Ok, ok, ganz so schlimm scheint es nicht zu sein, die Grenzwerte sind wohl bei Fipronil recht grosszügig gesetzt.
Von daher ist es auch nicht sehr sinnvoll, sich primär über Gesundheitsgefahren zu beschweren (dafindet sich für diesen Thread dann sicher noch Besseres).
Trotzdem ist der ganze Ablauf wenig vernünftig:
Belgische Behörden: Erster Fipronil-Verdacht im Juni
Zitat
Seit Anfang Juni weiß Belgien über einen Fipronil-Verdachtsfall Bescheid. Die EU wurde erst Wochen später informiert - man habe erst ausreichende Erkenntnisse sammeln müssen
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Man habe erst Informationen über die Dimension des Problems sammeln müssen
Woher kam der Verdacht ? Und warum gelang es anscheinend nicht, von dem Verdacht auf einen Verursacher zu schliessen ?
Müssen sich Probleme erst auswachsen, damit sie effektiv bearbeitet werden ?
Zitat
"Wir wussten seit Anfang Juni, dass es möglicherweise ein Problem mit Fipronil in der Geflügelzucht gibt", sagte die Sprecherin der belgischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
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Gemeldet hatten die belgischen Behörden erste Fipronil-Fälle nach Angaben der EU-Kommission erst Wochen später am 20. Juli. Am 22. Juli wurde das Gift in den Niederlanden in Eiern von sieben Betrieben nachgewiesen
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Dass belgische Verbraucher nicht früher informiert worden seien, stehe im Einklang mit europäischen Regeln, da die Höchstwerte von Fipronil in Eiern in Belgien nicht erreicht worden seien
Bei einem Stoff, der grundsätzlich in Lebensmitteln enthalten sein darf (und daher dann wohl auch regelmässig enthalten ist), kann man auf eine Grenzwertüberschreitung warten, bis man handelt. Dabei geht es auch primär nicht um die Öffentlichkeit (von wegen 'Ermittlungsgeheimnis').
Wenn eine Chemikalie überhaupt nicht im Umfeld von Lebensmitteln verwendet werden darf, sollte man nicht so lange warten. Hätte man sich früher um die Herkunft des Giftes gekümmert, dann hätte man weitere Kunden der Giftmischer warnen können. Eine frühzeitige Reinigung der Ställe hätte doch wahrscheinlich eine weitere Aufnahme des Mittels verhindern können, damit wären sowohl viele Millionen Eier als auch Hunderttausende Hühner nicht in einer Weise kontaminiert worden, dass man sie jetzt nach Recht und Gesetz aus dem Verkehr ziehen müsste. Da hätte auch der Grenzwert einen Sinn gehabt, weil es bei der Masse der betroffenen Eier und Hühner keinen Grund gegeben hätte, sie aus dem Verkehr zu ziehen.
Wie man es hat laufen lassen wird der vorsichtige Grenzwert zum Nachteil, denn obwohl bei halbwegs normalen Ernährungsgewohnheiten keine Gefahr bestehen sollte, wird man massenhaft Lebensmittel vernichten müssen.
Kaufen wird sie hierzulande niemand mehr. Und exportieren ? Den Aufschrei möchte ich meinen Ohren ersparen, dass wir wieder mal andern Leuten zu fressen geben, was uns selbst nicht passt.
Vielleicht wäre ein Anteil im Haustierfutter eine Option ...