RE: 'Alternative' Energiequellen

#1 von Spitze Feder , 26.05.2017 15:49


So
'alternativ' sind die meisten alternativen Energien ja gar nicht, wenn man sich überlegt, dass Wasserkraft, Windenergie und auch Sonnenenergie in verschiedener Weise seit Jahrhunderten genutzt wurden. Typisch für diese Nutzung war allerdings der relativ begrenzte Umfang, bei dem auch ein zeitweises Aussetzen der Produktion keine katastrophalen Folgen hatte.

Das Gros der heutigen alternativen Energieerzeugung liegt im Bereich Strom, als nächstes kommt Wärme. Wenig Alternativen gibt es immer noch für den Energiehunger unserer extremen Individualmobilität, denn bei der Umwandlung von Energieträgern in eine andere Form kommt es immer zu einigen Verlusten, zudem ist oft die Infrastruktur ausbaubedürftig.

Um so interessanter werden Meldungen, in denen scheinbar genau für diesen Bereich eine 'Lösung' geliefert wird:

Fußballspieler gibt biochemisches Unternehmen bekannt, das eine Substanz in handelsüblicher Menge produzieren könnte, um fossile Brennstoffe zu ersetzen

Zitat
Wir sind das weltweit erste und einzige Unternehmen, das Lävulinsäure in industriellem Maßstab herstellt. Wir begannen diesen Sommer mit der Produktion. Sie stammt aus Holz- oder Getreideabfällen


Lävulinsäure ? Schön. Es gibt auch bereits durchaus industrielle Anwendungen, wenn auch nicht als Brennstoff. Wie muss man die Aggregate wohl modifizieren, damit man sie damit betreiben kann ?

Und viel wichtiger: Die Rohstoffe. Holz- und Getreidereste kann man auch mit weniger Aufwand thermisch nutzen, das wird zunehmend gemacht, und das Angebot dürfte durchaus begrenzt sein. Immerhin wird z.B. auch für Biogasanlagen in grossem Massstab Mais angebaut, und für Pelletheizungen muss das Holz vermutlich vor der Pelletproduktion nicht 'schön' gewesen sein.

Zitat
Forscher haben erklärt, dass der Markt für Lävulinsäure mehr als 30 Milliarden US-Dollar wert sei. Von Bio-Treibstoffen bis hin zu Arzneimitteln, Kosmetik, Plastik, Nahrungsmittelkonservierung und zahllosen anderen Anwendungen, könnte die Säure die beiden Herren sehr reich machen


30 Mrd. im globalen Energiemarkt sind eher Peanuts, wobei die Bio-Treibstoffe ja auch nur ein Teil des Marktes sein sollen. Von daher erschliesst sich mir der Fortschritt beim Ersatz fossiler Brennstoffe erstmal nicht.

Anders könnte es mit der Anwendung als Grundsubstanz in der Chemie aussehen, wo Erdöl aber eben nicht als Brennstoff genutzt wird. In einem Peak-Oil-Scenario könnte das interessant werden. Und auch erst dann wird man vermutlich ernsthaft überlegen, ob man Motoren auf Säurebetrieb umrüstet.

 
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RE: 'Alternative' Energiequellen

#2 von Spitze Feder , 27.07.2017 21:27


Windkraft und Co.: Kurzschluss bei der Energiewende


Meine verstopfte Nase bremst z.Z. meine Motivation, die (vielen !) bedenkenswerten Aspekte des Artikels zu zitieren.

Wichtig ist: Deutschland ist die letzten Jahre bei der 'Energiewende' effektiv kaum vorangekommen, und alleine werden wir den Umstieg auf eine E-Versorgung mit erneuerbaren Energien nicht schaffen, ohne uns ziemlich einzuschränen. Mindestens brauchen wir die Sonnenstaaten rund ums Mittelmeer, die uns zufüttern.

Das hätte man vermutlich auch schon lange berechnen können, aber das war wie so manches andere auch politisch nicht opportun. Und dann ist noch die Frage, wie lange es jetzt wieder von der offiziellen Erkenntnis bis zu irgendeiner Politikänderung braucht.

Vermutlich ist ein Crash vorher doch wahrscheinlicher. Peak-irgendwas gibt ja verschiedenste Möglichkeiten.

 
Spitze Feder
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