RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#1 von Spitze Feder , 03.01.2017 02:01


Stromversorgung als Planwirtschaft


Früher unterstellte man Atomkraftgegnern die Meinung 'Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose', heute kommt der Strom von Sonne und Wind.

Wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Und zwar da, wo man den Strom braucht, oder wo man ihn zumindest mit grossen Leitungen hin transportieren kann. Und möglichst noch einigermassen konstant.

Seit der Energiewende wissen wir: Alles nicht so einfach. Nicht einmal der Bau neuer Leitungen für die Ökoenergie.

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#2 von Spitze Feder , 12.01.2017 23:59


Bulgarien stoppt Stromexport wegen extremer Kälte


Weiss ja nicht, wie viel Solar- und Windstrom die da hinten erzeugen könnten. Aber die Sonne scheint im Winter halt eher schwach, und der Wind - wird zumindest bei uns in manchen Landesteilen bis morgen Mittag so stark wehen, dass Windräder wohl zum eigenen Schutz abgeschaltet werden dürften. Ohne ordentliche Grundlastkraftwerke wird es dann schnell zappenduster.

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#3 von Spitze Feder , 13.01.2017 10:00


Energiewende: "Teuerste Panikentscheidung einer deutschen Regierung"


Und sollten wir diese Kraftwerke irgendwann alternativlos brauchen und sie nicht mehr problemlos anspringen (bei anderen Nationen kann man recht regelmässig Probleme beim Wiederanfahren nach längeren Pausen beobachten), dann wird diese Entscheidung noch viel teurer.

Und das, wo wir schon bei Erdbeben ein nur geringes, bei Tsunamis (zumindest im grössten Teil Deutschlands) praktisch gar kein Risiko haben. Und deutsche Kraftwerke (auch AKW) zu den sichersten der Welt gehören. Oder etwa nicht ?

Aber bei inzwischen alltäglichen Gefahren wagt es diese Regierung, besorgten Bürgen zu sagen: "Angst ist ein schlechter Ratgeber !"

Liebe POlitiker, so irrational wie eure Entscheidungen sind unsere Entscheidungen noch lange nicht.

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#4 von Spitze Feder , 27.04.2017 23:00


Im
(zunehmend häufiger werdenden) Extremfall kann es notwendig werden, Strom zu vernichten:

Alpiq installiert Stromvernichter

Dabei kostet nicht nur der Strom, sondern auch seine 'Vernichtung' wird bezahlt:

Zitat
Photovoltaik- und Windkraftanlagen haben die unangenehme Eigenschaft, dass deren Produktion schlecht planbar ist. Wolkenbänder und wechselnde Winde lassen die Stromeinspeisung plötzlich an- oder abschwellen.
Das ist für die Stabilität der Stromnetze ein Problem, dessen Lösung zum Geschäft geworden ist
...
Mit dieser so genannten «negativen Regelenergie» lassen sich Stromproduktionsspitzen brechen. Dafür gibt es einen Markt. Der Stromnetzbetreiber Swissgrid hat gemäss Geschäftsbericht im letzten Jahr 207,3 Millionen Franken für die Beschaffung von solcher Regelenergie ausgegeben


Über 200 Mio. CHF in einem Land mit gut 8 Mio. Einwohnern für die Vernichtung elektrischer Energie. Bei uns wird es kaum anders aussehen.

Wenn es da draussen intelligentes Leben gibt (und sie in der Lage sind, hier her zu kommen), dann müssen wir längst unter Quarantäne stehen. Nicht auszudenken, wenn sich dieser Wahnsinn im Universum ausbreiten könnte.

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#5 von Spitze Feder , 08.09.2017 01:04


Eigentlich
brauchen wir die ganzen alten Kraftwerke gar nicht mehr (sagen uns jetzt die Grünen):

Gutachten: Stromexporte wegen zu viel Kohle-Strom verzehnfacht

Zitat
Während der Strom aus erneuerbaren Energien zeitweise drastisch heruntergeregelt werde, sei das vor allem für Braunkohle-Strom nicht der Fall. „Die Studie zeigt: Wir produzieren zu viel schmutzigen Kohle-Strom, der dann auch noch die Leitungen verstopft für die sauberen erneuerbaren Energien“, sagte Grünen-Chef Cem Özdemir


Vermutlich hat der sich die Studie genau so intensiv angesehen wie ich - also nicht. Ob ihm aber bewusst ist, dass zum einen Grosskraftwerke nicht so problemlos kurzfristig gestartet oder gestoppt werden können wie Windräder, und dass unsere Hitech-Industrie auf hochgradig stabile Stromversorgung angewiesen ist, die sich derzeit mit Ökostrom nicht realisieren lässt ? Da geht es nicht um 'Ausfälle', da stören teilweise minimale Schwankungen in der Frequenz, die weder Otto Normalo noch irgendein MdB mitbekommt.

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#6 von Spitze Feder , 16.05.2018 17:18


Heute
haben sie im Norden geübt:

Großflächiger Stromausfall im Südosten des Landes

Im Südosten von Schleswig-Holstein. Inzwischen bekommt Lübeck wieder Strom, wenn auch später als angekündigt:

Lübecker bekommen wieder Strom – zurück zur Normalität

Den Verlauf, der für viele (und v.a. die Denkenden) eine interessante Erfahrung gewesen sein dürfte, gibt es im Live-Ticker nachzulesen:

Hunderttausende in Norddeutschland ohne Strom

Zitat
Massiver Stromausfall in Schleswig-Holstein: Vor allem der Raum rund um Lübeck ist betroffen. Auch bei der Deutschen Bahn kommt es zu Einschränkungen. Das Handynetz ist stark überlastet


Immerhin ging das Handynetz noch. Mein Schatz hat in der Rhein-Main-Peripherie eine satte Woche weder Internet noch Festnetz gehabt. Am Brückentag sollte es repariert worden - nix war's. Anfang dieser Woche wurde es repariert - und heute ist es schon wieder kaputt.

Und leider war der Stromausfall zu kurz, als dass die Busse aufgetankt werden mussten - so haben die Leute auch im Nahverkehr relativ wenig gemerkt.

Aber man sieht, wie schnell das geht: Eine falsche Schalte ...

 
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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#7 von Spitze Feder , 26.11.2019 09:42


Drohende Überlastung der Stromnetze: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

Zitat
... Stromnetzbetreiber aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien wollen ab 2021 den Ladestrom an privaten Ladestationen beschränken, damit es zu Spitzenzeiten nicht zur Überlastung der Verteilernetze kommt ...

Da baut man sich in sein schönes neues 100%-Kredithaus eine Schnelladestation für die Protz-E-Karre, und dann lädt der Kollege Gebäudemanager in der Firma mit seinem E-Kleinwagen an der öffentlichen Säule viel schneller.

Immerhin, die Gefahren für das Stromnetz insgesamt sollen so begrenzt werden:

Zitat
... betont der erfahrene Ingenieur Nenning, dass diese Maßnahme nicht in Verbindung mit einem echten Blackout zu bringen sei ...

Na, dann ist doch alles in Ordnung ...



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

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RE: Stromversorgung & Blackoutgefahr

#8 von Spitze Feder , 16.01.2020 08:29


WORST-CASE-SZENARIO: Die Stromlücke kommt später – dafür aber schlimmer

Zitat
In einer kritischen Situation könnte Deutschland seinen Strombedarf zu Zeiten einer angenommenen Spitzenlast am 20. Januar 2021 nicht mehr aus eigener Kraft decken ...


Eigentlich war diese Unterdeckung durch konventionelle Stromerzeugung bereits dieses Jahr erwartet worden (mit einem halben Gigawatt), jetzt ist es nächstes Jahr - allerdings dann gleich mit dem elffachen Minus:

Zitat
... Grundsätzlich ist ein Import von 5,5 Gigawatt für Deutschland kein Problem: Die grenzüberschreitenden Stromleitungen haben laut Bericht sogar eine Kapazität von 19,7 Gigawatt, die zeitgleich für die Einfuhr von Elektrizität genutzt werden könnten. Auch wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr an insgesamt 418 Stunden jeweils mehr als 5,5 Gigawatt Elektrizität im Rahmen kommerzieller Stromhandelsgeschäfte importiert ...


Noch können wir solche Defizite also 'problemlos' decken, vorausgesetzt, unsere Nachbarn haben selbst überschüssigen Strom - und die Leitungen gehen in die richtige Richtung. Wenn es in Frankreich gerade auch eiskalt ist und alle Kapazität für die dortigen Elektroheizungen benötigt wird nutzen uns die Leitungen nach F z.B. recht wenig. Besser ist es auf jeden Fall, die Reserven selbst zu haben.

Nicht vergessen sollte man nach dieser Beruhigungspille, dass unser Netz trotz theoretisch ausreichendem Stromangebot inzwischen täglich massiert werden muss, damit es nicht zusammenbricht. Und auch die kleineren Ausfälle mit unklaren Ursachen häufen sich, auch ohne Sturm, Überschwemmung, Schnee und Eis.



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

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