Mit seinen Hyperinflationen und als Paradebeispiel für den Niedergang eines einst wohlhabenden afrikanischen Staates war Simbabwe im alten Forum öfter Thema. Jetzt sieht es so aus, als ob Diktator (besser Tyrann) Mugabe auch die Unterstützung des Militärs verliert:
Militär übernimmt Macht in Simbabwe
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In der Hauptstadt von Simbabwe sind am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) mindestens drei Explosionen zu hören gewesen. Zugleich waren in Harare ungewöhnlich viele Militärfahrzeuge auf den Straßen im Einsatz
Militär übernimmt Macht - dementiert Putsch gegen Mugabe
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Die Armee geht eigenen Angaben zufolge gegen Kriminelle im Umfeld von Präsident Mugabe vor. Die USA schließen ihre Botschaft
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Mugabe hatte vergangene Woche seinen langjährigen Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa gefeuert, einen Verbündeten von Armeechef Chiwenga. Die beiden kämpften mit Mugabe zusammen gegen das weiße Minderheitsregime im damaligen Rhodesien
Da hätte es im Umfeld des 'Präsidenten' zweifellos schon lange viel zu tun gegeben, sonst wäre das Land nicht so heruntergekommen. Aber besser spät als nie. Bleibt zu hoffen, dass Simbabwe nun nicht endgültig zum 'failed state' wird, wie es ja häufig nach der Absetzung eines 'starken Mannes' zu beobachten ist, sondern mit sinnvollen Reformen und internationaler Unterstützung zur alten Grösse zurückfindet.
Interessant ist nebenbei die Art der hiesigen Berichterstattung, die zwar Sorgen über einen möglichen Putsch beinhaltet, die Ursache der Probleme des Landes aber nicht einmal am Rande benennen will:
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Robert Mugabe ist in Simbabwe seit 1980 an der Macht. Das Land mit seinen etwa 15 Millionen Einwohnern gehört einem Uno-Index zufolge zu den ärmsten Staaten der Welt
Vor Mugabe gab es aber zumindest ausreichend Lebensmittel im Land, Simbabwe war sogar Agrar-Exportland. Das haben Mugabe & Co. sehr erfolgreich geändert.