Manchmal ist es wirklich kaum zu glauben, was sich irgendwelche Leute oder ihre Armwälte einfallen lassen, um sowieso schon fast unglaubliches Verhalten zu erklären:
Mordversuch in Linzer Asylquartier als "Tiefpunkt" einer Gewaltehe
Die etwas längere Version lautet: Der unter Kontaktverbot stehende Angeklagte hat sich ins Haus seiner Ehefrau geschlichen, auf sie eingestochen und gedroht, sie zu verbrennen - wozu er auch einen Kanister Benzin dabei hatte.
Die korrigierte Version lautet:
Zitat
Er gab ... zu, sich im Keller versteckt und auf die Familie gewartet zu haben, behauptete allerdings, seine Frau habe ihn zu einer weiteren Aussprache eingeladen und gesagt, er solle wegen des Betretungsverbots darauf achten, dass ihn niemand sieht ... Das Messer will er nur mitgehabt haben, weil er zuvor einen Apfel gegessen habe. Die Verletzungen der Ehefrau – unter anderem eine zehn Zentimeter lange und einen Zentimeter auseinanderklaffende Wunde an der Schläfe – seien durch die Bewegungen der Frau, die sich erschreckt habe, zustande gekommen. Erst als er das Blut gesehen habe, sei ihm bewusst geworden, dass er das Messer immer noch in der Hand halte. Dann habe er den Benzinkanister geholt, weil man mit "Benzin, Zucker oder Eselkot" Blutungen stoppen könne
Alles ganz logisch oder ? Vielleicht bis auf die Kleinigkeit, dass die Frau ja keinen Grund hatte zu erschrecken, wenn sie ihn selbst eingeladen hatte. Und die seltsame Angewohnheit, Messer in der Hand zu behalten, auch wenn man sie gerade gar nicht mehr braucht.
Angesprochen auf Diskrepanzen zu seiner vorigen Aussage bei der Polizei:
Zitat
Der Angeklagte meinte daraufhin, er habe bei der Polizei ja gar keine detaillierten Angaben gemacht, und seine Einvernahme habe nur zehn oder 15 Minuten gedauert
Auch das könnte logisch sein, nur leider, leider:
Zitat
Laut Protokoll dauerte die Vernehmung zwei Stunden und 20 Minuten, allein die Sachverhaltsschilderung nimmt mehr als 20 Seiten ein
Aber unter Stress hat man ja nun mal auch ein anderes Zeitempfinden.
Auch eine geschickte Variante:
"Bastelei" aus Jugendtagen: Terrorverdächtiger freigesprochen
Zitat
In seinem Keller hatte die Polizei eine fertige Rohrbombe gefunden. Einen möglichen Terroranschlag konnte man ihm jedoch nicht nachweisen. Den Sprengsatz bezeichneten seine Anwälte als eine Art "Bastelei aus Jugendzeiten".
Die 'Bastelei' wieder auseinanderzunehmen war ihm wahrscheinlich zu gefährlich.
Und jetzt kombinieren wir eine harmlose Bastelei für Ritterspiele mit dem Versäumnis, diese nach Ende des Spiels aus der Hand zu legen, und siehe da, der nächste Vorfall hat eine ganz harmlose Erklärung:
Zwei Verletzte im Kiosk: Brutaler Angriff mit Macheten und Morgenstern
Wenn man etwas gestikuliert und dabei vergisst, dass man seine Spielzeuge noch in der Hand hat, kann so etwas schon mal passieren.
'Tschuldigung.
Eigentlich gehören diejenigen, die ihren 'Mandanten' zu solchen Storys raten, gleich mit eingeknastet. Was zu viel ist, ist zu viel.