtig waren, z.B. auch anderen Menschen zu helfen ?

Ist Hilfe, die nicht mit Misstrauen, sondern mit einer gewissen Vorsicht geleistet wird, weniger wert als Hilfe, bei der sich der Helfer selbst in Gefahr bringt ? Wobei der Anlass ihres Todes ja nicht einmal ein Akt der Hilfe ihrerseits war, sondern ihr Versuch, bei dem falschen Mitmenschen Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die meisten Menschen kennen die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Wäre seine Hilfe weniger wert gewesen, wenn er sich zunächst gefragt hätte, ob da vielleicht ein Busch unangenehm nahe steht, hinter dem sich ein Räuber (und ev. sogar ein Komplize des vor ihm Liegenden) verstecken könnte ? Solche Situationen gibt es zumindest heute recht regelmässig. Wenn er sich eine Minute genommen hätte, den Busch (den Spazierstock fest in der Hand) zu inspizieren, bevor er sich zu dem Verletzten hinunterbeugt und riskiert, von hinten unerwartet eins über die eigene Rübe gezogen zu bekommen ?

Es ist unwahrscheinlich, dass der Trick mit dem Scheinverletzten auf der Strasse vor 2.000+ Jahren noch nicht erfunden war. Und wäre es so gewesen (und mal angenommen, die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit) - von diesem Samariter hätte man wohl kaum als leuchtendes Beispiel gehört.

Wer Menschen nur als 'gute Geschöpfe Gottes' sehen möchte, der vergisst auch die Geschichte von Kain und Abel, die im Gegensatz zu vielen Handlungsanweisungen aus dem Alten Testament durch das Neue Testament nicht revidiert wurde. Der Mensch hat eben nicht nur gute Anlagen, er ist mindestens verführbar, wie die Bibel bereits von Adam und Eva berichtet.

Schon traurig, wenn höchste Kirchenvertreter ihre eigene Religion nicht im grossen Zusammenhang kennen (wollen). Genau die, die sich auch für so unverzichtbar halten und dabei übersehen, dass geschrieben steht: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen".

Leider fehlt mir auch die Tröstung eines starken Glaubens an höhere Mächte, die alles wunderbar zum Guten wenden - dass hier keine falschen Eindrücke entstehen. Auch das hat sicher mit Erfahrungen zu tun, mit 'der Kirche' (welcher auch immer), die Vertrauen missbraucht und bestraft.

Aber wenn man mit Religion argumentiert, sollte man es ordentlich tun.

Ist leider schon sehr lange aus der Mode gekommen.

Und natürlich sollte man helfen, wenn es einem möglich ist.

Aber möglichst so, dass man morgen auch noch helfen kann.

Und ein bisschen Hoffnung auf Hilfe 'von oben' darf man ruhig haben, aber selbst da gilt: 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott'.

 
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#47 von Spitze Feder , 21.08.2018 09:06


Man
könnte sich vor Lachen ausschütten, wenn die Lage nicht so ernst wäre:

Italien droht mit Rückführung nach Libyen

Zitat
"Entweder entscheidet sich Europa ernsthaft, Italien konkret zu helfen - angefangen zum Beispiel bei den 180 Einwanderern an Bord des Schiffes 'Diciotti' -, oder wir werden gezwungen sein, das zu tun, was das Geschäft der Menschenhändler für immer beendet", sagte Salvini. "Das heißt, die auf See aufgegriffenen Menschen zurück nach Libyen zu eskortieren."


Also ist Menschenhandel politisch korrekt, solange man die Folgen anderen aufbürden kann.

Mir ist schon klar, dass Italien in ähnlicher Weise unter der ungeregelten Zuanderung der letzten Jahre leidet wie Deutschland. Aber warum dann nicht das Problem an der Wurzel (oder zumindest einer von mehreren Wurzeln) packen, und ein grundsätzlich illegales Geschäftsmodell zerstören ?

In dem Zusammenhang hat sich die letzten Tage aber noch mehr von der widersprüchlichen Logik 'europäischer' Politik gezeigt. Was wird immer gejammert, dass der böse Trump in Washington weg will von den ganz grossen multilateralen Vereinbarungen, wieder hin zu individuelleren bilateralen Verträgen. Das hat zweifellos auch Nachteile, u.a. erhöht es scheinbar die Komplexität des internationalen Handels. Wer sich allerdings die ganzen Ausnahmen und Sonderregeln in vielen multilateralen Vereinbarungen ansieht kann oft keinen grossen Unterschied dabei feststellen.

Aber wie auch immer: Europa steht für multilaterale Beziehungen, so iat die EU schliesslich auch konstruiert. Interessant wird es dann, wenn die 'interne' Multilateralität, in der eigentlich die Sache bereits geregelt ist, nicht mehr ausreicht, weil sich einfach niemand mehr an die Regeln hält:

Weitere Hürde genommen: Flüchtlingsdeal mit Griechenland steht

Zitat
Erst Spanien, jetzt Griechenland: Auch mit Athen ist erfolgreich über die Rücknahme von Flüchtlingen verhandelt worden. Jetzt fehlt noch Italien


Eigentlich sind in den entsprechenden Verträgen die Zuständigkeiten klar geregelt: Ein Flüchtling (und erst recht ein 'Flüchtling') gehört in das Land, in dem er das erste Mal den Boden der EU betreten hat (und eigentlich ist jemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist, in keinem EU-Land ein Flüchtling). Das gibt einigen Ländern, darunter theoretisch Deutschland, einen unfairen Vorteil, weil ein Flüchtling zu uns eigentlich nur auf dem Luftweg kommen kann (solange er nicht auf dem Seeweg ganz Westeuropa umschifft).

Über entsprechende Kompensationen incl. einer Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU kann und sollte man daher verhandeln. Aber dass es extra Vereinbarungen bilateraler Art braucht, weil die bestehenden multilateralen Verträge einfach nicht umgesetzt werden, das ist schon ein schlechter Witz und zeigt den miserablen politischen Zustand des Machwerks 'EU'.

Multilaterale Abkommen mit zu vielen Partnern sind eben schwierig, und die Schwierigkeiten wachsen exponentiell mit der Zahl der Partner. Da ist Trump eindeutig realistischer.

Und unsere Politiker sollten mal an ihre Ehrlichkeit arbeiten.

Oder zumindest an einer kongruenten Darstellung ihres Verhaltens.

 
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#48 von Spitze Feder , 26.08.2018 22:09


Die
Rolle der Presse in unserer Gesellschaft ist ja schon seit einiger Zeit etwas umstritten. Lügenpresse, Lückenpresse, Presstituierte ... ganz ohne 'Presse' wäre es sicher auch nicht besser, aber die heutige Medienlandschaft hat deutliche Schwächen.

Die verschiedenen 'Ehrentitel' haben natürlich ihren Hintergrund. Es ist eben nicht nur eine traurige Tatsache, dass es fast unmöglich ist, ein Medium zu finden, bei dem man sich auf eine ausgewogene Berichterstattung verlassen darf, ohne die Fakten nachzuprüfen - und das nach Möglichkeit unabhängig vom Thema. Bei manchen Themen und in manchen Medien ist es gar nicht schwer, Artikel zu finden, bei denen Tatsachen mit so grossem Geschick praktisch ins Gegenteil verkehrt werden, dass es schwer fällt, keine Absicht, sondern nur Zufall oder Nachlässigkeit dahinter zu vermuten. Das ist prinzipiell eigentlich jedem bekannt, auch wenn die meisten diese Tendenzen nur ihren politischen Gegnern unterstellen wollen. Sie sind leider von der politischen Richtung ziemlich unabhängig.

Aber darum soll es hier eigentlich nicht gehen. Anlass für diesen kleinen Aufsatz ist der Trubel um einen LKA-Angestellten, der sich auf einer Demo nicht in Grossaufnahme ablichten lassen wollte und mit seinen Reaktionen einen Eklat und eine ziemliche Diskussion ausgelöst hat. Fast hätte ich 'provoziert' geschrieben ... aber das hätte es nicht wirklich getroffen.

Denn wer wurde hier provoziert ? Ein Fernsehteam aus dem zwangsfinanzierten ÖR-Bereich hat den Menschen in Grossaufnahme aufs Korn genommen und wollte damit auch nicht aufhören, als er sich das verbeten hat. War das nötig, war das sinnvoll, gehört das zum ÖR-Aufgabenbereich (oder grundsätzlich zu den Aufgaben von Presse et al.) ?

Zunächst mal ist es den Medien erlaubt, bei ihren Berichten über Demos auch Bilder der teilnehmenden Menschen aufzunehmen und öffentlich zu machen. In der Masse sieht darin i.d.R. auch niemand ein Problem. Bei bekannten Menschen ('Personen des öffentlichen Lebens') ist es auch in Grossaufnahme kein Problem, das gehört eben zu den Nachteilen bestimmter Positionen.

Für Otto Normalo gilt das allerdings nicht. Wer nicht ansonsten bereits im Rampenlicht steht muss nach den Regeln unserer Gesellschaft nicht damit rechnen, ins Rampenlicht gezerrt zu werden, wenn er nichts anderes tut als alle anderen auch. Darauf sollte man sich auch auf Demos verlassen können.

Jetzt wird das Fernsehen einwenden, dass das Problem ja nur besteht, wenn die Bilder in Grossaufnahme gesendet werden - die Aufnahme an sich sei ja OK. Rein rechtlich mag das so sein. Aber warum wird ein einzelner Mensch überhaupt in dieser Weise belästigt ? So eine Fernsehkamera hat doch sicher auch eine Zoom-Funktion. Für die spätere Analyse, ob ein Mensch vielleicht doch 'interessant' ist, kann man ihn vermutlich formatfüllend ablichten, ohne dass der Mensch das überhaupt merkt. Und wenn sich jemand dagegen ausspricht, gefilmt zu werden, könnte man ja auch damit aufhören. Ein paar Bilder hat man ja auch dann schon im Kasten, mit denen man eine Vergleichssuche durchführen könnte. Bei der Informationsbeschaffung sind die Medien also nicht behindert, wenn sie etwas Rücksicht nehmen.

Die Aktion hat für mich einen ganz anderen Aspekt. Diese 'Reporter' scheinen für mich nach einem Ziel gesucht zu haben, dass sich durch ihr Verhalten provoziert fühlt - und darauf in bestimmter Weise reagiert. Und selbst nach der ersten Reaktion haben sie nicht aufgehört, sondern ihr provozierendes Verhalten fortgesetzt, um weitere Reaktionen zu provozieren. Das hat schon so einen gewissen Beigeschmack. Das ist das typische Verhaltensmuster von Mobbern, und sollte daher eigentlich sozial geächtet sein.

Aber das Wichtigste ist: Die angeblichen 'Berichterstatter' werden damit Teil der Handlung, über die sie eigentlich nur 'von aussen' berichten sollten. Das ist in einer angeblichen Demokratie (mit Gewaltenteilung und der Presse als angeblicher vierter Gewalt) ganz sicher nicht ihre Aufgabe. Aber auch solche Aktionen kommen inzwischen sehr regelmässig vor, und - wen sollte das noch wundern - nicht ausgewogen verteilt über das Spektrum an gelieferten Berichten.

Wie man das griffig benennen könnte weiss ich noch nicht.

Aber es ist ein Aspekt, dessen sich der mündige Bürge durchaus bewusst sein sollte.

Unsere angeblich unabhängigen Medien sind inzwischen nicht nur parteiisch, sondern nur allzu oft aktive Partei.

 
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RE: Chef Blog

#49 von Spitze Feder , 03.09.2018 17:13


Gerade
hab ich die Aussagen des Erzengels verdaut:

„Wir müssen mit aller Härte gegen diese Terroristen vorgehen“

Zitat
„Es macht mich eher nachdenklich, warum wir in der Lage waren, beim Terrorismus der RAF eine wehrhafte Demokratie zu sein, einen starken Staat zu bilden, und dass wir jetzt sogar daran zweifeln, ob man die AfD vom Verfassungsschutz beobachten lassen soll“

Es macht mich sehr nachdenklich, wenn die Terrorakte der RAF in einem Satz mit der AfD genannt werden und als Parallele gelten sollen, um den Kampf des Staates gegen Andersdenkende zu rechtfertigen. Aber die Realität gilt in diesen Zeiten offensichtlich nicht mehr viel.

Als nächstes ein Kommentar bei ntv:

"Wir sind mehr" in Chemnitz: Tatenlos durch die Nacht

Zitat
Die Liste der Bands, die sich in Chemnitz gegen rechte Gewalt und Rassismus zur Wehr setzen, präsentiert sich in etwa so überraschend wie ein Übersteiger von Cristiano Ronaldo. Wo ist Andrea Berg? Wo ist Mark Forster? Wo ist Helene Fischer?

Ähm, in Deutschland gibt es Dutzende bekanntere Interpreten und Bands und wahrscheinlich Tausende unbekanntere. Müssen die jetzt alle bei jedem Konzert gegen Rechts dabei sein, oder mindestens ihre Abwesenheit rechtfertigen ?

Zitat
Man stelle sich nur einmal vor, was ein Satz, wie "Hallo Chemnitz, ich bin heute hier, um rechtem Gedankengut und blindem Hass eine schallende, musikalische Ohrfeige zu verpassen!", aus dem Mund eines Mark Forster in Millionen deutschen Jugendzimmern bewirken könnte. Aber nein, bloß nicht anecken, heißt die Devise.

"Bloss nicht anecken" heisst die Devise wohl eher beim linken System-Band-Spektrum. Wer in irgendeinem grösseren Fernsehkanal Auftritte bekommen will tut gut daran, kein Mitleid mit Daniel Hillig zu zeigen und das Urteil gegen Mias Mörder als völlig überzogen zu werten. Wer auch nur ansatzweise Verständnis für die Reaktionen von immer mehr Bürgern auf die tägliche nicht-rechte Gewalt auf deutschen Strassen durchblicken lässt, der hat beim Mainstream derzeit keine Chance. Und von irgendwas (und zwar etwas mehr als Hartz IV) muss man ja leben, oder ?

Zitat
Chemnitz im Spätsommer 2018: Ein schreckliches Verbrechen sorgt für ein neuerliches Beben unter den Füßen von hunderten Hohlbirnen. Schnell werden Springerstiefel geschnürt, schwarz-weiß-rote Flaggen gehisst und die Fäuste geballt. Wieder einmal ziehen trinkfeste Wutbürger und bürgerkriegsgeile Neonazis durch die Straßen der sächsischen Provinz und hinterlassen dabei ein Trümmerfeld aus Blut und Angst.
Unschuldige Menschen werden gehetzt und gejagt wie wilde Tiere. Die Polizei ist überfordert. Der Normalbürger hat Angst. Und die Politik schaut zu.

Was soll man dazu noch sagen ? Zu den Menschenjagden findet die (in ihren Ermittlungen bekanntlich weisungsgebundene) Generalstaatsanwaltschaft keine Belege (zumindest in Chemnitz, zumindest von Rechten). Andere Vorfälle, die sich als Menschenjagd klassifizieren liessen, finden sich tagtäglich in Polizeiberichten und lokalen Medien. Und das Trümmerfeld besorgen regelmässig eher die linken Chaoten als die rechten, so unschön martialisch manche Rechte auch auftreten.

Muss ich wieder betonen, dass ich gegen Rechtsextremismus bin ? Mit familiären Verbindungen nach Fernost habe ich absolut nichts von der angeblich bevorstehenden Machtübernahme Deutschlands durch Neonazis. Aber diese linksextreme Propaganda treibt auch mir die Zornesröte ins Gesicht.

Oder sollte es Satire sein ? Übertrieben genug wäre es, überschrieben ist der Artikel mit "UNTERHALTUNG". Das ist aber auch das einzige, was auf Satire deuten könnte.

Nein, der Text scheint ernst gemeint zu sein.

Oh Mann

 
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#50 von Spitze Feder , 05.09.2018 07:31


ERMORDETE SOPHIA BEI AFD-DEMO IN CHEMNITZ GEZEIGT: FAMILIE WEHRT SICH

Zitat
Die Familie der ermordeten Sophia L. verwehrt sich dagegen, dass Teilnehmer einer AfD-Demo in Chemnitz das Foto der Studentin im Großformat durch die Innenstadt trugen
...
"Sophia ist kein Opfer von irgendeiner Einwanderungspolitik - nicht nur, weil der Tatverdächtige gar kein in Deutschland lebender Immigrant war."


Auf den ersten Blick nicht ganz unlogisch, aber es geht ja bei weitem nicht nur um die offizielle Immigrationspolitik. Auch bei Sexualverbrechen steht immer die Frage im Hintergrund, wie sicher sich der Täter fühlen durfte, nicht erwischt zu werden bzw. nach seiner Tat dauerhaft zu entkommen. Die Politik der offenen Grenzen, innerhalb EUropas und an den Aussengrenzen der EU, macht es Straftätern jeglicher Couleur relativ einfach, sich einer Strafverfolgung zu entziehen. Und so wurde auch der Mörder Sophias erst viel weiter entfernt vom Ort seiner Tat geschnappt, als das früher wahrscheinlich gewesen wäre. Vermutlich wähnte er sich bereits in Sicherheit.

Ob man das Bild ohne Zustimmung der Angehörigen nach aktueller Rechtsprechung benutzen darf kann man ev. in Frage stellen, den Zusammenhang des Todes mit der Politik der letzten Jahre eher weniger.

Auf der anderen Seite stehen Aktionen, mit denen Opfern nicht in unerwünschter Weise gedacht, sondern durch die Opfer verspottet werden.

Der kleine Akif hat ein erschreckendes Bild gepostet:

[attachment=0]Refugees_Welcome_am_Tatort_in_Chemnitz.jpg[/attachment]

In dem Zusammenhang auch nicht uninteressant, die Form des Gedenkens 'links' und 'rechts':

Von braunen Feinden und einer fröhlichen SPD

Man soll sich halt durch 'Einzelfälle' nicht den Tag verderben lassen.

Angefügte Bilder:
f51t172p2418n39.jpg  
 
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#51 von Spitze Feder , 06.09.2018 14:48

Vorhin mal wieder im kommerziellen TV (die sind eben auch nicht besser als die ÖR)(sinngemäss):

'Natürlich gab es in Chemnitz einen rechten Mob (also eine Gruppe aufgehetzter Bürger), natürlich gab es Menschenjagd(en) (man sieht schliesslich auf dem einen wenige Sekunden langen Videoclip, wie jemand verjagt wird).'

Ist natürlich zum Teil auch Definitionssache, eine Menschenmenge, die gemeinsam irgendetwas skandiert, bezeichne ich so lange nicht als Mob, solange daraus nicht allgemeine Gewalt wird. Und wenn man schon eine Gruppe Menschen in einer gewissen Erregung als 'Mob' bezeichnet, was geht denn dann auf den Demos der anderen Seite ab mit Antifa und schwarzem Block ? Deren Verhalten passt eigentlich fast immer zu meiner Vorstellung von einem 'Mob'.

Aber was soll's, es geht um Wichtigeres, nämlich um die Einstellung unserer Gesellschaft zu 'Rassismus':

Merkel ruft "jeden" Deutschen dazu auf, Position gegen Rassismus zu beziehen

Leider ist 'Rassismus' inzwischen ein absolutes Wiesel-Wort, unter dem jeder versteht, was er darunter verstehen will.

Wer genetische Unterschiede (und ihre phänotypischen Ausprägungen) bei Menschen unterschiedlicher Herkunft nicht leugnet oder mindestens ignoriert, der ist - ein Rassist.

Wer die jederzeitige Kompatibilität sämtlicher Kulturen auf der Erde miteinander bezweifelt (mit Ausnahme der vielleicht nicht einmal vorhandenen deutschen vielleicht), der ist - ein Rassist. Ein Kultur-Rassist nämlich, Rassismus muss nämlich heute auch nix mehr mit Genetik zu tun haben.

Und wer darauf besteht, dass Menschen, die ihre Vorfahren über mehr als drei Generationen hier in Mitteleuropa verorten können, die gleichen Rechte haben wie Menschen, die vom Rest der Welt hierher ziehen, der ist - natürlich auch ein Rassist.

Merkel meint aber nur den Rassismus, der sich, ausgehend von der autochthonen Bevölkerung, auf Zugezogene bezieht. Darin zumindest könnte ich ihr Recht geben, würde nicht die notwendige Einschränkung meiner Akzeptanz - dass mir und meinesgleichen eben dieselben Menschenrechte zustehen - nicht auch gleich wieder als Rassismus meinerseits gewertet.

Aber unsere Bunte Kanzlerin will, kann oder darf eben nicht verstehen, dass unter den angeblich ideologisch so braunen Bürgern von Dresden, Leipzig oder Chemnitz vermutlich mehr ernsthafte Antirassisten zu finden sind als unter den staatlich geförderten linksextremen Gewalthaufen.

Ach ja, was mich auch noch gewundert hat: Merkel ruft 'Deutsche' zu irgend etwas auf ? Natürlich nicht:

Zitat
In dem Interview stellt sie eine angespannte Stimmung fest, "in der auch jeder und jede Position beziehen sollte".


Die Formulierung an sich ist so auch gar nicht zu beanstanden.

Aber dass Merkel sagen würde 'liebe deutsche Bürgerinnen und Bürger' ist eben trotzdem völlig undenkbar.

Dar wäre ja rassistisch.

 
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#52 von Spitze Feder , 11.09.2018 10:47


Muss
man sich vielleicht doch Gedanken machen um einen 'Rechtsruck' in 'schland ?

Eigentlich sehe ich ja mehr das permanente Abgleiten nach links, bei dem es inzwischen möglich ist, Videos von linksextremen Seiten, zu denen man das Original m.W. nicht einmal zur Verfügung hat, als Beweismittel in der öffentlichen Diskussion einzusetzen und Menschen, die auch nur Zweifel an der 100%igen Richtigkeit der sehr weitreichenden Interpretation dieses wenige Sekunden langen Schnipsels anmelden, in verschiedener Weise zu diffamieren.

Aber es gibt tatsächlich unerhörte Vorgänge.

Wirt zeigt Attacke auf jüdisches Restaurant in Chemnitz an

Zitat
Am Tag der Krawalle in Chemnitz hat es offenbar einen antisemitischen Angriff auf ein Restaurant gegeben
...
ermittelt inzwischen das Landeskriminalamt.


Das an sich ist ein unerhörter Vorgang und gehört verfolgt und bestraft. Was mich (und nicht nur mich) aber wundert ist die Tatsache, dass diese Sache erst nach gut eineinhalb Wochen publik wird. Das kenne ich ganz anders.

Die Nachrichtenseite der berühmt-berüchtigten Amadeu-Antonio-Stiftung wusste schon vor Jahren noch viel mehr zu berichten:

HUNDERTE VON RECHTSEXTREMEN ANSCHLÄGEN AUF DAS SCHALOM IN CHEMNITZ - KEIN EINZIGER TÄTER GEFASST

Der Artikel datiert vom März 2012.

Selbst wenn man glauben möchte, dass Sachsen die neue Nazihochburg der DDR 2.0 ist (was ich nicht glaube, diverse Grünlinke dafür um so mehr), ist es doch erstaunlich, dass sich der 'saubere' Rest der Bunten Republik um diese Vorgänge so wenig gekümmert haben soll. Gelle ?

Nein, ich habe keine Ahnung, was hier tatsächlich abläuft. Ich finde es nur mehr als seltsam.

 
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#53 von Spitze Feder , 18.09.2018 20:13

 
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#54 von Spitze Feder , 22.09.2018 12:30


Die
"Welt" titelt:

Die ignorante Verachtung gegenüber den Volksparteien

Zitat
Es lässt schaudern, welche Schimpftiraden über die Union und das angebliche „System Merkel“ zu hören sind. Dabei wird eine Geschichtsvergessenheit mit Blick auf die historischen Leistungen der Volksparteien deutlich


Es lässt schaudern, wie berechtigt viele der Schimpftiraden nicht nur über die Union und das "System Merkel" sind. Was hat das mit historischen Leistungen zu tun ? Für ihre historischen Leistungen (und auch für ihre Fehl- und Nichtleistungen) bekommen Politiker in diesem Staat mehr als auskömmliche Altersversorgung, Preise, Ehrendoktorwürden und auch sonst reichlich Anerkennung. Als Ausrede für grottenschlechte Tagespolitik taugen historische Leistungen (von denen viele inzwischen wirklich 'historisch', eben ziemlich lange her, sind) nicht.

Was die Berliner Blockparteien in den letzten zehn jahren diesem Land (und wenn man etwas weiterdenkt, der Welt) angetan haben, das ist zwar auch zweifellos historisch, aber die Historiker künftiger Generationen werden m.E. ein vernichtendes Urteil über grosse Teile der heutigen 'Eliten' fällen.

Um jetzt nur ein Beispiel mal herauszunehmen (und das gehört zu den harmloseren): In diesem Land gibt es in zunehmendem Masse weder Generationen- noch Leistungsgerechtigkeit, und der Sozialstaat wird zwar immer teurer und ist für immer mehr Menschen zuständig, sozial ist er dabei aber in vielen Fällen schon lange nicht mehr. In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Menschen, der trotz lebenslanger Arbeit seine Rente mit Grundsicherung aufstocken muss. Er lebt also nach hiesiger Definition finanziell ziemlich nah am Abgrund. Die Rente wird ja auch regelmässig ein bisselchen erhöht - und jede Erhöhung wird von der Grundsicherung sofort wieder einbehalten. Eine regelmässige Anpassung der Grundsicherung an gestiegene Lebenshaltungskosten findet nicht statt. Ein 'Gewinn' von wenigen Euronen beim 'Gewinnsparen' seiner Bank wird ebenso nach der Prüfung der Kontoauszüge alle paar Monate sofort bei den laufenden Zahlungen einbehalten.

Ähnlich sieht es auch bei anderen Zahlungen mit einem pauschalen Höchstbetrag aus. Wäre es hier nicht seit Jahrzehnten eine Aufgabe der Volksparteien (vorzugsweise natürlich der SPD, aber warum nicht auch der CDU ?) gewesen, dafür zu sorgen, dass die so dringend beschworene und herbei gewünschte (wenn auch meistens statistisch zu niedrig angesetzte) Inflation (pardon: Geldentwertung) durch automatische Anpassung der Zahlungen gerade an Bedürftige gemildert wird ?

Und hat sich bei dieser historischen Aufgabe jemals etwas getan ?

Man könnte fast meinen, die Parteien hätten Angst, dass ihnen die Arbeit in den Parlamenten ausgeht. Tatsächlich ist es aber so, dass die Herrschenden wollen, dass man jede Erhöhung nicht als Notwendigkeit, sondern als zusätzliches Zückerchen von ihro Gnaden wahrnimmt, um das vorher wochen- und monatelang gerungen werden muss.

Geht es nicht um solche Zückerchen-Strategien, dann lässt sich erfahrungsgemäss Geld in fast beliebiger Menge recht unbürokratisch locker machen.

Vor diesem Hintergrund kann man auch den Brief von A. Nahles an Merkel und Seehofer nur als Hohn empfinden. Klar, dass die (erste) 'Lösung' des Falles Maassen vielen SPD'lern gegen den Strich geht. Von "durchweg negativen Reaktionen aus der Bevölkerung" zu sprechen zeugt aber von einem extremen Tunnelblick (oder der Ausgrenzung aller Menschen, die nicht die eigene Meinung teilen, aus der 'Bevölkerung'). Das "Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen" in diesem Land wird noch durch ganz andere Dinge strapaziert, täglich, seit Monaten, Jahren, Jahrzehnten. Und dass die Ursache der Affäre Maassen, die Verbreitung unglaublicher Übertreibungen durch die Bunte Kanzlerin über die Vorgänge in Chemnitz, die aus anderen Quellen problemlos als Fake-News identifiziert würden, dabei völlig ignoriert wird, ist symptomatisch für den Zustand der heutigen deutschen 'Demokratie'.

Es steht zu befürchten, dass am Ende Herr Maassen doch noch dafür bestraft wird, dass er ungefragt und öffentlich die Wahrheit gesagt hat. Hätte er halt hinter verschlossenen Türen tun sollen, wenden manche ein. Dabei sollte man bedenken, dass er in den letzten Jahren in seiner Funktion mehrmals pflichtgemäss auf mögliche (und inzwischen zweifelsfrei bestehende) Probleme aufmerksam gemacht hat - und von Merkel & Co. geflissentlich ignoriert wurde.

Natürlich hat er eine Loyalitätsverpflichtung gegenüber seinen vorgesetzten Politikern. Sowohl diese als auch er haben aber auch eine Loyalitätsverpflichtung gegenüber den Bürgern dieses Landes (bzw. sollten sie haben). Eine gute Frage, was in einer Demokratie schwerer wiegen sollte.

Vielleicht bekommt er ja, wenn das alles ausgestanden ist, eine Rehabilitierung nach Art. 20 GG.

Und die angeblichen Volksparteien die verdiente Rechnung für ihre ignorante Verachtung gegenüber der Bevölkerung.

 
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#55 von Spitze Feder , 26.09.2018 09:19


Panama entzieht „Aquarius“ die Registrierung – Hilfsorganisationen entsetzt


So ziemlich jeder Seelenverkäufer (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_seem...ter_(N_bis_Z)#S) bekommt in Panama seine Registrierung, einem 'Rettungsschiff' wird sie jetzt entzogen, und das nicht, weil die Gebühren nicht bezahlt worden wären.

Eigentlich ja auch kein Problem, man kann das Schiff bei diversen Seefahrtsbehörden auf dem Globus wieder anmelden (ev. allerdings zu höheren Gebühren). Man könnte das Schiff auch in Deutschland anmelden, das hätte für die Schlepper sogar einen Riesenvorteil: Schiffe wie Flugzeuge sind exterritoriales Gebiet des Staates. unter dessen Flagge sie fahren. Unter deutscher Flagge könnte der Kapitän bereits an Bord die Asylanträge entgegennehmen, und niemand könnte etwas dagegen tun. Dann wäre es auch egal, wenn die Leute erstmal in Italien anlanden, sie hätten das unbestreitbare Recht, nach 'schland weiter zu reisen.

Aber das ist diesmal nur der Aufhänger. Erschreckend finde ich etwas anderes:

Zitat
Hilfsorganisationen auf dem Mittelmeer haben entsetzt auf Panamas Ankündigung reagiert, dem Rettungsschiff „Aquarius 2“ die Registrierung zu entziehen. „Die Ankündigung verurteilt Hunderte Männer, Frauen und Kinder, die verzweifelt versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, zu einem nassen Grab“, schrieben „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) auf Twitter.


Seit der Ankündigung der Aktion 'Mare nostrum' habe ich gesagt: Es werden mehr kommen, es werden mehr durchkommen, es werden aber auch mehr ertrinken, und - die Schlepper werden immer schlechteres Material verwenden, um die Leute auf See (nicht ans Ziel ) zu bringen.

Die Zahlen sind zwar inzwischen auf der Haupt-Mittelmeerroute wieder etwas zurück gegangen, aber v.a. die letzte Vorhersage bestätigt sich fast täglich: Die Schlepper in Afrika verlassen sich auf ihre Helfershelfer von den NGOs. Wenn ihre 'Kunden' Pech haben, schafft das überladene Billigboot nicht mal den Weg aus der X-Meilenzone, und wer nicht schwimmen kann, für den sind selbst ein paar hundert Meter zurück zum Strand in angenehm warmem Wasser tödlich. Rettungswesten sind in den vierstelligen Transfergebühren meist nicht enthalten.

Da es auch nicht absehbar ist, dass sich an den demographischen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen der Herkunftsländer etwas Grundlegendes ändert, darf man von daher keine Abnahme der Zahlen erwarten. Das derzeitige System akzeptiert also eine dreistellige Zahl von Toten jeden Monat (und das alleine im letzten Abschnitt der Reise, wie viele Afrikaner z.B. in der Sahara verdursten wird nur selten thematisiert).

Dabei ist es auch erwiesen, dass die wenigsten dieser Migranten in ihrer Heimat Grund hatten, so "verzweifelt {zu} versuchen, sich in Sicherheit zu bringen", dass eine Reise bis nach Europa notwendig wäre. Und ebenso darf es als erwiesen gelten, dass die Wenigsten hier das vorfinden, was sie sich erhofft hatten. Das Resultat ist Frust, das Resultat davon Kriminalität und Gewalt. All das könnte man den meisten dieser Menschen ersparen (einschliesslich der 'Chancen' auf ein "nasses Grab"), wenn man aufhören würde, diese Migration mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern.

Erschreckend finde ich, dass sich eine Organisation wie die MSF (medecins sans frontiers) bedingungslos auf die Seite der Förderer dieser lebensgefährlichen Migration stellt.

Vor ein paar Jahren waren "Ärzte ohne Grenzen" für mich noch eine Hilfsorganisation unter vielen. Eine der grösseren, zweifellos. Und seriös, keine Frage.

Sehr viel Respekt erworben haben sie sich dann bei der Ebola-Epidemie in Westafrika, als die Vereinten Nationen mit ihrer Tochterorganisation WHO kläglich versagten. Die "Ärzte ohne Grenzen" sprangen in die Bresche und verhinderten mit unglaublichem Einsatz die Ausweitung der Epidemie zur Pandemie, was bei einer Krankheit wie Ebola unabsehbare Folgen gehabt hätte.

Jetzt steht die Organisation leider wie viele andere auf der Seite der Unvernunft. Und doch, diese Ansicht verträgt sich mit meiner Ansicht 'All lives matter' - das Leben jedes dieser Reisenden ist wertvoll. Aber wenn dieser Wahnsinn unverändert weiterläuft (und solange das Schlepperunwesen floriert gibt es daran nicht den geringsten Zweifel), wird es auf unabsehbare Zeit jedes Jahr eine vierstellige Zahl von Toten alleine bei der Mittelmeerpassage geben. Welche mögliche Zukunft also mehr Opfer fordern wird ist also keine Frage.

Und die Zahl der Todesopfer im Meer kann man noch weiter reduzieren, indem man als NGO die Leute eben nicht ins hunderte Kilometer entfernte Europa, sondern zurück ins wenige Kilometer entfernte Afrika bringt. Und jetzt soll mir keiner mit den Gefahren der Rückreise zu Land kommen - die Gefahren der Anreise zu Land interessieren die ganzen NGOs bisher auch nicht. Der beste Schutz vor einem Tod auf einer so unnötigen Reise aber wäre, die Reise gar nicht erst anzutreten. Dazu muss man die grosse Mehrzahl der Migranten bringen. Das wäre menschlicher als das jetzige System.

Vielleicht noch wichtiger ist aber das Signal, dass MSF sendet: Selbst bei den grossen und bisher als seriös eingestuften Organisationen darf man sich heute nicht mehr darauf verlassen, dass gespendetes Geld der Hilfe unverschuldet notleidender Menschen dient. Stattdessen muss man damit rechnen, dass es für einen Wahnsinn ausgegeben wird, bei dem sich Hunderttausende aus freien Stücken in Lebensgefahr bringen. Bessere medizinische Versorgung gehört zweifellos in den Bereich 'Bekämpfung von "Flucht"-Ursachen'. Beihilfe zur Schlepperei eher nicht.

Traurig, wenn man selbst über eine Organisation wie MSF den Menschen nicht mehr bedenkenlos helfen kann.



P.S. Wer in seiner Heimat tatsächlich politisch verfolgt wird, der soll natürlich auch weiterhin ein Anrecht auf Asyl haben. Das ist aber nur eine kleine Minderheit, und um diese Menschen ging es in diesem Post nicht.

Ich persönlich würde sogar religiös verfolgten (und wegen der kulturellen Ähnlichkeit hier vorzugsweise Christen) ein Asylrecht wünschen. Das wurde aber auch schon vor Jahren klar gemacht: Verfolgte Christen und andere Nicht-Muslime sind als Immigranten nicht erwünscht. Und m.W. ist keine NGO dagegen aufgestanden.

 
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#56 von Spitze Feder , 19.10.2018 10:33


„Gewalt durch Rechtsextremisten ist keine Randerscheinung“: Opfer von rechter Gewalt bitten am häufigsten um staatliche Hilfe


Mal ganz abgesehen davon, dass politische Gewalt kaum zu positiven Ergebnissen führen kann und sich 'Linke' und 'Rechte' am äusseren Rand kaum in ihrer Gewaltbereitschaft unterscheiden - interessant finde ich die Aussagen des Artikels schon:

Zitat
"Die Schadenszahlungen des Bundes für Opfer rechtsextremistischer Gewalt bleiben auf hohem Niveau und zeigen, dass Gewalt durch Rechtsextremisten keine Randerscheinung ist. Fast 9 von 10 eingegangen Anträgen haben einen rechtsextremen Hintergrund
...
Beim Bundesamt für Justiz sind im laufenden Jahr bisher 196 Anträge von Opfern rechtsextremistischer Gewalt auf Gewährung von Härteleistungen eingegangen.

Von Opfern in den Bereichen Linksextremismus, Islamismus und sonstigem Extremismus wurden hingegen nur 22 Anträge gestellt"


Wenn ich mich recht erinnere sind zwar die 'Rechten' mit der Zahl der Straftaten führend, da aber die Mehrzahl der rechten Straftaten sog. Propagandadelikte sind (Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen), liegt die Führung bei Gewalt recht eindeutig im linken Spektrum.

Wie erklärt sich jetzt, dass Opfer rechter Gewalt so viel häufiger um Hilfe bitten als Opfer linker Gewalt ?

Zunächst mal war mir diese Sache an sich neu, und damit stehe ich vermutlich nicht alleine. Weiteres findet man auf der Seite des Bundesamtes für Justiz:

Härteleistungen für Opfer extremistischer Übergriffe

Zitat
Der Deutsche Bundestag stellt seit dem Haushaltsjahr 2001 Mittel zur Härteleistung für Opfer rechtsextremer Gewalt bereit. Mit Inkrafttreten des Haushaltsgesetztes 2010 (1. Januar 2010) werden Mittel erstmals auch zur Härteleistung für Opfer extremistischer Übergriffe anderer Art (z.B. Linksextremismus, Islamismus) zur Verfügung gestellt


Ursprünglich wurden also nur Opfer Rechtsextremer bedacht, erst nach fast zehn Jahren wurden die Regelungen auf linksextreme und religiös begründete Straftaten ausgeweitet.

Zitat
Die Härteleistung wird aus Billigkeit gewährt ... Auf diese freiwillig übernommene Leistung besteht kein Rechtsanspruch


Kein Rechtsanspruch heisst, es könnte auch nach Nasenfaktor bzw. politischer Opportunität entschieden werden. Wie man das sieht bleibt jedem selbst überlassen, die Erfahrung zeigt, dass bei Opfern Linksextremer eher davon ausgegangen wird, sie hätten es schon irgendwie verdient.

Zitat
Der Härteausgleich wird sowohl für Körper- und Gesundheitsverletzungen, als auch für Verletzungen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, insbesondere auch für Beleidigungen, gezahlt. Sachschäden werden von der Ausgleichsregelung nicht erfasst


Körperverletzung ist klar. Beleidigungen ? Meinetwegen. Aber dann wundert mich die geringe Zahl der Anträge auch von 'linker Seite', und man darf nicht vergessen, dass die 'Rechten' (d.h. ja im Wesentlichen Deutsche) praktisch nicht beleidigt werden können, zumindest nicht politisch oder religiös.

Aber der Ausschluss von Sachschäden ist der eigentliche Knackpunkt: Hier könnten jedes Jahr Hunderte (Tausende ?) entsprechende Anträge stellen, denen z.B. das Auto abgefackelt wurde - und das oft genug, ohne dass es da irgendeinen persönlichen Hintergrund des Geschädigten gibt. Ist schon interessant, wenn massive Vermögensschäden weniger wiegen als Beleidigungen.

Aber hier sieht man wieder einmal sehr gut, wie man mit der Auswahl der Bedingungen hervorragend steuern kann, wie am Ende eine Statistik aussieht. Härteleistungen für Beleidigungen, aber nicht für die Zerstörung wesentlicher Vermögensanteile - und schon wird linke Gewalt kaschiert, und rechte Gewalt weit überproportional in den Vordergrund gerückt. Und das gelingt, obwohl man sich dazu durchgerungen hat zuzugeben, dass Menschen in 'schland bei politisch motivierten Straftaten nicht nur Opfer von rechter Gewalt werden können.

Mist ist Gewalt in jedem Fall, hier geht es um das Verhältnis in der Darstellung.

 
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#57 von Spitze Feder , 25.10.2018 09:02


Müller: Deutschland ist verpflichtet mehr Geld in Herkunftsländer von Migranten zu investieren

Zitat
Man sei zur Hilfe verpflichtet, „aus humanitären und geschichtlichen Gründen. Aber auch aus eigenem Interesse“, sagte er.


So, so. Aus humanitären Gründen zahlt 'schland bereits zig Milliarden (nach manchen Schätzungen sogar dreistellig) jedes Jahr für die formlos Eingewanderten.

Was die Historie angeht sollte man vielleicht bedenken, dass 'schland (nein, eigentlich das Deutsche Kaiserreich) nur eine sehr kurze Kolonialgeschichte hatte, die bereits nach dem Ersten Weltkrieg beendet wurde. Wenn das der Massstab ist, wo bleiben die Verpflichtungen all der anderen Kolonialmächte, die eine längere Kolonialhistorie und oft wesentlich grössere Kolonien hatten ?

Zitat
Müller verwies auf den Niger, wo im Schnitt 7,5 Kinder pro Frau geboren werden. Wenn Deutschland dort in Bildung, Gesundheitsversorgung und die Gleichstellung der Frau investiere, habe das „erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung und damit auf den Migrationsdruck“.


Wenn es den oberen zehn Prozent gut geht und sie nur noch zwei Kinder pro Paar bekommen, den nächsten zwanzig Prozent etwas besser und sie sich in der Hoffnung auf weitere Besserung mit vier Kindern begnügen, und sich bei den restlichen siebzig Prozent nix ändert (und ungefähr so dürfte das realistisch sein), wie viel ändert sich dann am Migrationsdruck (und zwar in positiver Richtung) ? Darf jeder mal selber rechnen, wer ein bisschen schätzen gelernt hat kennt die Antwort sofort.

Zitat
„Wir sind Christen. Wir stehen für den Erhalt der Schöpfung, für Humanität, für ein Leben in Würde für jeden Menschen.“


Wenn du §$%&# die Schöpfung erhalten willst, dann muss das ungebremste Bevölkerungswachstum aufhören. Umweltverschmutzung ist nämlich nur ein Symptom. Bei der Bevölkerungsentwicklung war 'schland auf einem guten Weg, der jetzt mit Gewalt umgekehrt werden soll.

Humanität ? Kennen viele unserer Neubürger nicht mal dem Namen nach, aber auch für viele unserer derzeit hochaktiven Youngster erschliesst sich die Bedeutung nicht einmal annähernd. Aber beim besten Willen wird Humanität immer auch Ressourcen voraussetzen, sonst ist sie schnell zu Ende.

Ein Leben in Würde für jeden Menschen ? Auch da sollte man vielleicht erstmal vor der eigenen Türe kehren, genau das wird hier Millionen Menschen verwehrt, entweder aufgrund angeblich fehlender Ressourcen (die anderswo unbegrenzt vorhanden sind), oder aus politischen Gründen.

Zitat
Außerdem beklagte Müller die Zustände im EU-Flüchtlingscamp auf Lesbos, wo er mit Frauen sprach, die auf der Flucht vergewaltigt wurden. „Diese Frauen müssen ohne besondere Betreuung im Auffanglager leben und ihre Kinder zur Welt bringen. Mitten in Europa. Da müsste sich grundlegendes ändern.“


Um diese Frauen von ihrer blödsinnigen Reise abzuhalten ist es ja leider zu spät. Nicht zu spät wäre es, zumindest die Schweine zu bestrafen, die ihnen das angetan haben. Stattdessen lässt man die frei herumlaufen und holt sie am Ende mitsamt ihren Opfern nach 'schland.

Wenn man sowas liest kann man gar nicht so viel fressen ...

 
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#58 von Spitze Feder , 03.11.2018 10:51

Seit einer Woche nix geschrieben ? Sorry für meine wenigen Leser, aber manchmal reicht es mir einfach nicht, die zweifellos interessanten Entwicklungen nur im Kurzformat zu begleiten - und mehr wäre eben nicht möglich gewesen. Diesen Aufhänger aus den heutigen Fernsehnachrichten kann ich mir aber nicht entgehen lassen:

Bayern München prüfte offenbar Bundesliga-Ausstieg

Zitat
sei vorgesehen, dass 16 Topklubs, darunter die Bundesligisten FC Bayern München und Borussia Dortmund, eine Absichtserklärung im Laufe dieses Monats unterzeichnen


Inzwischen wird natürlich heftig dementiert, aber warum überhaupt diese Aufregung um eine mögliche 'Absichtserklärung' (und seit wann beschäftige ich mich hier mit Sport) ? In anderem Zusammenhang wird uns doch gerade mit Gewalt ins Hirn geprügelt, dass Absichtserklärungen eben genau das sind, unverbindliche Meinungsäusserungen, die einen zu nichts verpflichten und die man darum ruhig unbesorgt, ohne Diskussion und weiteres Nachdenken abgeben kann:

UN-Migrationspakt: Was wirklich in dem Dokument steht

Und man bezichtigt jeden, der etwas anderes behauptet, der Verbreitung von Fake-News:

Umstrittener UN-Migrationspakt: Auswärtiges Amt beschuldigt AfD Falschmeldungen zu verbreiten

Dabei sind 'Absichtserklärungen' (im Bereich der Privatwirtschaft auch als 'Letter of Intent' bekannt) gar nicht so ohne:

Vorsicht beim „Letter of Intent“: Ein verbindlicher Vertrag ist schnell ungewollt geschlossen

Aber unsere POlitiker sind doch Fachleute in internationalem Recht, oder haben zumindest gewiefte Berater, die sich nicht über den Tisch ziehen lassen würden ? Ersteres ist schon oft genug widerlegt worden, bei letzterem ist immer die Frage, in wessen Interesse die Berater tatsächlich agieren. Achtsame (um nicht zu sagen wachsame) Beobachtung der Vorgänge ist also durchaus angesagt.

Und abgesehen von den rein rechtlichen Aspekten muss sogar die 'Welt' bekennen:

UN-MIGRATIONSPAKT: Unterzeichnerstaaten „schaffen damit Erwartungen bei Migrationswilligen“

Allein wegen der gesteigerten Erwartungen vieler Millionen Migrationswilliger muss man Effekte erwarten, die der angeblich beabsichtigten besseren Organisation der Migration krass entgegen laufen (es sei denn natürlich, man möchte die sog 'irreguläre' Migration noch besser organisieren als sie es ohnehin schon ist).

Und zum Thema Fake-News gibt es gerade einen interessanten Artikel im 'Spiegel' (im Bezahlteil, aber der hier interessierende Teil steht schon im frei zugänglichen Teaser):

SPIEGEL: Herr Professor Hochgeschwender, die USA gelten als die Einwanderungsnation schlechthin. Millionen Europäer wanderten im 19. Jahrhundert dorthin aus. In den vergangenen drei Jahren kamen mehr als fünf Millionen Menschen nach Deutschland. Beides war ungesteuert. Haben wir hierzulande amerikanische Verhältnisse?

Das ist ein Hammer, oder ? Wer auch immer in den letzten Jahren von mehr als einer knappen Million 2015 und deutlich niedrigeren Zahlen danach gesprochen hat wurde ganz schnell an den äussersten rechten Rand gestellt. Und jetzt das.

Aber das ist ja noch nicht alles: Der Spiegel vergleicht diese Migration mit der Einwanderung der Europäer nach Nordamerika, und nennt sie richtigerweise 'ungesteuert'. Da fehlt nur noch eines: Der Hinweis auf das Ergebnis der 'Besiedlung' Nordamerikas für die vorher dort lebenden Menschen und ihre Nachkommen. So weit geht der Spiegel im öffentlich lesbaren Teil des Artikels zumindest nicht, und ich bin mal wieder einer der Bösen, weil ich die Frage zu Ende gedacht habe.

Aber vor diesem Hintergrund muss man jede Diskussion über Fake-News betrachten, dass aus Fake-News ganz schnell der Standpunkt der MSM werden kann, wenn es jemandem opportun erscheint.

Womit auch mal wieder bewiesen wäre, dass man (trotz des unbestreitbaren Nutzens alternativer Medien, auch als Treiber der Entwicklung) durchaus auch als reiner Konsument des Mainstreams in der Lage sein sollte, jede Menge Risse in der Matrix zu entdecken. Falls man Interesse daran hat ...

 
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#59 von Spitze Feder , 07.11.2018 10:10


Die
'Midterms' sind gelaufen, Trump hat zwar die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren, dafür allerdings im Senat sogar historisch dazu gewonnen (angeblich mehr als seit 1932 geschehen). Die grosse Klatsche ist also ausgeblieben. Und ausserdem haben gerade die Republikaner Erfolg gehabt, die sich im Wesentlichen hinter Trump gestellt haben, und nicht die, die häufiger Kritik geäussert haben. In dem Zusammenhang wurde heute morgen im TV gefragt, ob Trump die Republikaner 'geschluckt' habe und sie jetzt 'verdaue' (man stelle sich solche Formulierungen gegenüber 'schlandschen POlitikern vor ).

Grund für dieses Wahlergebnis darf aber natürlich nicht sein, dass Trump nach demokratischen Spielregeln mehr Wähler überzeugt hat als die 'Demokraten' (auch sehr schön die Formulierung, dass die einen Amis 'republikanisch', die anderen 'demokratisch' wählen - aber auch diese verdeckte Spitze ist sicher Absicht).

Nein, ein Grund für das unerwartet magere Abschneiden vieler 'Demokraten' ist die Benachteiligung ihrer Wähler: In den USA muss man sich nämlich registrieren lassen, um an Wahlen teilzunehmen. Für die bevorzugte Zielgruppe der 'Demokraten (arme benachteiligte Minderheiten) ist das u.U. schwierig. Besonders krass ist das in Georgia (ja, ja, die Südstaaten): Da braucht man für die Registrierung einen Ausweis.

Wie wäre wohl 'unsere' Wahlbeteiligung, wenn man sich vor der Wahl nochmal extra registrieren lassen müsste ? Zum Glück müssen wir das nicht, denn in 'schland sind ca. 99% der wahlberechtigten Staatsbürger bereits für Wahlen registriert. Und einen Ausweis hat hier auch jeder. Und damit sind die Verhältnisse hier eigentlich genauso wie in den Staaten, nur, dass hier die Registrierung Vorschrift ist:

Wer hier irgendwo einzieht, muss sich innerhalb kürzester Fristen auf dem Einwohnermeldeamt anmelden. Dafür braucht man einen Ausweis, den man irgendwann in der Jugend (lang, lang ist's her) zusammen mit den Eltern das erste Mal beantragt. Ohne Ausweis hat man es auch später schwer, aber wer ihn verliert oder gestohlen bekommt kann ihn auf dem zuständigen Einwohnermeldeamt unter Einhaltung gewisser Formalien wieder bekommen. Dort ist man auch im Wählerregister eingetragen. Und bei der Wahl muss man seinen Ausweis vorzeigen, um die eigene Wahlberechtigung nachzuweisen.

Also braucht man auch hier einen Ausweis (und zwar nicht nur in 'rechten' Bundesländern), und auch hier muss man registriert sein. Für einen Obdachlosen ist die Teilnahme an Wahlen vermutlich nicht ganz so einfach, wenn er seinen Ausweis gerade verloren hat vermutlich unmöglich.

Es bleibt also ein Unterschied zu den USA: Dort ist die Registrierung am Wohnort freiwillig, bei uns ist sie Pflicht. Manchmal ist das (v.a. wegen der engen Termine) etwas lästig, aber es hat auch seine Vorteile.

Warum haben die US-'Demokraten', als bzw. wo sie an der Macht waren, eigentlich keine Meldepflicht eingeführt ? Bei den Republikanern kann ich mir ja vorstellen, dass viele das aus Prinzip ablehnen. Aber die angebliche Benachteiligung ihrer Wähler hätten die 'Demokraten' zumindest in etlichen Staaten längst beenden können.

All das ist für deutsche Qualitätsmedien natürlich zu komplex (oder sie trauen ihren Zuschauern so viel Hirnschmalz nicht zu, um das zu verstehen).

 
Spitze Feder
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RE: Chef Blog

#60 von Spitze Feder , 11.11.2018 14:16


Jetzt
bin ich mal faul und verweise einfach mal an prominenter Stelle auf einen anderen Beitrag, der sich zu lesen wirklich lohnt:

Axel Retz über „Verschwörungstheoretiker und -praktiker“

Es wird mit jedem Tag schlimmer, und wer sich daran stört, ist - na was wohl ?

Nein, ich sage (schreibe) das Wort jetzt nicht schon wieder.

Es beginnt mit 'N' ...

 
Spitze Feder
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