RE: Reederei-Krise

#1 von Spitze Feder , 03.01.2017 17:37


Hapag-Lloyd, Maersk, Hamburg Süd: Schwerste Reederei-Krise seit 145 Jahren

Zitat
Die schwerste Krise der Schifffahrt seit 145 Jahren spitzt sich zu: Für die Mehrheit der Reedereien in Deutschland geht es ums blanke Überleben
...
Der Boden ist wohl endgültig erreicht. Viele Schiffe fahren quasi gratis, sie erwirtschaften ihre Betriebskosten nicht.
Die Banken bekommen keine Zinsen und keine Tilgung für Kredite, die sie vor vielen Jahren vergeben haben. Es werden Schiffe abgewrackt, die noch nicht einmal zehn Jahre alt sind. Und gebrauchte Schiffe sind nicht viel mehr wert als ihr Schrottgewicht


In dieser Krise wirken zwei Komponenten: Ein Überangebot an Schiffen, die nach der Jahrtausendwende geordert wurden, um den erwarteten enormen Aufschwung im Welthandel zu bewältigen. Und der Einbruch des Welthandels im Rahmen der Weltfinanzkrise nach Lehman & Co., der immer noch nicht wirklich verdaut ist.

Wenn man sich den Harpex ansieht (Container-Transport) bzw. den Baltic Dry Index (Schüttgut) kann man erahnen, mit welcher Differenz zwischen Erwartungen und Realität die Reedereien die letzten Jahre operieren mussten.

2016 hat es auch eine der weltgrössten Reedereien zerrissen, hunderttausende von Containern weltweit waren zeitweilig blockiert, weil die Übernahme der Entladekosten nicht sicher war:

Hanjin-Insolvenz: Reederei-Pleite bedroht das Weihnachtsgeschäft

 
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RE: Reederei-Krise

#2 von Spitze Feder , 12.01.2017 10:05


Pleiten, Fusionen, Verschrottungen: Zahlen und Fakten - so kämpft die Schifffahrt mit der Krise


Zitat
sank die Zahl der Reedereien von globaler Bedeutung im vergangenen Jahr von 20 auf 17
...
Marktführer ist ... der dänische Schifffahrtskonzern AP Moeller Maersk, dessen Transportkapazität 2016 noch einmal um 9,3 Prozent auf rund 3,3 Millionen Standardcontainer (TEU) stieg
...
Von den 17 größten Reedereien der Welt bauten 2016 insgesamt zwölf ihre Transportkapazität trotz Krise unterm Strich weiter aus
...
Insgesamt schrumpfte die Transportkapazität der 17 weltweit führenden Linienreedereien im vergangenen Jahr "Alphaliner" zufolge um 1,3 Prozent. Grund war vor allem die Hanjin-Pleite



1,3 Prozent ist allerdings mittelfristig noch zu wenig. Selbst von den Pleitiers bleiben viele Schiffe bei der Konkurrenz in Betrieb. Und die Grossen wollen eben meist weiter wachsen und die Konkurrenz an die Wand drücken, anstatt rechtzeitig eine Marktbereinigung zuzulassen.

 
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RE: Reederei-Krise

#3 von Spitze Feder , 09.02.2017 08:43


Weltgrößte Reederei in der Krise: Jim Hagemann Snabe soll Erbe der Maersk-Matriarchin retten


Auch so eine neverending Story. Und genauso die Auswirkungen auf die Bankenszene:

Schiffskredite und Abschreibungen belasten: Commerzbank-Gewinn bricht um 75 Prozent ein

Als hätten die Banker alle noch nie vom Schweinezyklus gehört gehabt.

 
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RE: Reederei-Krise

#4 von Spitze Feder , 16.02.2017 21:42


42 Container-Riesen zum Spottpreis zu verkaufen

Zitat
Vor rund vier Jahren sind sie bei der Werft Hyundai Heavy Industries vom Stapel gelaufen, zum Preis von geschätzt 150 Millionen Dollar
...
29 Containerschiffe und 13 Massengutfrachter für Öl oder Kohle. Die britischen Experten errechnen dafür einen Marktwert von 986 Millionen Dollar. Pro Schiff sind das gerade einmal 23 Millionen Dollar


Immerhin scheinen die 500.000 Container der ehemaligen Hanjin-Flotte (eigene und gecharterte Schiffe) inzwischen entladen zu sein.

Na, möchte jemand zum Schnäppchenpreis zum Reeder werden ?

 
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