RE: Atomenergie

#1 von Spitze Feder , 11.06.2017 00:01


Atomenergie
ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite halte ich die Technologie an sich durchaus für beherrschbar, wenn man das mit aller Konsequenz will (was selbst für Deutschland nie gegolten hat). Im regulären Betrieb sollte der Einfluss auf die Umwelt minimal sein.

Auf der anderen Seite gibt es auch ohne 'Unfälle' das Problem nuklearer Abfälle und des Rückbaus oder der Konservierung der verstrahlten Anlagen.

Und dann gibt es da leider noch das Phänomen der menschlichen Gier, die unter allen Umständen versucht, noch etwas mehr herauszupressen. Während bei uns Reaktoren abgeschaltet werden, die nach öffentlich zugänglichen Informationen durchaus noch Jahre sicher laufen könnten (und ein Gelingen der angestrebten 'ökologischen' Energiewende fördern könnten), laufen wenige Kilometer ausserhalb unserer Grenzen Reaktoren, die nach aktuellen Erkenntnissen wohl mehr oder weniger jederzeit auseinander fallen können:

Belgischer Minister bestätigt Fund von 70 neuen Rissen in Atomreaktor

Zitat
Im Hochdruckkessel des Atomreaktors Tihange 2 habe man bei einer Ultraschalluntersuchung 70 Risse mehr als bei der vorigen Inspektion im Jahr 2014 gefunden


Die Sicherheit soll allerdings nicht gefährdet sein, die Risse hat man angeblich nur wegen einer neuen Positionierung der "Kamera" jetzt zusätzlich gefunden.

Wie jetzt ? War das Ding schon immer so rissig ? Und durfte so in Betrieb gehen ?

Warum hat man beim letzten Mal nicht gleich gründlich nachgesehen ?

Und warum hat man drei Jahre zwischen den 'Untersuchungen' gewartet ?

Ist die Rissbildung jetzt abgeschlossen ? Ist wohl eher nicht zu erwarten ...

Wenn man sich die Folgen einer Reaktorkatastrophe ansieht ist die Erklärung 'Je genauer wir schauen, desto mehr Risse finden wir' nicht genug. Und in der Gegend gibt es mehr als einen suspekten Reaktor. In anderen Gegenden gibt es weitere ...

 
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RE: Atomenergie

#2 von Spitze Feder , 03.07.2017 00:23


In
Deutschland ist die Atomenergie ja immer noch gewollt politisch tot, die Energiewende läuft, obwohl sie (auch in Hinblick auf atomare Störfälle in Mitteleuropa) ein höheres Risiko beinhaltet und die Risiken à la Fukushima in Deutschland praktisch nicht existieren, und so hat der deutsche Staat jetzt den EVU die Atomprobleme abgenommen.

Aber jetzt hat man ein Problem: Die vereinbarten 24 Milliarden werden für die Finanzierung ja bei weitem nicht reichen, also würde man das Geld ganz gerne vermehren, solange es nicht allzu dringend gebraucht wird. Alleine, wie macht man das im ZIRP-/NIRP-Umfeld, ohne den atomaren Risiken noch weitere finanzielle Risiken hinzuzugesellen ?

HINTERGRUND-Wohin mit 24 Milliarden? - Atomfonds im Anlage-Notstand

Zitat
Am Montagmorgen wird die Bundesrepublik Deutschland schlagartig um 24.000.000.000 Euro aber auch eine Menge Probleme reicher: Auf 20 Konten der Bundesbank werden dann die rund 24 Milliarden strömen


20 verschiedene Konten ? Wozu das denn ? Ändert aber nichts daran, dass das Lagern bei der BuBa täglich 260.000 Euronen kosten wird. Kleiner Trost: Wird das Geld weniger, werden auch die Strafzinsen geringer.

Und als kleines Bonuspäckchen kommt noch dazu, dass nicht nur finanzielle Kriterien, sondern auch politische Interessen befriedigt werden sollen:

Zitat
Im Fall des "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" kommt allerdings hinzu, dass der Begriff Anlagepolitik eine erweiterte Bedeutung bekommt. Neben dem Vorstand um die Ex-Fondsmanagerin von Union-Investment und Commerzbank-Aufsichtsrätin Anja Mikus reden noch SPD, Union, Grüne und auch Linke mit. In einem Kuratorium, also eine Art Aufsichtsrat, sitzen nicht nur Vertreter von Finanz-, Wirtschafts- und Umweltministerium. Auch die im Bundestag vertretenen Fraktionen sind dabei.

Der SPD-Energiepolitiker Bernd Westphal macht so deutlich: "Wir haben im Fokus, dass wir nachhaltig anlegen." Das bedeute für ihn auch, dass bei Investments in Firmen auch auf deren Sozialstandards geachtet werde. Als sicher gilt so, dass etwa Rüstungskonzerne oder Atom-Unternehmen nicht infrage kommen. Keine einfache Aufgabe, da das Management sich auf Fonds mit vielen Aktien konzentrieren und Einzel-Investments meiden will. Das Geld wird also weltweit unterwegs sein, was in der politischen Debatte schon wieder neue Fragen aufwerfen könnte. Westphal aber hofft, dass es auch hierzulande Gutes bewirken kann: "Wir sollten es auch verwenden, um das Land zu modernisieren."


Man braucht also eigentlich mal wieder die eierlegende Wollmilchsau. Leider haben sich bei deren Züchtung immer wieder kleinere Probleme ergeben. Witzig der Ausschluss kerntechnischer Unternehmen, gelle ?

Besonders schnell geht es auch nicht: Mehr als 200 Mio. am Tag seien kaum unterzubringen. Das hätte natürlich auch Vorteile, falls verschiedene Märkte demnächst mal kräftig Luft ablassen. Wenn es dabei den Euro zerlegt, hat sich das Thema finanziell dann sowieso erledigt. Dann haften auch ganz offiziell wieder 'wir, die Bürger' - wie es von Anfang an nicht anders zu erwarten war.

 
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RE: Atomenergie

#3 von Spitze Feder , 21.11.2019 23:49


I
nzwischen gibt es Technologien, die den bisherigen Brennstoffabfall von Kernkraftwerken der ersten Generationen, der den wesentlichen Teil des hochaktiven Atommülls ausmacht, verwerten können - und durch die Nutzung die Probleme mit der Lagerung und Kontrolle besser beherrschbar machen würden:

Der Dual-Fluid-Reaktor könnte den Weg in eine emissionsarme Zukunft bereiten



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

(Jean-Jacques Rousseau) - - -
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Listen to all, follow none, walk your own path the best that you can.
(Silver Shield)

 
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