Australien ist ein faszinierender Kontinent mit einer hochinteressanten Geschichte. Schon vor der Nutzung als britische Strafkolonie, die sich schon lange zu einem ganz normalen Staat gewandelt hat, lebten die Aborigines dort und haben in vielfältiger Weise das Land geprägt.
In der derzeitigen Diskussion über die Ursachen der aktuellen Brandkatastrophe werden auch diese alten Spuren wieder interessant. Auf der einen Seite gibt es Meldungen, dass eine dreistellige Zahl von Bränden von Menschen gelegt wurde, auf der anderen Seite wird jeder, der so etwas ohne harte Quellen verbreitet, von den MSM zum 'Klimaleugner' erklärt und geächtet.
Dabei gibt es Daten aus historischer und praehistorischer Zeit über das Auftreten grösserer Brände in Australien, die durchaus lehrreich sind. Schon vor etlichen Jahren gab es bei Bränden hunderte von Toten, als Ursache wurde u.a. mangelnde Prävention im Rahmen eines falsch verstandenen Umweltschutzes erkannt.
Aber bei den Aborigines wird es noch interessanter: Das Auftreten grösserer Brände wird von Forschern als ein Kennzeichen der Besiedlung Australiens gedeutet:
Zitat
... weit frühere Kolonisierung Australiens dennoch nicht unwahrscheinlich ist. So finden sich in Ablagerungen des Lake Georg im australischen Bundesstaat New South Wales Hinweise auf vor 130 000 Jahren plötzlich verstärkt zunehmende ausgedehnte Waldbrände ...
Das hört sich zunächst katastrophal an, und vielleicht war es das anfangs auch. Aber die Aborigines haben gelernt, Feuer in sinnvoller Art für die Jagd zu verwenden und dabei (bewusst oder unbewusst) Landschaftspflege zu betreiben:
Kleine Feuer erhalten die Beute
Zitat
... Wenn man nun über Jahre hinweg immer wieder kleine Feuer legt, dann bildet sich ein Mosaik aus abgebrannten und nicht abgebrannten Flächen: Blanke Dünen und Gebiete mit Süßgräsern wechseln sich ab. Auf den abgebrannten Flächen wachsen bald Süßgräser nach, zum Beispiel Rispenhirse und Liebesgräser, die für die Ureinwohner Australiens zu den Grundnahrungsmitteln gehören.
So bilden sich mehr ökologische Nischen ...
Und als Nebeneffekt ist der ganz grosse Brand wohl deutlich unwahrscheinlicher, weil die kleineren Brände als Präventivbrände wirken und einen Teil der Nahrung des Feuers verbrauchen.
Diese Erkenntnisse sind nicht ganz neu, der obere Artikel ist von 1998, der zweite von 2013. In unserem Zeitalter des Information Overload muss man allerdings darauf achten, dass bereits Erlerntes nicht wieder verschüttet wird, im ungünstigen Fall durch weniger fundierte 'Information'. Und damit man das eine vom anderen unterscheiden kann ist es wichtig, Quellen zu benennen.
Zweifellos gibt es (aber auf allen Seiten) Menschen, die reine Gerüchte verbreiten oder sich selbst welche ausdenken. Das gehört offengelegt und in der Folge für die Diskussion ignoriert. Aber die harten Fakten für oder gegen die eigene Meinung dürfen nicht mit den Gerüchten in einen Topf geworfen werden, sonst findet man am Ende keine praktische Lösung für die Probleme. Und viele Australier werden sich derzeit wünschen, man hätte früher und ehrlicher über das Problem der Buschbrände in Australien nachgedacht:
In Australien erhalten 240.000 Menschen Notfallalarm