Mal wieder zu einem Staatsversagen-Thema, das uns auch ohne Zuwanderung betreffen würde - wobei der bisherige Verlauf die neue Tradition des Teddybärenwerfens vermutlich erheblich begünstigt hat:
Das bundesweite Zentralabitur ist eine Lachnummer
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Das Zentralabitur sollte für ein einheitlich hohes Niveau in allen Bundesländern sorgen. Schon vor seiner ersten Durchführung in diesem Jahr entpuppt es sich als ein weiterer Schritt des Niveauverlustes
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„Rein mathematisch ist der jeweilige Prozentsatz somit in der Tat rudimentär. Es ist abzusehen, dass sich hier auch über die Nutzung des ländergemeinsamen Aufgabenpools keine tiefgreifende Änderung ergibt.“
Wenn es denn wenigstens ein grundsätzlich abiturgeeignetes Niveau gäbe. In der inzwischen berüchtigten Probeklausur zum Abi in Hamburg (der, bei der die Noten per ordre de Mufti einfach eine Stufe verbessert wurden), sieht es so aus:
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Sie besteht beim "grundlegenden Niveau" zunächst aus der Überprüfung einiger Definitionen der Oberstufe und der rechnerischen Verwendung elementarer Unter- und Mittelstufenkenntnisse
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Die Aufgabe zur Stochastik ist – wenn man von der einfachen Definition des Erwartungswertes als Summe von Produkten der beteiligten Zahlen absieht – eine Aufgabe für Neuntklässler
Dabei sollen die Kandidaten durchaus auf höhere Verantwortung vorbereitet werden:
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Das einzige, was an der Klausur schwer ist, ist die mit dem Taschenrechner zu bearbeitende Modellierungsaufgabe, die sich in langen Texten mit einer unwirklichen Problematik beschäftigt ... Die Abiturienten können existentielle Entscheidungen über die Ernährung der Bevölkerung fällen, indem sie Funktionswerte der Größe nach vergleichen
Das könnte, wenn die Absolventen in entsprechende Positionen kommen (und bei der immer weiter um sich greifenden Sympathie für Planwirtschaft in der EU) durchaus existentielle Bedeutung bekommen. Aber die Absolventen werden nicht erst daran scheitern, dass komplexe Zusammenhänge wie Volkswirtschaften unmöglich komplett berechenbar sind - sie zu berechnen wird von ihnen nämlich gar nicht verlangt:
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Das Modell ist so angelegt, dass man eigentlich nie wirklich rechnen muss. Zur Sicherheit werden aber trotzdem – selbst auf erhöhtem Anforderungsniveau – noch Funktionswerte oder Ableitungen dieser einfachen Funktionen vorgegeben
A bisserl ufpasse muss ma aber scho:
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So sollte man unbedingt die Worte „zulässige Einwohnerzahl“ von „tatsächliche Einwohnerzahl“ auseinanderhalten
Wie sorgt man dafür, dass die tatsächliche Einwohnerzahl die 'zulässige' Einwohnerzahl nicht überschreitet ? Ist diese Frage überhaupt politisch korrekt - oder sind nur die möglichen Antworten nicht PC-konform ?
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Es handelt sich hier nicht einmal propädeutisch um eine Anwendung von Mathematik, sondern um fachlichen Unsinn, der für nichts gut ist.
Sollten diese Abiturienten jemals wichtige Entscheidungen treffen müssen sollte man ihnen Münzen oder Würfel in die Hand drücken. Ungünstiger als eine Entscheidung auf der Basis solcher 'Lehrinhalte' kann eine Zufallsentscheidung kaum sein ...