Paris: Festival schwarzer Feministinnen entsetzt Bürgermeisterin – Weiße müssen draußen bleiben
In einer Welt der absoluten Gender-Freiheit ist es um so erstaunlicher, wenn Farben auf einmal doch eine so grosse Rolle spielen. Und überhaupt: Wenn sich ein Mann als Frau, eine Frau als Mann, oder beide als irgend etwas ganz anderes fühlen können, sollten sich Menschen nicht auch mit anderen Hautfarben identifizieren können (oder der Hautfarbe keine Bedeutung mehr beimessen) ?
Das Problem ist in beiden Fällen das gleiche: Die Mehrheit identifiziert sich mit ihrem biologischen Geschlecht und (weitgehend, sonst gäbe es keine Bräunungsstudios) mit ihrer naturgegebenen Hautfarbe. Manche gehen dabei dann auch so weit, alle anderen negativ zu diskriminieren.
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laut Festivalleitung vier Fünftel des Geländes als „unvermischter“ Bereich für „schwarze Frauen“ bestimmt
Zunächst mal: Was sind 'schwarze' Frauen ? In Afrika gibt es Hautfarben von nahezu schwarz bis zu verschiedensten Brauntönen. Mit ein paar Europäiden oder Asiaten im Stammbaum wird es noch heller. Dürfen die - oder dürfen die nicht ?
Wie ist es mit Indern, Chinesen etc. ? Dunkelhäutige Mittel- und Südamerikaner ? Diese Gruppen sind alle nicht 'weiss', aber auch alles andere als 'schwarz'. Da haben es weisse Rassisten einfacher - oder werden etwa alle diese Frauen nicht zu dem Festival zugelassen ? Das wäre dann ein schönes Beispiel dafür, dass durchaus nicht nur 'Weisse' Tendenzen zu 'Apartheid' zeigen.
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Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo verurteilte am Sonntag die Veranstaltung als „umgekehrt rassistisch“
Sie hat ja Recht, trotzdem ist die Formulierung traurig misslungen. Die technologische Überlegenheit Europas hat in der Kolonialzeit dazu geführt, dass überwiegend von Europäern Rassismus ausgeübt wurde. Die Abgrenzung von Fremden ist aber etwas sehr Menschliches (auch wenn es nicht zu den schönsten Eigenschaften gehört). Rassismus gab und gibt es völlig farbenunabhängig, die Frage ist v.a., wer gerade an der Macht ist - gut zu beobachten in diversen ehemaligen afrikanischen Kolonien.
Die Überwindung von Rassismus (im biologischen Sinne) ist eine Aufgabe unserer Zivilisation. Es hat keinen Zweck, Menschen nach Äusserlichkeiten zu bewerten.
Das Recht, nicht nach Äusserlichkeiten bewertet zu werden, dürfen aber dann bitte auch alle Menschen einfordern. Es gibt keinen 'umgekehrten' Rassismus. Rassismus ist Rassismus, auch wenn die Betroffenen mal zufällig (und immer öfter) zu den am wenigsten pigmentierten Menschengruppen der Erde gehören.