Libyen immer noch unbelegt ? Wäre doch auch für verschiedene Diskussionen als Aufhänger geeignet.

Bundesentwicklungsminister über Libyen: Das Gaddafi „weggebombt“ wurde war ein „großer Fehler“ – „Wir stehen vor einem Desaster“

Ja, ein Diktator ist zwar nicht unbedingt das politische Optimum, aber ein failed state kann noch deutlich ungünstiger sein, sowohl für die eigenen Einwohner als auch für die Nachbarn.

„Unrealistische Wünsche“: Libyen fordert bewaffnete Boote zum Küstenschutz und weitere Ausrüstung von der EU

Zitat

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Unter anderem erbittet die Regierung des nordafrikanischen Kriegslandes 130 teils bewaffnete Boote von der Europäischen Union
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Von bis zu hundert Meter langen Patrouillenbooten über schusssichere Westen bis hin zum Funkgerät reiche die Liste der Ausrüstungen

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Erste Frage: Gibt es in Libyen wieder eine Zentralregierung, die tatsächlich die gesamte Küstenlinie kontrollieren könnte ? Mein letzter Stand ist, dass mehrere Fraktionen jeweils einen Teil der Küstenstädte unter ihrer Kontrolle haben. In dem Fall werden die Schiffe wohl sowohl gegen Land als auch zur See eingesetzt werden.

Und was die Grösse angeht: Hier sind verschiedene Einheiten der deutschen Küstenwache verlinkt, keines der Schiffe ist auch nur annähernd 100m lang.

Aber wenn man schon mal Bestellungen macht, bestellt man gleich richtig. Wenn Draghi bezahlt könnten unsere Werften sicher auch noch en paar Fregatten liefern.

Wie es aussieht, ist die libysche Küstenwache bereits recht effektiv:

Libyen sperrt Küste für ausländische Schiffe, ausdrücklich auch NGO-Schiffe

„Wir fühlen uns bedroht“: Ärzte ohne Grenzen setzt Aktivitäten im Mittelmeer teilweise aus

Sea Eye setzt Einsätze im Mittelmeer ebenfalls aus – Libyen lässt Schiffe nicht mehr an seine Küste

Insgesamt der Beweis dafür, dass es schon lange nicht mehr darum ging, auf hoher See in Seenot geratenden Booten zu helfen.

Bundesregierung mahnt Libyen: Stopp von Seenotrettungen durch NGOs ist völkerrechtswidrig

Mal abgesehen davon, dass das meistens keine Seenot ist, sondern Bewerbung um den Darwin-Award:

Zitat

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Nach Angaben der NGO Save the Children soll sich die neu eingerichtete Such- und Rettungszone, die de facto einer Sperrzone gleichkommt, bis auf 70 Seemeilen vor der libyschen Küste erstrecken. Die Regierung in Tripolis drohte Nichtregierungsorganisationen mit Konsequenzen, sollten sie ohne Autorisierung in diese Zone eindringen.

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Eine so ausgedehnte Zone wäre v.a. aus Sicht der Libyer unvorteilhaft, weil diese Fläche ja auch kontrolliert werden müsste. Eine gewisse Beschränkung wäre geschickter:

Zitat

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Seevölkerrechtsexperte Erik van Doorn ... Lediglich innerhalb einer Zwölf-Seemeilen-Zone vor seiner Küste habe ein Staat Hoheitsgewalt, danach gelte bis zur Grenze von 24 Seemeilen eine sogenannte Anschlusszone. Alles, was weiter entfernt liegt, sei internationales Gebiet

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So sollte man das handhaben. Was die libysche Küstenwache auf den ersten 12 bis 15 Seemeilen nicht abgefangen hat, das sollten sie den NGO-Schleppern überlassen. Auch Hilfseinsätze innerhalb dieser Zone im Falle, dass die Libyer mit dem Einsammeln gelegentlich überfordert sind, sollte man nicht untersagen. Allerdings müsste dann das vorgegebene Ziel ein libyscher Hafen sein, und die Einsatzleitung liegt im nahen Tripolis, nicht im fernen Rom. Dagegen könnte niemand sich wegen Verstössen gegen internationales Recht beschweren, und es wäre trotzdem wirksam, um den Schleppern in der Syrte das Geschäft zu verleiden.

"Brigade 48": In Italien kommen plötzlich viel weniger Flüchtlinge an - wegen mysteriöser Miliz?

Zitat

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Die sogenannte „Brigade 48“ sorgt in der libyschen Hafenstadt Sabratha dafür, dass dort keine Schleuserschiffe ablegen. Vieles ist noch unklar über die Gruppe: Die Mitglieder der Miliz seien bewaffnet, am Kopf der Gruppe soll ein ehemaliger Mafioso stehen, der vielleicht selbst als Schleuser gearbeitet hatte.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, rekrutiere sich die Gruppe aus ehemaligen Militärs und Polizisten. Unklar ist, wer hinter der Brigade steckt und woher sie ihr Geld bekommt. Sollte die Regierung in Tripolis für sie verantwortlich sein, wäre das eine spektakuläre Wende: Dann könnte Geld aus Europa indirekt in die Taschen der Brigade fließen

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Und wenn jemand anders dahinter steckt ? Das Geld wird ziemlich sicher aus europäischen Quellen kommen, wer sonst hat ein Interesse daran, diesen Wahnsinn zu stoppen - und zwar genau an der Libyschen Küste ?

Kleine Diskussion heute:
'Aber die Schleuser verdienen doch dann kein Geld mehr ...'
'Aber jemand anders verdient dafür ...'

Gerüchteweise hat die italienische Mafia schon mal 'angedeutet', dass sie den Fachkräfteimport nach Italien nicht gut heisst. Kein Wunder, sind doch manche der Fachkräfte auf ähnlichen Gebieten tätig, und würden ganz gerne den Platz der Paten einnehmen. Und wenn jetzt tatsächlich die Mafia etwas unternehmen möchte: Auf welcher Seite des Mittelmeeres ist es einfacher, billiger und mit deutlich weniger Blutvergiessen verbunden ?

Also ... nein, das ist alles andere als schön. Besser wäre es gewesen, diese Vorgänge erst gar nicht anzuleiern. Aber das ist den Verursachern ja nach eigener Ursache 'egal'.

Woran auch immer der Rückgang liegt, eines ist klar:

Weniger Reisende, weniger Unfälle, weniger Tote:

Wirksamer Einsatz der libyschen Küstenwache: Seit 20 Tagen keine Todesopfer auf Mittelmeer-Route gemeldet

Von bösen Zungen bereits ganz zu Anfang prophezeit, dafür gab es damals Nazi-Beschimpfungen.

Aber leider werden inzwischen andere Routen etabliert bzw. wieder in Betrieb genommen. Die Mittelmeerküsten sind lang.

Der Bundestag hätte gerne wieder mehr Überfahrten - und mehr Opfer:

Gutachten: Libyen verstößt mit Mittelmeer-Einsatz gegen Völkerrecht – NGOs muss freie Fahrt gewährt werden

Zitat

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Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, sagte: „Es bestätigt sich, dass es sich bei der libyschen Küstenwache um eine kriminelle Truppe handelt, die auf Recht und Gesetz pfeift.“ Jelpke forderte die Bundesregierung und die EU auf, die Zusammenarbeit „mit diesen Gangstern sofort einzustellen.“

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Vordergründig geht es um die 74 Meilen, die m.E. auch wenig sinnvoll sind (s.o.).

Aber der Einsatz der Küstenwache in den wirklich küstennahen Gewässern würde die Linken natürlich genauso stören, denn dann kommen die Schlepper erst gar nicht mehr aufs Meer hinaus (und müssen teurere Boote verwenden, das drückt die Margen dieser Gangster).

Wer verstösst hier wohl gegen die meisten Rechte, incl. millionenfacher schwerster Menschenrechtsverstösse ?

„Defend Europe“ veröffentlicht Fotos: Voll besetztes großes Schlepperschiff vor Libyen gestoppt

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Die Mission "Defend Europe" veröffentlichte Bilder von einem großen Schlepperschiff, voll besetzt mit illegalen Migranten. Das Schiff ist nach Angaben der Aktivisten von den libyschen Behörden gestoppt worden

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Das Bild zeigt weder ein Schlauch- noch ein kleines Fischerboot, sondern einen ziemlich grossen Frachter.

Solche Szenarien wurden vor einiger Zeit schon einmal durchgespielt, das Engagement diverser gutmeinender, aber gedankenloser NGOs schien das Business mit billigen China-Schlauchbooten dann wohl einfacher zu machen.

Nachdem man jetzt anscheinend doch wieder weitgehend selbst dafür sorgen muss, dass die 'Payload' auch ankommt, werden jetzt vielleicht wieder häufiger grosse Kähne favorisiert.

Und wenn man die Leutchen gar nicht nach Europa bekommt muss man sich eben etwas anderes ausdenken:

Sklavenmärkte in Libyen erleben Aufschwung

Zitat

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An neun um Tripolis herum und an der tunesischen Grenze gelegenen Standorten werden Menschen verkauft

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Was unter der Religion des Friedens doch so alles möglich ist.

Die Libyer brauchen Erdogan nicht, um Rabatz zu machen:

Libya conflict: Tripoli military school suffers deadly air strike

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At least 30 people have been killed and 33 others wounded in an air strike at a military school in the Libyan capital, Tripoli ...

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Irgendwie hört das Feuerwerk dieses Jahr gar nicht mehr auf.