Ein weites Thema. Auch konventionelle Energiegewinnung ist heute meistens Hi-Tech. Und während Wärme- und Antriebsenergie meist lokal erzeugt werden, wird elektrische Energie über gigantische (und störanfällige) Netze bis in die hintersten Winkel der meisten Länder verteilt. Energie wird in Form uralter fossiler Ablagerungen und radioaktiver Erze aus der Erde geholt, oder alternativ aus Sonneneinstrahlung, Wind und Bewegung von Wasser gewonnen. Eine extrem variable Methode der Energiegewinnung ist der Einsatz von Wärmepumpen - mit der richtigen Technik kann man sogar 'mit Eis heizen':
Alternative Heiztechnik: Heizen mit Eis - und acht weitere scheinbar irre Ideen
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einen Eisblock zum Heizen verwenden. Das Zauberwort heißt Kristallisationsenergie. Die wird frei, wenn Wasser zu Eis gefriert - was passiert, während die Wärmepumpe dem in einem Betonbehälter gefangenen Eiskörper Wärme entzieht. Am Ende der Heizperiode gebildetes Eis kann dann wiederum im Sommer genutzt werden, um das Gebäude zu kühlen
Genauso sollte man sich zumindest im Winter nicht zu sehr über einen älteren Kühl-oder Gefrierschrank ärgern (es sei denn, man kann die sonstige Heizung nicht ausreichend regeln). Der im Sommer vielleicht weniger effiziente Stromverbrauch gibt im Winter einfach zusätzliche Heizung.
Eine Kleinigkeit hat mich in dem Artikel allerdings gestört:
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Die fränkische Großstadt Fürth ist stolz auf ihr malerisches Rathaus - und darauf, dass der Bau seit 2011 mit Abwasser beheizt wird. Der örtliche Versorger macht sich den Vorteil zunutze, dass direkt darunter ein Hauptkanal verläuft, durch den mindestens 150 Liter in der Stunde fließen, mit einer annähernd konstanten Wärme von rund 12 Grad
Mit 150l Wasser bei 12°C lässt sich eine Wärmepumpe betreiben, die ein Rathaus heizt ? Und mehr fliesst in Fürth (zumindest zeitweise) nicht durch einen Haupt-Abwasserkanal ? Die Stadt Fürth bestätigt das:
Rahmenbedingungen, wie die Lage und die Begehbarkeit des Kanals vor dem Rathaus sowie die Abwassermenge von mindestens 150 Litern in der Stunde im Trockenwetterfall stimmten, konnte das Projekt realisiert werden
An anderer Stelle findet man nicht einen Minimalwert, sondern den Durchfluss für sinnvollen regulären Betrieb:
Alternative Energien: Heizen mit der Kloake
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eine verlässliche Ausbeute setzt einen gleichmäßig großen Durchfluss an Abwasser voraus. Damit die Anlagen genug Wärme für einen Gewerbebetrieb oder ein kleines Mehrfamilienhaus gewinnen können, müssen kontinuierlich mindestens 15 Liter Schmutzwasser pro Sekunde fließen
Das sind dann 54 Kubikmeter pro Stunde oder das 360fache des Minimums. Damit kann ich mir schon eher vorstellen, ein etwas grösseres Haus über einen Wärmetauscher zu heizen. Die Energie einer schon fast kalten Badewanne ist da doch etwas wenig.
Aber man soll ja nicht zu kleinlich sein, eine schöne Übersicht über unkonventionelle Heizmethoden ist der Artikel allemal.