RE: Somalia

#1 von Spitze Feder , 13.02.2017 10:20


Somalia
, seit einem Vierteljahrhundert failed state am Horn von Afrika, versuchte sich dieses Jahr auch mal wieder an Wahlen:

Wahl-Farce in Somalia

Der Wahlmodus ist interessant, aber zunächst:

Zitat
Die Kandidaten für den Posten des Präsidenten manipulieren die Abstimmung. Alle Favoriten für das Amt haben von der endemischen Korruption im Land profitiert


Kann ich absolut nichts Ungewöhnliches erkennen - für Bananenrepubliken.

Zitat
Den ursprünglichen Plan, alle erwachsenen Somalier an den Urnen zuzulassen, hatte die Regierung bereits vor zwei Jahren wieder fallen gelassen. Die Sicherheitslage in dem seit zehn Jahren von der islamistischen Al-Schabab-Miliz destabilisierten Land lasse dies nicht zu


Die Islamisten haben - wenn überhaupt - eben eine sehr eigene Interpretation von 'Demokratie'.

Aber das jetzt verwendete System wirft auch Fragen auf:

Zitat
135 Clan- und Unterclanchefs, die vor fünf Jahren den Präsidenten noch unter sich ausgesucht hatten, sollten 275 Gremien mit jeweils 51 Wahlmännern und -frauen besetzen. Diese wählten bereits im vergangenen Jahr die Mitglieder der beiden Kammern des Parlaments – das Oberhaus mit 54 und das Unterhaus mit 275 Abgeordneten. Heute nun stimmen diese Parlamentarier über einen neuen Präsidenten ab


Diese 135 Clan-Chefs, repräsentieren die jetzt das ganze Land, oder doch nur wieder die Gegenden ohne Islamistenherrschaft ? Im letzteren Fall hätte man dann doch die 'freien' Einwohner direkt zur Wahl rufen können. Aber:

Zitat
„Wir können nicht behaupten, dass das fantastisch war“, räumt der UN-Sonderbeauftragte für Somalia, Michael Keating, ein: „Aber eine bessere Möglichkeit gab es nicht.“


Man kennt das ja schon länger von Grenzwerten, jetzt wird es auf demokratische Standards übertragen: Kann man die Standards nicht (mehr) einhalten, werden sie eben gesenkt.

 
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RE: Somalia

#2 von Spitze Feder , 09.08.2017 00:36


Somalia
ist auf jeden Fall eine Reise wert, aber mit aufdringlichen einheimischen 'Reiseführern' muss man wohl vorsichtig sein:

Cruise passengers told to turn off lights and music for fear of Somali pirates

Zitat
staff had to tell the 1,900 passengers to turn off their lights and music between sunset and sunrise for 10 days so as not to attract the attention of Somalian pirates


Zehn Tage lang Verdunkelung und keine Musik nach Einbruch der Dunkelheit, damit die Piraten das Schiff nicht finden. Tagsüber haben sie sich wahrscheinlich gaaanz klein gemacht.

Und ihre Positionsangabe im Internet auch ...

So richtig wirksam scheint die Piratenjagd am Horn von Afrika ja nicht zu sein. Da muss man vielleicht wieder auf alte Taktiken zurückgreifen: Eine wohlgefüllte Waffenkammer an Bord. Bei gut 900 'Mann' Besatzung sollte man auf die Hilfe der knapp 2.000 Passagiere nicht einmal angewiesen sein. Für den Fall der Fälle könnte man vielleicht noch ein bis zwei kleinere Kanonen aufstellen.

 
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