RE: Die Rente ist sischä ...

#1 von Spitze Feder , 04.12.2017 19:37


Altersversorgung: Bund zahlt erstmals 100 Milliarden, um Rente abzusichern


Auch nicht so ganz sauber, die Meldung, denn bis die Latte gerissen werden soll dauert es noch etwas:

Zitat
im Jahr 2021 erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro übersteigen. Diese Prognose geht aus dem Finanzbericht 2018 des Bundesfinanzministeriums hervor


Aber die Rente ist offensichtlich nur so lange sicher, wie unser Staat über sprudelnde Steuereinnahmen verfügt.

Und selbst dann gilt wahrscheinlich für die Allermeisten:

Die Rente ist sicher ... zu wenig.

 
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RE: Die Rente ist sischä ...

#2 von Spitze Feder , 28.11.2019 19:46


D
amit auch sicher nicht zuviel Geld bei den Rentnern bleibt müssen höhere Renten ja inzwischen teilweise, in wenigen Jahren komplett versteuert werden:

Finanzhof-Richter: Rentenbesteuerung ist verfassungswidrig – Kubicki fordert sofortige Klärung

Zitat
... Kulosa schreibt: „Es bedarf keiner komplizierten mathematischen Übungen, um bei Angehörigen der heute mittleren Generation, die um 2040 in den Rentenbezug eintreten werden, eine Zweifachbesteuerung nachzuweisen.“ ...


Je einfacher ein Mensch mit gesundem Menschenverstand einen solchen Sachverhalt begreift, um so unwahrscheinlicher ist es, dass es wieder rückgängig gemacht wird.

In anderen Ländern ist die Lage nicht grundsätzlich besser, bei den Niederländern will die Regierung die Rente wohl nicht teilsteuerfinanzieren:

Holländische Senioren könnten erste Opfer europäischer Armutswelle werden

Zitat
... Die Regierung in Den Haag hat den Pensionskassen eine Frist von einem Jahr gesetzt, um ihre Deckungsraten zu erhöhen. Sonst drohen Kürzungen
...
macht den Pensionskassen die Nullzinspolitik der EZB zu schaffen, die den Aufwand, der erforderlich ist, um vorgeschriebene Garantieleistungen zu erfüllen, immer weiter erhöhen ...


Es sind eben immer dieselben 'Verdächtigen.



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

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RE: Die Rente ist sischä ...

#3 von Spitze Feder , 18.12.2019 23:29


Plötzlich steigende Zinsen könnten Betriebsrenten gefährden


Klingt im ersten Moment paradox, müssten die Unternehmen nicht froh sein, endlich mal wieder echte Zinsen (statt Fake-Renditen) zu bekommen ?

Ein langsamer Umschwung wäre von dieser Seite kein Problem. Bei einem plötzlichen und kräftigen Zinsumschwung schlägt aber die Koppelung zwischen der Rendite und dem Marktwert der Anleihen zu: Wenn frisches Geld höhere Zinsen bekommt, werden ältere zinsschwache Anleihen deutlich niedriger bewertet, so dass am Ende (und unter möglicher Berücksichtigung unterschiedlicher Risiken) die gleiche Rendite erwirtschaftet wird. Das betrifft auch nicht nur die Rücklagen für Betriebsrenten.

In den Jahren der stetigen Zinsrückgänge wurden v.a. längerlaufende alte Anleihen durch diesen Mechanismus ständig höher bewertet und schleppen jetzt erhebliche Bewertungsgewinne mit sich herum. Diese höheren Bewertungen nehmen in den Bilanzen von Versicherungen & Co. den Platz ein, den sonst Zinszahlungen jüngerer Anleihen eingenommen hätten (sicher nicht ganz sauber formuliert, aber vom Grundprinzip her stimmt es ). Ein erheblicher Anteil des Anlagevermögens besteht aus diesen Bewertungsgewinnen.

Kommt es jetzt zu einem schnellen Zinsaufschwung, schmelzen diese Bewertungen praktisch sofort ab, lange, bevor die Firmen von höheren Zinsen profitieren können. Damit würde das Anlagevermögen sinken, und da die Bedienung von z.B. Altersvorsorgeverträgen durch diese Firmen an eine gewisse Höhe der Rücklagen gebunden ist, müssten parallel die Auszahlungen schnell und u.U. drastisch sinken.

Ein weiteres Osterei, dass uns die Zentralbanken mit ZIRP und NIRP ins Nest gelegt haben.

OK, mir nicht. Das bisschen, was ich nach einem Jahrzehnt als unfreiwilliger Dissident noch an Altersrückstellungen habe, bekommen die nicht freiwillig in die Hand.



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