RE: Tagesgespräch Börse

#1 von Spitze Feder , 02.01.2017 21:22

Auf Anregung von unserem Mitforista betzner (wo ist hier der Daumen-hoch-Smiley ?):

Für die Kleinigkeiten -

kurze Meldungen, sprechende Links, etc. zum aktuellen Geschehen

Und dann auch gleich sein Vorschlag für den Einstieg:

Fondsmanager im Gespräch: Nichts geht über langweilige Aktien

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#2 von Spitze Feder , 03.01.2017 01:01

Versorger, sog. defensive Werte, gehen eigentlich immer - zumindest meist nicht so den Bach runter wie die 'weniger langweiligen' Firmen.

Dazu passt der Artikel von Thorsten Polleit:

Die Fed erhöht wieder die Zinsen – die letzten zwei Runden endeten im Crash

Es geht um die Zinszyklen im Vorlauf des New-Economy-Crashs (-> u.a. Neuer Markt) und der jetzigen Weltfinanzkrise. Wenn wir allerdings warten müssen, bis die Zinsen wieder bei 5-6 Prozent liegen, dann haben wir noch etwas Zeit.

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#3 von Philharmoniker , 03.01.2017 15:34

schwma:

Was hältst du von der Aktie in Krisenzeiten wie diesen? Ich bin der Ansicht, mit einer kerngesunden Firma wie Henkel oder dem Flossbach Liebling Nestle, lässt sich jede schwere Krise durchstehen.

Auf keinen Fall, darf man bei schweren Kursverlusten verkaufen. Die Aktienmärkte wirken aber in den letzten Monaten reifer, wenn man mal überlegt, dass es wegen einer Euroschuldenkrise, einen Dax Verfall von 7 400 auf 5 500 Punkte gab. Der Anleihenbesitzer verliert Geld, wenn die Zinsen steigen und er seine Anleihe nicht bis zum Schluss behält. Und wer leiht einem Staat, wie der BRD noch freiwillig Geld? Anleihen und Liquidität sind im Moment gar nichts.

Auch das Geld auf dem Girokonto entspricht nur einer Forderung und ist im Zweifelsfall einfach verschwunden, siehe Zypern.

Ich halte eine Aktienquote von 70 - 80 % für angemessen. Den von WE beschriebenen Crash, wird es in der Form, zu mindestens an den Aktienmärkten nicht geben. Es bekommt niemand für einen Goldbarren mit 1 kg eine Google oder Apple zu kaufen.

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#4 von Philharmoniker , 03.01.2017 15:37

Value Investing, am besten mit einem guten aktiven Fonds, minimiert zu allen Zeiten die Risiken für den Anleger. Ich kann die Fonds von Frank Fischer und Bert Flossbach empfehlen.

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#5 von Spitze Feder , 03.01.2017 17:53

Zitat von betzner
Auf keinen Fall, darf man bei schweren Kursverlusten verkaufen.

Im Idealfall legt man vorher fest, was man aushalten will und hoffentlich auch kann. Grosse Versorger überstehen schon einiges. Aber:

Zitat von betzner
Die Aktienmärkte wirken aber in den letzten Monaten reifer, wenn man mal überlegt, dass es wegen einer Euroschuldenkrise, einen Dax Verfall von 7 400 auf 5 500 Punkte gab

Das kann genauso gut (und tut es m.E.) an den vielen Milliarden Dollares / Euronen / Yen / Pfund liegen, die Monat für Monat in die 'Märkte' gepumpt werden.

Zitat von betzner
Ich halte eine Aktienquote von 70 - 80 % für angemessen. Den von WE beschriebenen Crash, wird es in der Form, zumindest an den Aktienmärkten nicht geben. Es bekommt niemand für einen Goldbarren mit 1 kg eine Google oder Apple zu kaufen.

Die ganze Firma sicher nicht, aber falls sie überleben einen richtigen Haufen Aktien.

Und was die Quoten angeht: Brutto ? Netto ? Investitions-Kapital oder Gesamtvermögen (Häuslebesitzer etc.) ? Und wie viel sind die restlichen 20-30 Prozent im Verhältnis zu deinen monatlichen Ausgaben ?

 
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#6 von Philharmoniker , 03.01.2017 18:09

70 % der liquiden Gesamtmittel. Immobilie höchstens zur Eingennutzung.

Zitat
Das kann genauso gut (und tut es m.E.) an den vielen Milliarden Dollares / Euronen / Yen / Pfund liegen, die Monat für Monat in die 'Märkte' gepumpt werden.



So viel ich weiß kauft die EZB und die FED im Moment noch keine Aktien. Auch die Zinsen sind nahe bei Null.

Ich habe WE mal eine Mail geschickt und gefragt, ob im Crash Fall noch eine Absicherung mit Derivaten möglich sei. Dies wurde auf der HG Seite beantwortet und verneint. Bei einem Bankencrash gebe es keine Derivateabsicherung mehr, also keine Absicherung über leerverkaufte Futures, CFD´s, wie es mit Short ETF aussieht weiß ich nicht. Ein Future ist eine brandgefährliche Sache und für den Privatanleger völlig ungeeignet.

In welchem Umfang und mit welchen Szenarien ist ein Crash realistisch? Was ist besonders davon betroffen? (Aktien, Anleihen, Spareinlagen) Würden sich die Titel gesunder Firmen (Aktien) wieder erholen, oder mit einer Neubewertung ohne größeren Verlust aus dem Crash gehen (neue Währung)?

Otte schreibt in seinen Kommentaren immer wieder, dass die Aktienvermögen zum großen Teil in der Hand von Großinvestoren sind, siehe DAX Beteiligungen von Black Rock, und das diese eine starke Lobby hätten.

Zur Schlachtbank werden in meinen Augen vor allem die Billionen an Spareinlagen geführt, sowie die Anleihen von Staaten.

Wie sieht deine Asset Allokation aus?

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#7 von Philharmoniker , 03.01.2017 18:12

Den Ankauf von Aktien durch gedrucktes Geld lehne ich ab.

Ansonsten kauft sich eine EZB, mit gedruckten Milliarden, nach und nach einen Großteil des Aktienvermögens zusammen, und könnte dann als Großaktionär maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmen ausüben. Das wäre dann tatsächlich eine Form von Planwirtschaft.

Eine staatliche Zentralbank hat es einfach nicht verdient, mit Geld, das auf Knopfdruck erzeugt wird, Aktienvermögen anzuhäufen.

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#8 von Philharmoniker , 03.01.2017 18:14

70 - 80 % Aktien, Rest in kurzlaufende Unternehmensanleihen (Resistent von Zinseinflüssen), Cash und pysisches Gold.

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#9 von Spitze Feder , 09.01.2017 18:16


Es
kann alles so einfach sein:

Die perfekte Anlagestrategie: 150.000 Euro reichen! Ihr Depot für ein sorgenfreies Leben

5 Aktien, TelCo / Finanz / Fachkräfteverleih, und schon hat man in kürzester Zeit ausgesorgt.

Hat Locust Money die letzten dreieinhalb Jahre bewiesen.

 
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#10 von Philharmoniker , 10.01.2017 10:15

Ein Depot mit nur 5 Aktien und dann 30 k pro Stück wäre mir viel zu aggressiv aufgestellt. Auch bei sorgfältiger Auswahl, kann es in einer Firma mal nicht so laufen, wie man das vorher erwartet hat, oder eine Gewinnwarnung kommen, und dann reißt einem das ein Loch ins Depot.

Lieber in die Fonds von Frank Fischer oder Bert Flossbach investieren, dort können die Aktienpositionen auch glattgestellt werden, wenn Bedarf besteht.

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#11 von Spitze Feder , 12.01.2017 10:15


Dax fällt - Trump-Chaos lässt Dollar stürzen


Bis er tatsächlich mal mehr macht (machen kann) als markige Sprüche ist so eine Reaktion ziemlich überzogen. Vor allem, nachdem seine Wahl ja vorher als Katastrophe dargestellt wurde, und die Börsen seinen Erfolg dann hemmungslos feierten. Da wird gerade nicht die Zukunft gehandelt, sondern der tägliche Hype.

 
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#12 von Lord Whisper , 12.01.2017 16:56

Zitat von schwma2033

Zitat
Dax fällt - Trump-Chaos lässt Dollar stürzen



Bis er tatsächlich mal mehr macht (machen kann) als markige Sprüche ist so eine Reaktion ziemlich überzogen.




Das sind Fake-News mit Trump-Bashing der MSM, nur nicht auf diese miese Masche reinfallen. Das Enttarnen geht so einfach, du suchst den Dollarkurs und lässt dir einen Chart über 1 Jahr oder 6 Monate anzeigen.

Der US-$ hatte mitte Dezember ein Mehrjahreshoch erreicht, seit dem 20.12. ist der $ in einer Gegenbewegung.
Nichts steigt oder fällt ewig.

 
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#13 von Philharmoniker , 16.01.2017 16:23

Marktkommentar Frank Fischer, Januar 2017

Zitat
Sollte die amerikanische Notenbank Fed gezwungen sein, die Zinsen schneller als erwartet anzuheben, könnte auch erhebliches Ungemach drohen und negative Folgen für die Wirtschaft haben. Denn weiter steigende Zinsen kann nicht jede Firma verkraften. Und: Zinsen wirken schneller als fiskalpolitische Maßnahmen, denn hier dauert es zwischen Ankündigung und ihrer Umsetzung in der Realwirtschaft immer recht lang. Hierin liegen erhebliche Gefahren. Denn, sollten die Zinsen für die Unternehmen zu hoch werden, macht sich dies auch schnell bei den Unternehmensbewertungen bemerkbar. Dann kehrt sich die Lage an den Börsen um und die Folge wird sein: raus aus Aktien, rein in Anleihen. Der Aktien-Boom wäre vorbei.



Einer von ganz wenigen Kommentaren, in denen jemand die Gefahr für die Aktienmärkte beschreibt, wenn die Zinsen deutlich steigen sollten.

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#14 von Spitze Feder , 16.01.2017 16:42

Zitat von Philharmoniker
Einer von ganz wenigen Kommentaren, in denen jemand die Gefahr für die Aktienmärkte beschreibt, wenn die Zinsen deutlich steigen sollten.


Der Link funktioniert bei mir nicht, aber die ganze Seite scheint gerade Probleme zu haben. Wollte mal schauen, ob er meine Anmerkungen vielleicht schon drin hat.

Und es ist doch witzig, je näher eine Gefahr kommt, desto weniger Leute wollen sie wahrnehmen.

Im alten Forum haben wir jahrelang davor gewarnt, was irgendwann passieren muss (falls es das System nicht vorher komplett zerreisst).

Hat er auch vor den Gefahren für die Staaten gewarnt ? Die sind näher dran an den ZB-Zinssätzen als die Unternehmen, in der Wirtschaft müssen viele noch halbwegs reale Zinsen zahlen.

Bei den Unternehmen mit Pensionskassen gibt es auch noch einen gegenteiligen Effekt: Die werden jetzt von ihren Pensionsversprechungen aufgefressen, die sich aus den Rücklagen nicht mehr bedienen lassen, weil man mit weit höherer Verzinsung gerechnet hat. In der Wirtschaft wird ein Zinsanstieg (solange er nicht aus dem Ruder läuft) also Gewinner und Verlierer haben.

 
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#15 von Lord Whisper , 16.01.2017 18:33

Zitat
Sollte die amerikanische Notenbank Fed gezwungen sein, die Zinsen schneller als erwartet anzuheben, könnte auch erhebliches Ungemach drohen und negative Folgen für die Wirtschaft haben. Denn weiter steigende Zinsen kann nicht jede Firma verkraften.


1. Nichts zwingt die Fed zu einem Zinsschritt
2. Die Fed wird selbst wissen, dass ein anheben des Zinses bremsend auf die Wirtschaft wirkt. Dabei geht es aber weniger um Anleihen sondern um kurzfristige Kredite/Dispokredite.
3. Anleihen werden meist mit festen Zinssatz ausgegeben. Steigende Zinsen treffen die Unternehmen daher meist nur bei Neuverschuldungen, die Altschulden trifft es weniger.
4. Plant die Fed für das Jahr 2017 mit drei Zinsschritten zu je 0,25%, dann käme die Fed am Jahresende auf einen Leitzins von 1,25 bis 1,5%.
Die Prognose für 2016 lautete noch im Sept. 2015: "Da die FED Mitglieder von weiteren Zinsschritten in 2016 ausgehen, könnte der Leitzins Ende 2016 bei 1,5% – 2,0% betragen." soviel zu schnell steigenden Zinsen und geplanten Zinsschritten der Fed.

Zitat
Denn, sollten die Zinsen für die Unternehmen zu hoch werden, macht sich dies auch schnell bei den Unternehmensbewertungen bemerkbar. Dann kehrt sich die Lage an den Börsen um und die Folge wird sein: raus aus Aktien, rein in Anleihen. Der Aktien-Boom wäre vorbei.


So schnell geht es mit den Zinsen nicht nach oben. Denn dann zerreißt es neben der Wirtschaft, die Banken und letztlich auch den Staat als größten Schuldner.
Ich bleibe bei meiner Vorhersage aus dem alten Forum, dass der Leitzins nicht über die Inflationsrate steigen wird, effektiv wird der Leitzins also zukünftig ein "Negativzins" bleiben. Steigt die Inflationsrate auf 2,00 % dann werden die Leitzinsen 1,25-1,50 % betragen. Steigt die Inflation auf 4 % dann wird der Leitzins 3-3,50 % betragen. Bleiben die Zinsen unter der Inflation, tut auch ein hoher Zins der Wirtschaft nicht weh. Toxisch wäre es nur, wenn die Einkommen stagnieren.

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#16 von Philharmoniker , 16.01.2017 18:53

Die EZB und die FED, werden die bereits dargestellt, die Zinsen nicht oder nur mit einigen kleineren Zinsschritten erhöhen. Weil es dann vor allem die Staaten finanziell zerreißen würde. Gerade von Draghi erwarte ich überhaupt keinen Zinsschritt. Dieser will vermutlich mit der Brechstange eine Inflation herbeiführen, um die Staaten zu entschulden. Der Anleihengläubiger bekommt ja seinen Kupon (Zins) jährlich bis zum Ende der Laufzeit. Dann bekommt er auch seinen Nennwert zurück, wenn es den Gläubiger noch gibt. Ich verstehe nicht, warum es unter den Markteilnehmern kein Aufwachen gibt, dass die Zinsen beim desolaten Zustand der Staatshaushalte deutlich ansteigen lässt. Draghi scheint so viel Geld drucken zu können, dass er Anleihenverkäufe, durch steigende Renditen durch neue Käufe sofort wieder abwürgen kann.

Eine Erhöhung der Zinsen, würde im Anleihenbereich nur denjenigen in Form von Kursverslusten Treffen, der seine Forderung liquidieren will, oder muss. Temporäre Kursverluste erleidet dann derjenige Gläubiger, der eine Anleihe mit längerer Laufzeit hat. Anleihen mit kurzer Laufzeit sind davon natürlich kaum betroffen, weil bei einer Laufzeit von 3 Monaten jeder die Zeit bis zur Fälligkeit abwarten kann, und es daher kaum zu Kursverlusten kommt. Es soll ja genug Leute geben, die der BRD für einen Minizins von 0,35 % für 10 Jahre Geld leihen. Der Herr in dem Link hält in seinem bekannten Fonds daher nur kurz laufende Anleihen, da diese nicht auf den Marktzins reagieren, und diese auch nur als Cashersatz, wenn er keine Aktien findet.

Eine starke Erhöhung der Zinsen, die nicht ansteht, wäre auch aus dem Grund eine Belastung für die Aktienmärkte, weil sich ganz einfach manche dann denken: "Jetzt bekomme ich für eine US Staatsanleihe, 3 - 4 % Zinsen im Jahr, dann kann ich auch einen Teil meiner Aktien auf den Markt werfen, und dieses sichere Geld kassieren, und damit auch mein Depot von der Liquidität her glätten."

Eine Apple soll ja gigantische 240 MRD USD Cash haben, und könnte seine vielleicht existierenden Schulden, sofort tilgen und wäre dann völlig unabhängig von der weiteren Zinsentwicklung, wenn es um die Kapitalaufnahme geht.

Ich selbe habe keinen Bezug zu Anleihen und bin der Meinung, dass man im Moment mit Aktien, Liquidität und Gold am besten fährt. Spielen Anleihen bei jemandem hier eine Rolle für das private Geld?

Bitte bei Fehlern korrigieren.

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RE: Tagesgespräch Börse

#17 von Spitze Feder , 26.02.2017 09:06


Ölkonzern Aramco: Der Zwei-Billionen-Bluff der saudischen Scheichs


Dem Zeitgeist entsprechend können Probleme allerdings nicht aus leeren Bohrlöchern resultieren:

Zitat
Als letzte Unsicherheit bleibt die Zukunft des Öls: Einer Schätzung des Wettbewerbers BP zufolge sitzt Saudi-Arabien auf den zweitgrößten Ölreserven weltweit. Gemessen an der jetzigen Geschwindigkeit könnte das Land noch weitere 73 Jahre fördern. Doch es ist fraglich, wie groß der Bedarf künftig noch ist. Toyota hat bereits angekündigt, bis spätestens 2050 die durchschnittlichen CO2-Emissionen seiner Neufahrzeuge um 90 Prozent reduzieren zu wollen – und zwar durch alternative Antriebsarten wie Wasserstoff. Andere Autobauer setzen verstärkt auf Elektromobilität. Und auch ein Durchbruch in den weltweiten Klimaverhandlungen könnte das Ende des profitablen Ölgeschäfts schneller herbeiführen


Daneben gibt es auch Kritik an der Hauruck-und-über-den-Daumen-Bewertung des Obersaudis, aber Börsenbewertungen sind ja sowieso oft mehr eine Kunst als eine Wissenschaft ...

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#18 von Spitze Feder , 04.12.2017 08:15


Für 69 Milliarden Dollar: Apothekenkette CVS kauft Krankenversicherer Aetna


Bei einem Umsatz von 63 Mrd. US$ hält sich der Aufschlag in Grenzen.

In Wikipedia steht CVS Health bei 177,5 Mrd. US$ Umsatz für 2016 bei 5,3 Mrd. US$ Gewinn, der Deal muss sich also vermutlich mal wieder zu einem guten Teil selbst finanzieren. Interessanter:

Zitat
Das Unternehmen kam Anfang 2017 auf eine Marktkapitalisierung von 79,8 Mrd. USD


Ist schon witzig, wenn der nach Börsenmassstäben weniger attraktivere Partner sich den attraktiveren schnappt.

Und man soll nicht alles glauben, was in einer Zeitung steht:

Deal im US-Gesundheitswesen: Apothekenkette, PBM, Krankenversicherung – bald in einem Unternehmen?

Zitat
CVS Health kontrolliert mit seinem Jahresumsatz von zuletzt 17,5 Milliarden Dollar nicht nur eine größten US-Drogerie- und Apothekenketten mit 9700 Filialen, sondern führt mit einem eigenen Pharmacy Benefits Management-System (PBM) auch selber Arzneimittel-Preisverhandlungen mit den Krankenversicherungen


In den USA ist eben alles etwas grösser als bei uns.

Obwohl: In Zeiten des geschenkten Geldes (nicht für jeden, aber für die Grossen) könnte man sich sicher auch Übernahmen einer viermal so grossen Firma vorstellen.

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#19 von Spitze Feder , 13.09.2018 22:45


So
manche Börse hat den längsten Boom aller Zeiten hinter sich, aber es gibt deutliche Anzeichen, dass das bald zu Ende gehen könnte:

Das letzte Hurra

Zitat
stehen hinter dem Rekord im S&P 500 vor allem sechs Aktien: Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Microsoft und Google (Alphabet). Immerhin ein Drittel der Kursgewinne seit dem Tief vom Februar gehen auf diese Werte zurück. Beim Nasdaq ist die Entwicklung noch extremer. Nach Daten von Bloomberg haben alleine Amazon, Apple, Netflix und Google einen Anteil von 48 Prozent am Durchbruch über 8000 Punkte
...
Am 26. Januar, als der S&P 500 den letzten Höchststand vermeldete, notierten immerhin 25 Prozent der im Index enthaltenen Aktien auf neuen Höchstständen. Am 24. August, als der Index den Höchststand vom Januar erstmals übertraf, verzeichneten nur acht Prozent der Indexaktien neue Rekorde


Während die Welt auf die Mega-Konzerne schaut, deren Geschäft und Aktion von Billig-Geld getrieben immer neue Höhen erklimmen, geht der Rest der Wirtschaft still und leise den Bach runter ?

Gesund ist das nicht.

 
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RE: Tagesgespräch Börse

#20 von Spitze Feder , 24.11.2019 22:16

T
ja, ein Sprichwort an der Börse heisst: 'Die Kurse können länger irrational bleiben als der Spekulant liquide'.

Dann geht es aber manchmal ganz schnell:

98 Prozent Minus an einem Tag

Zitat
In der Spitze hatte das Papier fast 3.800 Prozent innerhalb eines Jahres zulgelegt
...
zuletzt einen Umsatzrückgang um 56 Prozent innerhalb eines Jahres mitgeteilt. Die Aktie war in der Spitze dennoch mit dem 85-fachen jährlichen Umsatz bewertet
...
Am Ende des Tages stand ein Verlust von 98 Prozent. Von einem Börsenwert von umgerechnet knapp sechs Milliarden Euro blieben nur rund 100 Millionen Euro übrig ...


Hat der Laden Konkurs angemeldet? Nein, zumindest noch nicht. Aber:

Zitat
... Auslöser war die Entscheidung des Indexanbieters MSCI, die Artgo-Aktie nicht in den MSCI-China-Index aufzunehmen ...


Wird ein Unternehmen in bestimmte Indizes aufgenommen, müssen bestimmte Fonds weltweit die Aktie kaufen - die Nachfrage treibt die Kurse. Mit der Entscheidung, die Aktie nicht in den Index aufzunehmen, war sämtliche Kursfantasie draussen - pure Spekulation.



Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.

(Jean-Jacques Rousseau) - - -
___________________________

Listen to all, follow none, walk your own path the best that you can.
(Silver Shield)

 
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