Südafrika war lange Zeit durch seine Apartheids-Politik, die strikte Trennung von Weissen und Schwarzen in der Gesellschaft, ein Symbol für staatlich institutionalisierten Rassismus.
Menschen wie Nelson Mandela gaben dem Land die Hoffnung, sein unschönes Erbe aus der Kolonialzeit überwinden zu können, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen.
Leider scheint Südafrika dabei wie andere afrikanische Staaten auch an der Angst vor irgendeinem Einfluss der 'Weissen' im Land zu scheitern:
Rassenquote in Südafrika: Weiße Techniker unerwünscht
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Frederik Willem de Klerk war der letzte weiße Präsident Südafrikas. Zum Jahrestag des Beginns des „neuen Südafrika“ zeigt er sich besorgt über die ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Realitäten forcierte rassische Quotenregelung
Kann eigentlich eine 'rassische' Quote etwas anderes als rassistisch sein ? Aber was soll's, wenn es denn wenigstens sinnvoll wäre und funktionieren würde:
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Bei der heutigen Demografie sei eine „mathematische Gewissheit“, so de Klerk, dass die wirtschaftlich noch immer dominanten Weißen in Südafrika schon in 50 bis 60 Jahren "nicht mehr repräsentiert", also quasi von der Bildfläche verschwinden würden. Zwar stellten die Weißen derzeit noch knapp 25% aller Südafrikaner über 65 Jahre, doch gleichzeitig weniger als 5% der Südafrikaner unter 5 Jahren
Demografisch ist das Problem also durchaus auf dem Weg einer 'Lösung', das geht aber nicht schnell genug. Darum:
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Verwaltung, Armee und Polizei zahlen bereits seit Jahren mit ihrer immer größeren Ineffizienz den Preis für den überstürzten und nicht am Verdienst sondern inzwischen allein an der Hautfarbe ausgerichteten Umbau der Gesellschaft.
Das inzwischen fast schon besessene Streben des ANC nach einem künstlichen Rassenproporz hat, wie De Klerk zutreffend feststellte, alle Institutionen nachhaltig und womöglich dauerhaft geschwächt
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Wohin das führen kann, zeigt das Beispiel des staatlichen Stromkonzerns Eskom. Die Regierung hat hier im Zuge des sogenannten „cadre deployment“ viele ausgediente ANC-Parteimitglieder entsorgt, um gleichzeitig – in Einklang mit den von ihr verordneten, strikten Rassenquoten - viele weiße Techniker zu entlassen. Dass Südafrika zurzeit dennoch ausreichend Strom produziert, liegt allein daran, dass sein Wirtschaftswachstum inzwischen auf Null abgestürzt ist und die Stromnachfrage deshalb seit zehn Jahren stagniert
Es ist ja nicht so, dass der schwarze Bevölkerungsteil keinen Grund hätte, 'weissen' Einfluss mit Misstrauen zu beobachten (und den Weissen gegenüber gibt es halt weniger PC als hierzulande gegenüber Minderheiten). Aber es ist irgendwie idiotisch, das eigene Land zu schwächen, indem man missliebige Menschen daran hindert, ihre Arbeit zu tun, ohne adäquaten Ersatz für sie zu haben.
Und es hilft genau denen überhaupt nicht, die man (wenn man schon eine 'schwarze' Gesellschaft anstrebt) eigentlich fördern sollte:
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um eine Arbeitslosigkeit ... die offiziell bei 27 Prozent, tatsächlich aber bei rund 40 Prozent und unter jungen Schwarzen (18-24) sogar bei mehr als 60 Prozent liegen dürfte
Man darf gespannt sein, ob die südafrikanische Gesellschaftsmehrheit daraus gelegentlich Lehren zieht. Denn das Problem ist nur vordergründig ein rassi(sti)sches: Es ist das Problem, dass man mit jeder Quote hat, die nicht von irgendeiner Art von Leistung abhängt. Die Quote verlangt, dass man statt der ersten Garnitur die zweite, dritte und so fort, und im Extremfall völlig ungeeignete Kandidaten befördert, weil die geeigneten Kandidaten leider alle nicht der Quote entsprechen.
Sobald man über dieses Problem offen sprechen darf (aber das darf man in der gegenwärtigen Konstellation in Südafrika eben genau so wenig wie bei uns bei anderen Quoten), lösen sich diverse gesellschaftliche 'Probleme' ganz schnell in Rauch auf. Irgendwann werden wir (hoffentlich nicht nur unsere Kinder und Enkel) staunen, wie einfach vieles sein könnte. Der Weg dahin ist allerdings schwierig - auch in Südafrika.