Die Schweiz gilt oder galt lange als Urgestein der 'neuzeitlichen' Demokratie.
Die EU hat das demokratische Selbstverständnis vieler Schweizer aber kräftig erschüttert:
«Wie will die Schweiz die Probleme alleine lösen?»
Zitat
Das Volk ist ein Verfassungsorgan von mehreren. Nicht Befehlshaber. Das ist ein wichtiger Unterschied. Es sollte seine Aufgaben umsichtig und im Zusammenwirken mit anderen Verfassungsorganen wahrnehmen, dem Parlament und dem Bundesgericht etwa
Damals in der Schule klang das bei uns (auch auf Deutschland bezogen) noch etwas anders. Zwar gilt häufig "Vox populi, vox Rindvieh", aber wenn 'das Volk' nur mehr die Aufgabe hat, die Regierung zu unterstützen, dann sollte man das nicht mehr Demokratie nennen.
Und dann führt der Herr Völkerrechtsexperte Diggelmann noch George Bernard Shaw ins Feld:
Zitat
«Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die gleichzeitig klar, kurz und einfach ist – und falsch.»
Das ist zwar zweifellos richtig, dass es mindestens eine 'einfache Lösung' gibt, die falsch ist. Aber es erlaubt nicht den Umkehrschluss, dass alle einfachen Lösungen falsch, oder die richtigen Lösungen unbedingt komplex sein müssen. Ganz im Gegenteil.
Und was ist jetzt die einfache, aber richtige Lösung für "Vox populi, vox Rindvieh" ?
Bildung, echtes Wissen und Verständnis darüber, was im eigenen Land und in der Welt vorgeht. Plus etwas demokratische Entwicklungsarbeit.
Aber das 'dumme, uninteressierte' Volk ? Wäre vielleicht wesentlich interessierter (und in der Folge gebildeter) ohne jahrzehntelange Verhohnepiepelung durch die POlitiker.