Hapag-Lloyd, Maersk, Hamburg Süd: Schwerste Reederei-Krise seit 145 Jahren
Zitat
Die schwerste Krise der Schifffahrt seit 145 Jahren spitzt sich zu: Für die Mehrheit der Reedereien in Deutschland geht es ums blanke Überleben
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Der Boden ist wohl endgültig erreicht. Viele Schiffe fahren quasi gratis, sie erwirtschaften ihre Betriebskosten nicht.
Die Banken bekommen keine Zinsen und keine Tilgung für Kredite, die sie vor vielen Jahren vergeben haben. Es werden Schiffe abgewrackt, die noch nicht einmal zehn Jahre alt sind. Und gebrauchte Schiffe sind nicht viel mehr wert als ihr Schrottgewicht
In dieser Krise wirken zwei Komponenten: Ein Überangebot an Schiffen, die nach der Jahrtausendwende geordert wurden, um den erwarteten enormen Aufschwung im Welthandel zu bewältigen. Und der Einbruch des Welthandels im Rahmen der Weltfinanzkrise nach Lehman & Co., der immer noch nicht wirklich verdaut ist.
Wenn man sich den Harpex ansieht (Container-Transport) bzw. den Baltic Dry Index (Schüttgut) kann man erahnen, mit welcher Differenz zwischen Erwartungen und Realität die Reedereien die letzten Jahre operieren mussten.
2016 hat es auch eine der weltgrössten Reedereien zerrissen, hunderttausende von Containern weltweit waren zeitweilig blockiert, weil die Übernahme der Entladekosten nicht sicher war:
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