Bundesrat will Pfandpflicht für Milchtüten und Weinflaschen
Die derzeitigen Pfandregelungen sind - wie die meisten neueren Gesetze, v.a. im Umweltbereich - nicht überall konsequent und in Teilen sogar offen hirnrissig. In meiner Jugend gab es ein Pfand auf Weinflaschen, allerdings hatte da auch noch nicht jede Marke ihre ganz eigene Flaschenform. Je einheitlicher die Rückläufer sind, desto einfacher sind sie wiederzuverwerten. Gegen eine erneute Vereinheitlichung der Weinflaschen würden aber sicher sämtliche Marketingfritzen aus dem Genussbereich Sturm laufen.
Mehr als organisatorische Probleme gibt es bei Milchverpackungen. Der gelegentlich wahrnehmbare Geruch nach vergärenden Zuckersäften aus den heutigen Pfandautomaten ist ja schon nicht immer angenehm, aber doch erträglich. Wer schon einmal einen etwas älteren Milchkarton zusammengefaltet hat weiss, auch wenn ihm bisher nie Milch 'schlecht' geworden ist, dass sich in Milchresten ganz andere Gerüche entwickeln können (und proteinabbauende Bakterien sind auch gesundheitlich interessanter als Gärorganismen). Auch unter Autofahrern scheint das Problem bekannt zu sein.
Und es sind nicht nur die (offiziell) Rot-Grünen, die sich für so einen Schmarrn stark machen:
Zitat
Hinter den Forderungen stehen vor allem die rot/grün-regierten Bundesländer. Dem entsprechenden Entschließungsantrag haben zudem das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg und das Saarland mit seiner CDU/SPD-Regierung zugestimmt. „Wahrscheinlich ist den betreffenden Ländern gar nicht bewusst, was sie dort fordern“, kommentiert eine Branchenexpertin. „Denn leider fehlt es in der Politik vielfach an Fachwissen, wenn es um Entsorgungsthemen geht.“
In dem Fall ist das Problem nicht einmal das fehlende Fachwissen. Diese Leute haben auch was Lebensmittel und/oder Recycling angeht keinerlei Bezug mehr zum täglichen Leben ihrer Bürger.