RE: Katar / Qatar

#1 von Spitze Feder , 05.06.2017 08:18


Katar
ist die letzten Jahre mehr wegen der Arbeitsbedingungen seiner ausländischen Arbeiter (Gastarbeiter kann man bei den Gastgebern nicht sagen) bei den Vorbereitungen für die Fussballweltmeisterschaft 2022 in die Schlagzeilen geraten.

Heute jetzt mal wieder ein anderer (auch nicht ganz neuer) Blickwinkel:

Nachbarstaaten kappen alle Beziehungen zu Katar

Zitat
Bahrain, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten schlossen ihre Grenzen und forderten alle Bürger Katars auf ihrem Gebiet zur Ausreise auf.
Die Länder werfen dem Land Unterstützung von Terrorismus vor.


Ein geschickter diplomatischer Schachzug, dürfen sich doch einige der Genannten zumindest wegen ideologischer Unterstützung auch an die eigene Nase fassen.

Aber es geht da ja auch weniger um den weltweiten Terrorismus gegen Kuffar, sondern mehr um innerarabische Machtkämpfe:

Zitat
Grund für diese Maßnahme sei Katars "anhaltende Unterstützung des Terrorismus im Jemen und in Syrien."


Das ist ja ganz was anderes ...

 
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RE: Katar / Qatar

#2 von Spitze Feder , 07.06.2017 22:05


Embargo, Hamsterkäufe, Bank-Run: Wie lange hält Katar durch?


Und wie reagiert die Weltwirtschaft, wenn 1/3 der Flüssiggasproduktion nicht mehr verschifft werden kann ?

Was die Versorgung angeht, gäbe es eine einfache Lösung: 90% der Bevölkerung sind Ausländer:

Zitat
von den etwa 2,5 Millionen Einwohnern 90 Prozent aus Übersee stammen - hauptsächlich aus Indien, Nepal und Bangladesch ... mit Manila bereits die erste Regierung ihren Arbeitern aus Sorge um deren Versorgung untersagt, nach Katar zu reisen. Laut BBC sind 140.000 Filipinos in dem Emirat registriert


Den Rest könnte man vermutlich lokal versorgen.

(Übrigens mein Lob an n-tv: 'Filipinos' nennen sich die Einwohner der Philippinen selbst, das blödsinnig-verkorkste 'Philippiner und Philippinerinnen' unseres Aussenamtes sollte man vergessen.)

 
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RE: Katar / Qatar

#3 von Spitze Feder , 24.06.2017 10:00


Boykott: Arabische Staaten stellen Katar jetzt ein Ultimatum

Zitat
Innerhalb von zehn Tagen müsse das Golfemirat 13 Forderungen erfüllen
...
So müsse die Regierung in Doha etwa den Fernsehsender al-Dschasira schließen
...
Katar soll den Forderungen zufolge umgehend einen türkischen Militärstützpunkt auf seinem Territorium und seine Vertretungen im Iran schließen. Das Emirat soll sich nicht länger in innenpolitische Angelegenheiten der Boykottstaaten einmischen und Bürgern von dort seine Staatsangehörigkeit gewähren.

Für etwaigen Schaden durch seine Politik soll Katar den vier Ländern Reparationen zahlen. Sie verlangen von der Regierung Katars auch, ihre Beziehungen zu Extremistenorganisationen wie der Muslimbruderschaft, dem Islamischen Staat (IS), al-Qaida und der Hisbollah abzubrechen. Zudem müsse das Land sämtliche bekannten Terroristen ausliefern


Eine Nachgeben auf die Forderungen insgesamt wäre zweifellos der politische Tod der derzeitigen Regierung, von daher sind die Forderungen so angelegt, dass eine friedliche Lösung fast ausgeschlossen ist.

Spannend könnte es werden, wenn die Nachbarn (v.a. die Saudis) es mit Gewalt probieren wollen, nachdem sowohl die USA als auch die Türkei Stützpunkte bzw. Truppen dort haben.

 
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RE: Katar / Qatar

#4 von Spitze Feder , 03.07.2017 03:18


Katar nennt Forderungen Saudi-Arabiens nicht annehmbar – Arabische Staaten beraten neue Sanktionen

Zitat
Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Wüstenstaat verhängt


Was wollen sie denn noch machen ? Katar ist von seinen derzeitigen Gegnern fast komplett umschlossen, offen ist eigentlich nur der See- und Luftweg Richtung Iran.

Wollten SA & Co. tatsächlich eine komplette See- und Luftblockade durchführen, dann wird die Situation für die katarische Bevölkerung lebensbedrohlich. Aus eigener Produktion kann sich das Land mit seiner extrem gewachsenen Bevölkerung (darunter fast 90% Arbeitsmigranten) nicht versorgen.

Könnten die UN, USA, Russland dabei zusehen ? Was macht die Türkei mit ihrem symbolischen Kontingent ? Was machen die Heimatländer der über zwei Mio. Gastarbeiter im Land ? Und würde der Iran stillhalten, wenn sein neuer Verbündeter verhungert und verdurstet ?

 
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