Das Manager-Magazin fragt:
Wie kaputt ist der globale Kapitalismus?
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Die Weltwirtschaft steckt in einer Sackgasse. Herauskommen kann sie nur mit einem kollektiven Kraftakt
Die Wortwahl muss bereits verwundern. Ein 'Kollektiv' gibt es im Kapitalismus allenfalls innerhalb einer Firma, eines Konzerns - in gewissem Sinne, nennen wird das ein Kapitalist eher nicht so.
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2. Teil: Die Auswege sind offensichtlich
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vier Faktoren bedingen einander: Bleiben Wohlstandszuwächse aus, werden die Geburtenraten langsamer zurückgehen als bislang erwartet, wodurch wiederum die Weltbevölkerung umso schneller wächst, sodass der Klimawandel noch schwieriger zu bremsen sein wird und die Sicherheitslage umso prekärer wird.
So düster das Problemszenario wirken mag: Die Auswege sind offensichtlich. Erforderlich wäre eine neue Stufe der internationalen Zusammenarbeit. Ein weltweiter Schuldendeal dürfte machbar sein. Die erforderlichen Investitionen in eine klimaschonende Energie- und Verkehrsinfrastruktur böten die Chancen auf einen nachhaltigen Wachstumsschub
Da kann man sich wirklich nur Fragen, was der Autor unter Kapitalismus versteht ?
Nichts gegen die internationale Zusammenarbeit. Die müsste darin bestehen, ein einheitliches Regelwerk festzulegen, innerhalb dessen verantwortliches Handeln über kurzfristige Gewinne hinaus sinnvoll ist. Schon das brächte das Prinzip 'Kapitalismus' hart an seine Grenzen, wäre aber mehr als wünschenswert. Realisieren wird es der heute vorherrschende Politiker-Typus kaum.
Schuldendeal und nicht-privatwirtschaftliche Investitionen (wieder auf Pump) sind genau das Gegenteil des Grundprinzips.
(Ganz am Rande: Die Entwicklung in Richtung soziale Marktwirtschaft, die wir in Deutschland die erste Zeit nach dem 2. Weltkrieg hatten, ist mir deutlich sympathischer als reiner Kapitalismus. Allerdings muss das 'soziale' aus Umverteilung dann wirklich auf das Lebensnotwendige beschränkt bleiben).